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13:26 Uhr, 01.09.2014

DAX: Leicht schwächere Performance - Einkaufsmanagerindizes senden Warnsignale

Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag keine klare Richtung eingeschlagen. Da in den USA Feiertag ist, fehlt zudem an Nachmittag ein wichtiger Impulsgeber.

Erwähnte Instrumente

DAX

Der deutsche Aktienmarkt ist ohne großes Tamtam in den September gestartet. Einem ruhigen Auftakt beim Dax folgte ei ngemächlicher Handel. Gegen Mittag notiert der deutsche Leitindex mit 0,11 % im Minus bei 9.461 Punkten. Der Fokus richtet sich nach wie vor auf die Krise in der Ukraine. Zudem warten die Anleger auf die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank am Donnertag. Die USA fallen am Nachmittag als Impulsgeber aus, die dortigen Börsen sind wegen eines Feiertags geschlossen.

Charttechnik

Ohne den US Handel könnte es im Dax heute eher ruhig zugehen. Ich gehe jedoch von einem leicht bullishen Unterton aus. Dafür sollte das Freitagstief bei 9.369 Punkten möglichst nicht unterschritten werden, während auf der Gegenseite Gewinne bis auf 9.517 bis 9.530 Punkte nicht unwahrscheinlich sind.

Top-Thema

Wie erwartet, hat die deutsche Wirtschaft im Frühjahr ihren Aufschwung nicht fortsetzen können. Im zweiten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 % zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt auf Basis finaler Daten mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Wirtschaft im zweiten Quartal kalenderbereinigt um 1,2 %.

Zudem teilten die Statistiker mit, dass der robuste Arbeitsmarkt dem deutschen Staat im ersten Halbjahr 2014 einen Überschuss von 16,1 Mrd. Euro beschert hatte. Nach vorläufigen Ergebnissen hätten die Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung das Halbjahr mit einer Überschussquote von 1,1 % der Wirtschaftsleistung abgeschlossen, berichtet Destatis. Am deutlichsten erhöhten sich die Einnahmen des Staates wegen der hohen Ausschüttung der Bundesbank: Sie betrug im ersten Halbjahr 4,6 Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr 2013 waren es nur 600 Mio. Euro gewesen.

Aktien im Blick

Die drohende Ausweitung des Pilotenstreiks lässt die Lufthansa-Aktie erneut purzeln (-0,22 %). Bereits in den vergangenen Handelstagen verlor das Papier rund 4 %.

Die Deutsche Telekom bleibt nach Medienberichten über ein anhaltendes Interesse der französischen Iliad an T-Mobile US im Fokus (+0,58 %).

Das nächste iPhone soll auch als digitale Brieftasche eingesetzt werden können. Die Aktie den technischen Ausstatters Wirecard legen um 1,23 % zu.

Konjunktur

Die Geschäftsaktivität im Verarbeitenden Gewerbe der Eurozone ist im August auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor gab nach finalen Daten von Markit auf 50,7 Punkte nach. Zuvor war ein Wert von 50,8 Zähler ermittelt worden.

Auch in Deutschland ging der Indikator stärker zurück als zunächst ausgewiesen. Der Einkaufsmanagerindex der Industrie sank auf 51,4 Punkte von 52,4 im Vormonat.

Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau stagnierte im Juli im Vergleich zum Vorjahr, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Montag mitteilte

Währungen

Der US-Dollar ist fester in die neue Handelswoche gestartet, wobei der Greenback weiterhin von der sich robust entwickelnden US-Konjunktur und der Aussicht auf steigende US-Zinsen profitiert. EUR/USD fiel auf ein knappes Einjahrestief bei 1,3117, wobei die Gemeinschaftswährung auch der schwache Einkaufsmanagerindex belastete. USD/JPY hat nach einem gleichfalls enttäuschenden japanischen PMI bei 104,28 ein frisches Siebenmonatshoch erreicht, während USD/CHF nach einem ebensolchen bei 0,9195 ein frisches Neunmonatshoch erklomm.

Gegenüber dem britischen Pfund präsentiert sich der US-Dollar hingegen schwächer. GBP/USD setzt nach gemischten Daten aus Großbritannien seine Erholung vom am 26. August 2014 bei 1,6529 erreichten Fünfmonatstief fort und hat bei 1,6644 den höchsten Stand seit dem 20. August erreicht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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