Fundamentale Nachricht
12:33 Uhr, 19.05.2014

DAX: Korrektur hält an - Deutsche Bank rechnet mit weiteren Rückschlägen

Hohe Kursverluste bei Bankaktien drücken den Dax weiter ins Minus. Insbesondere die Deutsche Bank beherrscht die Schlagzeigen.

Erwähnte Instrumente

DAX

Der deutsche Aktienmarkt ist zurückhaltend in die neue Woche gestartet. Nach einem leichteren Auftakt steht der Dax gegen Mittag noch tiefer im roten Bereich (-0,45 %) bei 9.587 Punkten. Im Mittelpunkt des Interesses steht heute die am Sonntag bekannt gegebene Kapitalerhöhung der Deutschen Bank. Das Geldhaus besorgt sich insgesamt acht Mrd. Euro und gewinnt das Emirat Katar als neuen Ankeraktionär.

Charttechnik

Der Dax konnte die Unterstützung um 9.600 Punkte heute nicht nutzen, um Druck nach oben zu machen. Stattdessen brach der Index erneut ein und setzt damit die Korrektur der letzten Tage weiter fort. Die nächste wirklich markante Unterstützung liegt derzeit bei ca. 9.475 Punkten (Dreiecksunterkante) und erst wenn der Index wieder nachhaltig über 9.655 Punkte klettern kann, wäre die Korrekturbewegung als beendet anzusehen.

Thema des Tages

Die Europäische Zentralbank will mit mehreren Instrumenten den starken Euro und die niedrige Inflation bekämpfen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ wird Chefvolkswirt Praet dem EZB-Rat bei seiner Tagung am 5. Juni empfehlen, den Leitzins von derzeit 0,25 auf 0,15 % zu senken. Damit würde der Leitzins, zu dem sich Banken bei der EZB Geld leihen können, auf einen neuen Tiefstand sinken. Zusätzlich sollen negative Einlagenzinsen von minus 0,1 % beschlossen werden. Kreditinstitute, die ihr Geld kurzfristig bei der Notenbank parken, müssen dann eine Art Gebühr entrichten.

Nach Aussage von Bundesbank-Präsident Weidmann muss die EZB den Euro-Wechselkurs genau beobachten, weil ein hoher Wechselkurs die ohnehin niedrige Inflation weiter nach unten zieht. Die EZB sollte dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass der hohe Wechselkurs die Kehrseite einer für die Wirtschaft nützlichen Entwicklung ist, sagte Weidmann bei einer Konferenz in Frankfurt.

Aktien im Blick

Die Deutsche Bank rechnet mit weiteren Rückstellungen wegen weiterer Rechtsrisiken und einen höheren regulatorischen Druck für Großbanken. Mit der avisierten Kapitalerhöhung wolle sich das Institut dafür proaktiv rüsten, sagte Co-Chef Jain. Die Aktie gibt nach der avisierten Kapitalerhöhung nach (akt. -2,11 %). Hinzu kommt, dass die Bank die Ziele für 2015 zum Teil zurücknehmen musste.

Die Commerzbank-Aktie verliert deutlich (-3,55 %). Mit der Turnaround-Story der Commerzbank sei es erst einmal vorbei, so ein Händler in Frankfurt.

Sky Deutschland hält an der geplanten Transaktion zum Kauf von Plazamedia und dem Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an Sport1 fest. Man halte die Kündigung durch Constantin Medien für unwirksam und wolle weiterhin die Transaktion zum Abschluss zu bringen, so Sky. Constantin-Titel stehen im SDax unter Druck (-6,24 %), Sky notieren aktuell mit 0,43 % im Minus.

Konjunktur

Die deutschen Hersteller von Robotern und Automation blicken zuversichtlich in die Zukunft. „Für 2014 gehen wir von einem Zuwachs von sieben Prozent auf einen Branchenumsatz von 11,2 Milliarden Euro aus", hieß es vom Maschinenbauverband VDMA.

Die Deutsche Bundesbank hat die Haushaltspolitik der Bundesregierung kritisiert. Die finanzpolitische Ausrichtung sei keinesfalls ambitioniert, schreibt sie in ihrem Monatsbericht. Die Regierung habe den Ausgabenkurs zu sehr gelockert - im Vergleich zu ihrer vorherigen Planung.

Währungen

Der US-Dollar bewegt sich gegenüber den anderen Hauptwährungen in engen Handelsspannen in unterschiedliche Richtungen. Die größte Bewegung gibt es bei USD/JPY. Das Währungspaar erreichte bei 101,20 ein frisches Zweimonatstief, wobei der Yen aufgrund der Krise in der Ukraine und der zunehmenden Spannungen zwischen China und Vietnam als sicherer Hafen gefragt war.

USD/INR ist dank des Wahlsiegs von Narendra Modis BJP bei den indischen Parlamentswahlen auf ein Elfmonatstief bei 58,4750 gefallen. Das Erreichen der absoluten Mehrheit Modis schürt Hoffnungen, dass die als wirtschaftsfreundlich geltende Partei zügig Reformen einleiten wird, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln.

Rohstoffe

Zwanzig Zentralbanken aus Europa haben ein neues Goldabkommen für fünf Jahre abgeschlossen. Gold-Transaktionen sollen danach künftig untereinander abgestimmt werden, um Marktstörungen zu vermeiden. Gegenwärtig sind keine größeren Gold-Verkäufe geplant. Der Goldpreis notiert am Montag mit +0,52 % bei 1.299 US-Dollar/Unze.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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