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Kommentar
08:50 Uhr, 05.07.2024

DAX® - Korrekturflagge in Auflösung

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Korrekturflagge in Auflösung

Aufgrund des „independence days“ fielen die Umsätze gestern auch hierzulande deutlich dünner aus als sonst. Passend dazu, zeigte der DAX® zudem eine geringe Hoch-Tief-Spanne von weniger als 100 Punkten. Dennoch reichte es bei den deutschen Standardwerten für einen Spurt über die zuletzt immer wieder angeführten Schlüsselbarrieren aus dem jüngsten Korrekturtrend und der 50-Tages-Linie (akt. bei 18.346/18.402 Punkten). Dank dieser Entwicklung kann die Atempause der letzten beiden Monate unter dem Strich als (aufwärtstrend-)bestätigende Konsolidierungsflagge interpretiert werden. Per Saldo entsteht somit erneut ein prozyklisches Investmentkaufsignal, welches das bisherige Allzeithoch bei 18.893 Punkten wieder in den Mittelpunkt rückt. Aus der Höhe des vorangegangenen Kursanstiegs ergibt sich perspektivisch sogar ein Kursziel von rund 19.200 Punkten. Um den aktuellen Ausbruch nicht zu gefährden, gilt es in Zukunft, nicht mehr in die beschriebene Korrekturflagge zurückzufallen. Entsprechend können Anlegerinnen und Anleger den o. g. ehemaligen Abwärtstrend als kurzfristigen Stop-Loss heranziehen.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Mehrjahreshoch!

Heimlich, still und leise hat die Aktie der deutschen Telekom zuletzt die Hochs vom April 2023 bzw. vom Januar 2024 bei 23,13/23,40 EUR überwunden. Letzteres ist gleichbedeutend mit dem höchsten Stand seit dem Jahr 2001! Der Vorstoß auf ein neues Mehrjahreshoch wird durch den „HSBC Trendkompass“ bestätigt. Schließlich signalisiert dieses objektive Tool zur Trendbestimmung sowohl einen kurz- als auch einen langfristigen Aufwärtstrend. Dazu passen die langfristige strategische Bodenbildung sowie ein weiteres Kursmuster. Gemeint ist das jüngst nach oben aufgelöste, aufsteigende Dreieck (siehe Chart). Rein rechnerisch hält die riesige untere Umkehr der letzten beiden Dekaden ein Kursziel von 25,50 EUR bereit, während sich aus dem angeführten aufsteigenden Dreieck perspektivisch sogar ein Anschlusspotenzial bis in den Bereich von 28 EUR ergibt. Aber auch unter Risikogesichtspunkten liefert der aktuelle Kursverlauf eine wichtige Orientierungshilfe. Je nach Risikoneigung bieten sich entweder die o. g. Ausbruchsmarken bei gut 23 EUR als engmaschige Absicherung oder aber das bisherige Jahrestief bei 20,73 EUR als weiter entfernter, strategischer Stop-Loss an.

Deutsche Telekom (Monthly)

Chart Deutsche Telekom

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Deutsche Telekom

Chart Deutsche Telekom

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Kreuzwiderstand überwunden!

In den letzten beiden Wochen ist die Tesla-Aktie wieder auf die Überholspur gewechselt. Charttechnisch geht diese Entwicklung mit dem Abschluss einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation einher (siehe Chart) – auch der „HSBC Trendkompass“ signalisiert wieder einen kurz- und langfristigen Haussetrend. Rein rechnerisch hält das Trendwendemuster ein Kursziel im Bereich von 260 USD bereit. Diese Zielmarke harmoniert gut mit dem Hoch vom Dezember 2023 bei 265,10 USD. Auf dem Weg in diese Region hat der E-Autotitel zudem gerade eine ganz wichtige Hürde genommen. Gemeint ist die Widerstandszone aus dem Abwärtstrend seit Juli 2023 und der 200-Wochen-Linie (akt. bei 229,91/231,14 USD). Damit liegt nochmals ein wichtiger charttechnischer Katalysator vor. Rückenwind kommt darüber hinaus von Seiten der trendfolgenden Indikatoren MACD und RSL. Letzterer bildet auf Monatsbasis einen Boden aus. Apropos andere Zeitebenen: Auf Quartalsbasis liegt ein lehrbuchmäßiges Candlestickumkehrmuster in Form eines sog. „Hammers“ vor. Um den beschriebenen Ausbruch nicht zu gefährden, gilt es in Zukunft, nicht mehr nachhaltig unter die o. g. Schlüsselzone bei 230 USD zurückzufallen.

Tesla (Weekly)

Chart Tesla

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Tesla

Chart Tesla

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Doppelte Trendwende?

Die bisherige Börsenentwicklung der Rivian-Aktie ist alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Während der letzten knapp drei Jahre fiel der Titel von 180 USD in der Spitze auf unter 10 USD zurück. Doch nun gibt es Aussicht auf eine nachhaltige Verbesserung! So gelang jüngst der Abschluss einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart) – und zwar per Aufwärtsgap (12,04 USD zu 13,21 USD). Im Zusammenspiel mit dem vorangegangenen Gap vom Februar entsteht darüber hinaus ein zusätzliches Umkehrmuster in Form einer sog. „Inselumkehr“. Aktuell unterstreichen also zwei verschiedene Trendwendeformationen die Ambitionen der Bullen. Und es kommt noch besser, denn der Abschluss der beiden diskutierten Formationen geht mit dem höchsten Handelsvolumen der noch jungen Börsengeschichte des Titels einher. Mit anderen Worten: Die alte Tradingweisheit „volume goes with the trend“ untermauert die jüngsten Ausbrüche. Charttechnisch steht derzeit die Schlüsselzone aus der 200-Tages-Linie und dem Abwärtstrend seit 2021 (akt. bei 14,89/14,95 USD) zur Disposition. Ein Sprung über diese Hürden ebnet den Weg in Richtung der horizontalen Barrieren bei rund 20 USD. Das jüngste Aufwärtsgap bietet sich indes als Absicherung auf der Unterseite an.

RIVIAN AUTOMOTIVE (Daily)

Chart RIVIAN AUTOMOTIVE

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart RIVIAN AUTOMOTIVE

Chart RIVIAN AUTOMOTIVE

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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