Fundamentale Nachricht
12:39 Uhr, 02.12.2014

DAX kratzte zwischenzeitlich am Allzeithoch

Dem Dax gelang am Dienstag der Sprung über das Juli-Hoch auf 10.038 Punkte - nur 12 Zähler entfernt vom Allzeithoch! Nach dem Kraftakt ging den Anlegern aber die Puste aus. Gegen Mittag liegt das Börsenbarometer wieder unterhalb seines Montag-Schlusskurses.

Erwähnte Instrumente

DAX

Im Vorfeld der am Donnerstag anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank kommen erneut Hoffnung am Markt auf, dass die Währungshüter zusätzliche Stimuli-Programme verabschieden. Der deutsche Leitindex Dax setzte am Vormittag zu einer kleinen Rallye an und testete sogar das Juli-Hoch bei 10.037 Punkten. Der Ausflug nach oben in die Nähe des Allzeithochs von 10.050 Punkten war aber nur von kurzer Dauer. Gegen Mittag stand der Dax nur noch bei 9.945 Punkten, ein Minus von 0,22 % im Vergleich zum Schlusskurs vom Montag.

Charttechnik

Der Ausbruch über den 10.000er Widerstand in der heutigen Eröffnungsphase erwies sich bisher als Fehlausbruch. Der Dax sackte direkt wieder bis auf die Unterstützung um 9.900 Punkte ab. Aber erst wenn auch diese gebrochen wird, droht „größeres Unheil“ im Sinne einer ausgedehnteren Korrektur. Aktuell versuchen die Käufer jedenfalls, diese zu halten, bisher mit moderatem Erfolg. Sollten sich diese aber weiter durchsetzen können, wären nochmals Gewinne in Richtung der 10.000-er Marke möglich.

Thema des Tages

Am Montagabend hat der russische Präsident Putin mitgeteilt, dass Moskau seine Pläne für den Bau der Erdgasleitung ‚South Stream’ zur Versorgung Südeuropas aufgibt. Er machte dafür eine Blockadehaltung Bulgariens und der EU verantwortlich. Die Regierung in Sofia erklärte, ihr liege bisher keine Stellungnahme aus Russland vor. Man halte das Projekt weiterhin für wirtschaftlich sinnvoll.

Die Pipeline sollte russisches Gas an der Ukraine vorbei bis nach Europa transportieren. Jährlich sollten ca. 63 Mrd. Kubikmeter Gas für bis zu 38 Mio. Haushalte transportiert werden. Die Kosten für das Vorhaben wurden auf 16 Mrd. Euro geschätzt.

An der Firma South Stream Transport, die ihren Sitz in den Niederlanden hat, sind Gazprom mit 50 Prozent und der italienische Energieversorger Eni mit 20 Prozent beteiligt. Die BASF-Tochter Wintershall und der französische Energiekonzern EDF halten je 15 Prozent.

Aktien im Blick

Die Piloten der Lufthansa bestreiken seit heute früh auch Langstreckenverbindungen und Frachtflüge. Dies geht am Kurs nicht spurlos vorüber (-1,45 %).

E.on geben nach der steilen Aufwärtsbewegung vom Vortag wieder 0,94 % ab.

SMA Solar stehen nach einer erneuten Gewinnwarnung heftig unter Beschuss (-17,76 %).

Salzgitter-Aktien fallen nach dem Aus für das South-Stream-Gasprojekt um 8,40 %. Die zum Konzern gehörende Europipe hatte einen Auftrag für das Projekt gewonnen.

Konjunktur

Experten gehen davon aus, dass die Bundesregierung ihr Ziel, bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straße zu bringen, nicht ohne staatliche Förderung erreichen wird.

In der Eurozone sind die Preise auf Produzentenebene im Oktober um 0,4 % zum Vormonat gesunken. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,3 % gerechnet.

Währungen

Der US-Dollar legt am Vormittag auf breiter Basis zu. EUR/USD gibt im Vorfeld des anstehenden Zinsentscheids der EZB nach und notierte bislang bei 1,2428 im Tief. USD/JPY legt bislang bis 119,00 im Hoch zu, nachdem Moody’s das Rating für die Kreditwürdigkeit Japans von „Aa3“ auf „A1“ gesenkt hat.

AUD/USD erholt sich nach dem australischen Zinsentscheid weiter von seinem gestrigen frischen Vierjahrestief bei 0,8417 und notierte bislang bei 0,8542 im Hoch. Die Reserve Bank of Australia hat ihren Leitzins unverändert bei 2,50 Prozent belassen. USD/RUB legt wieder zu und notierte bislang bei 52,6400 im Hoch, nachdem das Währungspaar dank Ukraine-Krise und anhaltendem Ölpreisverfall am Montag bei 53,8952 ein frisches Allzeithoch erreicht hatte.

Rohstoffe

Der Brent-Rohölpreis bleibt volatil. Der Kursabsturz vom Montag wurde bei 67,55 Dollar aufgehalten, es folgte eine starke Gegenbewegung bis knapp an die 73,00-Dollar-Marke. Heute gibt das Barrel Brent wieder deutlich ab (akt. -1,55 % auf 71,68 USD).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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