Fundamentale Nachricht
08:50 Uhr, 11.04.2014

DAX: Korrektur setzt sich fort - Nasdaq verbucht größten Tagesverlust seit November 2011

Der Wochenausklang wird rot: Düstere Vorgaben aus den USA lassen auf einen weiteren Verlusttag beim Leitindex Dax schließen. Frische Impulse könnten im Handelsverlauf aber einige Konjunkturdaten liefern.

Erwähnte Instrumente

DAX - Ausverkauf geht in die nächste Runde

Der Dax hat gestern ein gutes halbes Prozent verloren, was noch vergleichsweise harmlos war. In New York rauschte der Dow Jones am Donnerstag um 1,62 % in die Tiefe, die Tech-Börse Nasdaq ging sogar mit 3,13 % auf Tauchstation und notiert nun bei 3.476 Punkten auf dem tiefsten Stand seit Mitte Februar.

Angesichts der politischen Unsicherheiten, der auslaufenden geldpolitischen Unterstützung, gemischter Konjunkturdaten und der Bedenken um eine gute Berichtssaison könnte sich die Korrektur zunächst fortsetzen. L&S taxiert den deutschen Leitindex vorbörslich 1,08 % tiefer bei 9.352 Punkten.

Ein Gegentrend ist beim Euro zu beobachten, das hängt mit Griechenland zusammen. Die erfolgreiche Anleihenplatzierung, mit der Athen am Donnerstag 3 Mrd. Euro zu einem niedrigen Zins eingesammelt hat, sorgte für Erleichterung. Investoren vertrauen dem Land wieder, auch wenn die Krise noch nicht vorbei ist, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Der Euro legt gegenüber dem US-Dollar um 0,03 % auf 1,3889 zu.

DE: Inflationsrate sinkt wie erwartet

Im März ist die Teuerungsrate in Deutschland von 1,2 Prozent im Vormonat auf 1,0 Prozent gefallen, bestätigte das Statistische Bundesamt die erste Veröffentlichung. Volkswirte hatten dies erwartet.

Trotz der niedrigen Rate in den Euro-Staaten sieht EZB-Präsident Draghi keine unmittelbare Gefahr einer Deflation im Euroraum. „Die jüngsten Daten deuten darauf hin, dass die Inflation zunächst noch niedrig bleiben, 2015 schrittweise zulegen und sich erst Ende 2016 einem Wert von 2 Prozent annähern wird“, so Draghi.

Euro-Krise noch nicht überstanden

Nach Ansicht des früheren Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann ist die Euro-Krise noch nicht ausgestanden. „Der Strukturwandel, der notwendig ist, um die erforderliche Wettbewerbsfähigkeit herzustellen, ist schmerzhaft und braucht Zeit. Die Krisenländer haben ihn zwar eingeleitet, aber noch lange nicht vollendet“, sagte er der SZ.

Laut DIW-Chef Fratzscher steht den Regierungen die schwierigste Phase der Euro-Krise noch bevor. Nötig seien weitere Strukturreformen, auch in Deutschland. Sonst drohten in vielen Ländern Stagnation, Deflation und hohe Arbeitslosigkeit, sagte Fratzscher der SZ.

IWF-Vizechef Lipton fürchtet trotz ermutigender Konjunktursignale eine Stagnation in Europa. Um diese abzuwenden, müsse die EZB noch mehr Geld in die Märkte pumpen, forderte er in einem Interview mit dem „Handelsblatt“.

BER - ein Milliardengrab

Der Bau des Hauptstadtflughafens BER wird nach einem Bericht des „Handelsblatts" um weitere 1,1 Mrd. Euro teurer. Diese Zahl habe der Chef der Berliner Flughafengesellschaft, Mehdorn, genannt. Der Kostenrahmen würde damit auf insgesamt 5,4 Mrd. Euro steigen. Der Aufsichtsrat kommt am Vormittag zusammen. Der Flughafen sollte ursprünglich Ende 2011 eröffnet werden, die Kosten sollten bei 2,5 Mrd. Euro liegen.

Rhön-Klinikum an Zukäufen interessiert

Rhön-Klinikum hält wieder nach Zukäufen im deutschen Klinikmarkt Ausschau. „Wir sind an Spezialkliniken und großen Krankenhäusern interessiert", sagte Finanzchef Neumann im Gespräch mit dem „Handelsblatt“.

Juristischer Erfolg für die Deutsche Bank in den USA

Die Deutsche Bank kann in den USA einen juristischen Teilerfolg verbuchen. Ein Gericht in Manhattan hat die Schadensersatzklage der US-Aufsichtsbehörde FHFA im Hypothekenstreit abgewiesen.

Bauer will 2014 schwarze Zahlen schreiben

Der Tiefbauspezialist Bauer will 2014 in die schwarzen Zahlen zurückkehren. Der Gewinn nach Steuern werde etwa 20 bis 25 Millionen Euro betragen, kündigte der Konzern an. Wie üblich werde im ersten (Winter-) Quartal aber zunächst ein Verlust anfallen; dieser werde dann übers Jahr ausgeglichen.

Givaudan wächst und gedeiht

Der Schweizer Aromenhersteller Givaudan setzt seinen Wachstumskurs fort. Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten dieses Jahres zu konstanten Wechselkursen um 5,7 Prozent auf 1,087 Milliarden Franken.

China baut seine Präsenz in der Pazifikregion

China will bis 2015 seine Präsenz und seinen Marktzugang mit einem eigenen Freihandelsabkommen für die Pazifikregion stärken. Die „Regional Comprehensive Economic Partnership“ würde einen Gegenpol zur amerikanisch dominierten Trans-Pazifischen-Partnerschaft (TPP) bilden.

Google Glass kommt in den Handel

Ab dem kommenden Dienstag wird eine eingeschränkte Zahl der Computerbrille Google Glass erstmals in den freien Verkauf in den USA kommen, wie der Internet-Konzern ankündigte.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten