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08:55 Uhr, 07.08.2014

DAX: Neue Hiobsbotschaften - Die Commerzbank arbeitet sich weiter nach oben

Der Dax dürfte nach dem Kursabfall der vergangenen Tage heute erneut leichter starten. Die Anleger haben eine wahre Zahlenflut zu verarbeiten, darüber hinaus tagt heute die EZB. Angesichts der drohenden Eskalation in der Ukraine dürfte es Marktteilnehmer interessieren, wie die Währungshüter die Lage einschätzen.

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DAX - Leichter erwartet

Deutschland war zuletzt der zweitwichtigste Handelspartner Russlands - nach China. Nach Daten der Germany Trade & Invest (GTAI) für 2012 kamen 9,4 Prozent der russischen Einfuhren aus Deutschland.

Die EU wirft Russland vor, nichts zur Entspannung der Lage in der Ukraine zu unternehmen. Sie hatte deshalb ganze russische Wirtschaftszweige mit Sanktionen belegt. Betroffen sind der Finanz-, Energie- und der Militärsektor. Russland verhängte nun im Gegenzug ein einjähriges Einfuhrverbot für zahlreiche Agrarprodukte und Lebensmittel aus Ländern, die Strafmaßnahmen gegen Moskau erlassen haben.

Die Sanktionsspirale dreht sich weiter, negative Auswirkungen müssen auch deutsche Firmen befürchten. Bereits gestern meldete das Statistische Bundesamt, dass die Auftragsdaten der deutschen Industrie im Juni überraschend stark eingebrochen sind. Sicherlich musste mit dem stärksten Rückgang seit September 2011 von 3,2 Prozent der Auftragseingang den geopolitischen Risiken erneut Tribut zollen.

Der Dax näherte sich am Mittwoch bedrohlich der 9.000-Punkte-Marke. Die Anleger dürften nervös bleiben, zumal heute die Europäische Zentralbank zum Zinsentscheid zusammentritt. Angesichts der drohenden Eskalation in der Ukraine dürfte es die Marktteilnehmer interessieren, wie die Währungshüter die Lage einschätzen. L&S taxiert den deutsche Leitindex vorbörslich 0,19 % leichter bei 9.116 Punkten.

Der Euro war zur Wochenmitte auf den tiefsten Stand seit November 2013 gefallen. Aktuell notiert das Währungspaar EUR/USD kaum verändert bei 1,3378 US-Dollar.

Die Deutsche Telekom verdient deutlich mehr

Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal ihren Gewinn um mehr als einem Drittel auf 711 Mio. Euro deutlich gesteigert. Um Sondereffekte bereinigt ging das Ergebnis allerdings um gut ein Fünftel zurück, was an höheren Abschreibungen und Investitionen in den USA lag. Der Konzernumsatz blieb mit einem Minus von 0,3 % bei 15,11 Mrd. Euro stabil. Die Gesamtjahresprognose bestätigte das Unternehmen.

Commerzbank arbeitet sich weiter nach oben

Die Commerzbank hat im 2. Quartal ein Ergebnis vor Steuern von 257 Mio. Euro verbucht. Das ist dreimal so viel wie im Vorjahr. Grund war eine reduzierte Risikovorsorge wegen weniger fauler Kredite. Die Risikovorsorge hat sich binnen Jahresfrist von 537 Mio. Euro auf 257 Mio. Euro im zweiten Quartal 2014 mehr als halbiert. Der Überschuss stieg von 40 Mio. Euro vor einem Jahr auf 100 Mio. Euro. Die harte Kernkapitalquote, die das Eigenkapital ins Verhältnis zu den Risikopositionen setzt, stieg von Ende März bis Ende Juni um 0,4 Prozentpunkte auf 9,4 %.

SGL von hohen Kosten ausgebremst

Der Kohlenstoffspezialist SGL Group hat im 1. Halbjahr wgen der Kosten für den Konzernumbau einen operativen Verlust von 18,6 (Vorjahr: 5,9) Mio. Euro geschrieben. Der Restrukturierungsaufwand habe 13,2 Mio. Euro betragen, hieß es. Unter dem Strich ging der Verlust allerdings von 150,1 Mio. Euro auf 62,1 Mio. Euro zurück. Dahinter stecken der Wegfall von Abschreibungen sowie deutlich geringere Steuerzahlungen. Der Umsatz sank um 12,4 % auf 655,2 Mio. Euro.

Munich Re meldet Gewinnsprung

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat im 2. Quartal einen Gewinnsprung beschert. Unter dem Strich ging der Überschuss um 45 % auf 765 Mio. Euro nach oben. Allerdings machten dem Unternehmen überraschend hohe Katastrophenschäden zu schaffen.

KlöCo konkretisiert Prognose

Der Stahlhändler Klöckner & Co hat seine Prognose für das Geschäftsjahr nach oben angepasst. Das Management rechnet nun mit einem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 190 bis 210 Mio. Euro. Bislang hatte das Unternehmen ein Ergebnis deutlich über dem Vorjahreswert von 150 Millionen angepeilt.

Rheinmetall kann Jahresziele nicht erreichen

Der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall kann seine Jahresziele wegen des geplatzten Russland-Geschäfts nicht halten. So sinkt die Erwartung für das operative Ergebnis im Gesamtjahr von 230 bis 250 auf 200 bis 220 Mio. Euro. Auch der Umsatz soll nicht mehr den bisherigen Prognosen entsprechen.

Bank of America strebt Vergleich mit US-Justiz an

Die Bank of America muss wegen der Vorwürfe, Investoren beim Verkauf von Hypothekenpapieren getäuscht zu haben, wohl bis zu 17 Mrd. Dollar Buße zahlen. Dies sähen die Eckpunkte eines Vergleichs mit dem Justizministerium in Washington vor, berichten US-Medien. Es wäre der höchste Betrag, den jemals ein Unternehmen in einer zivilrechtlichen Auseinandersetzung in den USA überweisen musste.

Beiersdorf verfehlt Erwartungen leicht

Der Konsumgüterhersteller Beiersdorf hat im 1. Halbjahr wegen der starken Euros seinen Umsatz am Ende nur um 0,2 % auf 3,17 Mrd. Euro gesteigert. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ist zugleich um 4,3 % auf 452 Mio. Euro verbessert worden.

Symrise bleibt auf Kurs

Im ersten Halbjahr legte der Umsatz des Aromenherstellers Symrise dank einer starken Nachfrage in den Schwellenländern um 0,8 % auf knapp 942 Mio. Euro zu. Der währungsbereinigte Umsatzzuwachs lag bei 5,9 %. Der Gewinn erhöhte sich wegen einer hohen Auslastung und Sparmaßnahmen um 8,5 % auf 101,3 Mio. Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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