Fundamentale Nachricht
12:38 Uhr, 19.02.2014

DAX: Leichte Verluste - Warten auf das US-Notenbankprotokoll - Banktitel unter Druck

Der Dax zeigt sich am Mittag schwächer. Vor der Veröffentlichung des Protokolls zur letzten Notenbanksitzung der Fed üben sich die Anleger in Zurückhaltung.

Erwähnte Instrumente

  • Commerzbank AG
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    Kursstand: 12,81 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Deutsche Bank AG
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DAX

Zurückhaltung ist auch am Mittwoch das Maß der Dinge am deutschen Aktienmarkt. Gegen Mittag liegt der Dax mit 0,47 % bei 9.618 Punkten tiefer. Die Anleger schauen nach Washington und warten auf die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Fed-Sitzung. Sie erhoffen sich Aufschluss auf die Frage, wie umfangreich die Fed den Kauf von Anleihen zur Stützung der Wirtschaft nach zuletzt schwächeren Wirtschaftsdaten drosseln wird.

Charttechnik

Erneut zeigt der Dax am Vormittag eine bärische Tendenz, aber erneut ist es den Verkäufern bisher nicht gelungen, die Range der letzten drei Tage oberhalb von ca. 9.610/00 Punkten nach unten zu durchbrechen. Dieser Bereich wirkt weiter unterstützend, aber noch konnten keine klaren bullischen Umkehrmuster generiert werden. Insofern wäre weiteren Attacken auf die Unterstützung und das gestrige Tagestiefs zu rechnen, aber erst wenn diese nachhaltig durchbrochen werden, rutscht der Dax in eine „größere“ Korrektur. Eine schnelle Stabilisierung hingegen könnte zu einem Rücklauf in Richtung oberer Range-Grenze bei 6.975 Punkten führen.

Thema des Tages

Die USA ziehen die Zügel für ausländische Großbanken an. Die Notenbank Fed hat am Dienstag strengere Regeln für das Eigenkapital, die Liquidität und das Risikomanagement verabschiedet. Davon betroffen sind Auslandsbanken in den USA mit einer Bilanzsumme von mehr als 50 Milliarden Dollar.

Die Deutsche Bank allein muss aufgrund der neuen Regeln 200 bis 650 Mio. Euro mehr Zinsen im Jahr zahlen, schätzen Analysten. Zudem müsse die Bank ihre US-Tochter voraussichtlich mit 7 - 8 Mrd. Dollar mehr Kapital ausstatten.

Aktien im Blick

Commerzbank-Titel geben 2,99 % ab. Die Direktbank-Tochter Comdirect zahlt eine unerwartet niedrige Dividende aus.

Wegen Korruptionsverdachts gegen einen Mitarbeiter der Lufthansa Cargo haben Ermittler Geschäftsräume durchsucht. Lufthansa-Titel verlieren 1,42 %.

Rheinmetall ziehen um 2,40 % an. Die überraschend gute Profitabilität im operativen Geschäft im vergangenen Jahr wird honoriert.

Tom Tailor fallen nach vorläufigen Geschäftszahlen für 2013 um 7,49 %. Das bereinigte operative Ergebnis hatte die Erwartungen verfehlt.

Konjunktur

Die britische Notenbank will Zinsanhebungen, sobald sie anstehen, nur sehr behutsam vornehmen. Ein entsprechender Passus findet sich im Protokoll zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses von Anfang Februar.

Im Schlussquartal 2013 ist Arbeitslosenquote in Großbritannien im Vergleich zum vorangegangenen Zeitraum um 0,1 auf 7,2 % gestiegen, teilte das Statistikbüro ONS mit. Volkswirte hatten indes keine Veränderung erwartet.

Währungen

Der US-Dollar hat zunächst seine Vortagsverluste ausgeweitet, konnte aber im Verlauf verlorenen Boden gutmachen. GBP/USD fällt vom Tageshoch bei 1,6734 bis bislang zutiefst 1,6661 zurück, während EUR/USD vom frischen 2014er-Hoch bei 1,3773 bislang bis 1,3746 im Tief nachgab.

Emerging-Markets-Währungen sind unter Druck, wobei die Eskalation der Gewalt in der Ukraine Anlass zur Sorge gibt. Die ukrainische Hrywnja hat gegenüber dem Dollar bei 0,1107 ein neues Mehrjahrestief erreicht. Der ungarische Forint strebt nach der überraschend deutlichen Zinssenkung der ungarischen Notenbank gegenüber dem Euro wieder seinem Anfang Februar erreichten Zweijahreshoch bei 314,30 entgegen und notierte bislang bei 313,24 in der Spitze.

Rohstoffe

Die weltweit zweitgrößte Goldimporteur Indien will die Steuer auf eingeführtes Gold senken. Laut Regierungsangaben ist die Abgabe von derzeit 10 auf 6 - 8 % im Gespräch. Die Unze für das Edelmetall kostet aktuell 1.320 US-Dollar (-0,13 %).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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