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08:55 Uhr, 23.06.2014

DAX: Konsolidierung auf hohem Niveau - Siemens: Scheitern bei Alstom birgt neue Chancen

Dank guter Konjunkturdaten aus China könnte der Dax erneut über die Marke von 10 000 Punkten steigen. Aber wird der Leitindex das hohe Niveau nachhaltig halten können?

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DAX: Kampf um die 10.000

Am vergangenen Handelstag ist der Dax nochmals auf ein neues Allzeithoch bei 10.050 Punkten geklettert. Auch in den USA erreichten sowohl der Dow Jones Industrial als auch der S&P-500-Index am Freitag neue Rekordstände. Während an der Wall Street weiterhin die Aussicht auf eine anhaltend lockere Geldpolitik die Kurse trieben, dürften am deutschen Aktienmarkt kurzfristig orientierte Investoren den Hexensabbat, also den großen Verfall an den Terminbörsen, als Kaufanlass genutzt haben. Ins Wochenende verabschiedete sich das Marktbarometer wieder deutlich tiefer bei 9.987 Punkten.

Experten halten es auch für unwahrscheinlich, dass der deutsche Leitindex die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten kurzfristig nachhaltig überwindet. Für diese Sicht würden unter anderem geopolitische Risiken wie die Krisen im Irak und der Ukraine sowie die drohende Zinswende in den USA, urteilten Analysten der Commerzbank.

Zu Wochenbeginn dürfte der Dax dennoch zunächst einmal wieder die 10.000-Punkte-Marke erobren. L&S taxiert den Index vorbörslich mit 0,08 % bei 9.998 Punkten nur marginal darunter. Stützend wirken neue Wirtschaftsindikatoren aus China. Das Geschäftsklima im dortigen Verarbeitenden Gewerbe hat sich im Juni erneut aufgehellt. Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex kletterte auf 50,8 (Mai: 49,4) Punkte. Damit liegt der Indikator erstmals in diesem Jahr über der sog. Wachstumsschwelle von 50 Punkten, ab der eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit signalisiert wird.

Der Ölpreis legt zu Wochenbeginn weiter zu. Weiterhin bleibt die Lage in dem Opec-Land Irak nach dem Vormarsch der Terrorgruppee ISIS sehr angespannt. Auch dass der von der HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex für die Industrie Chinas auf den höchsten Stand seit gut einem halben Jahr kletterte, wirkt preisstützend. China ist zusammen mit den USA der weltweit größte Ölverbraucher. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI geht aktuell um 0,56 % auf 107,24 US-Dollar nach oben.

EZB fordert für EU-Kommission mehr Handlungsspielraum

Nach Ansicht von EZB-Chef Draghi sollte die EU-Kommission mehr Macht bekommen, wenn die Finanzkrise dauerhaft überwunden werden soll. Strengere Haushaltsregeln und eine Bankenunion für die Eurozone seien allein nicht ausreichend, sagte er der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“.

Alstom: Paris schnürt Allianz mit General Electric

Die geplante Allianz zwischen Alstom und General Electric hat eine weitere Hürde genommen. „Wir haben uns die Option gesichert, vom bisherigen Alstom-Großaktionär Bouygues 20% der Alstom-Anteile zu kaufen. Wir haben eine Option, die uns einen Kauf ermöglicht, wenn der Preis so niedrig wie möglich ist“, sagte Wirtschaftsminister Montebourg im TV-Sender France 2. Bis dahin wird Bouygues dem Staat die Aktien leihen, damit der Staat seine Rolle als Alstom-Aktionär ab sofort wahrnehmen kann.

Dass Siemens in Frankreich nicht zum Zuge beurteilt CEO Joe Kaeser nicht als negativ, im Gegenteil: es sei eher eine „riesige Chance“ für den deutschen Elektrokonzern? Kaeser hatte am Wochenende betont, dass GE und Alstom mit der Umsetzung der vereinbarten Kooperation auf Jahre beschäftigt sein würden.

EU: Sozialisten rütteln am EU-Stabilitätspakt

Europas Sozialdemokraten und Sozialisten fordern mehr Flexibilität innerhalb des EU-Stabilitäts- und Wachstumspakts. "Wir wollen der Formel Reformen gegen Zeit beim Defizitabbau folgen", sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel.

BMW bindet Brilliance weitere zehn Jahr an sich

BMW hat den Kooperationsvertrag mit seinem chinesischen Joint Venture-Partner Brilliance um weitere zehn Jahre bis 2028 verlängert. BMW und Brilliance haben ein Werk in der Stadt Shenyang in Nordostchina. Laut Kreisen stimmten die chinesischen Behörden der Vertragsverlängerung bereits zu, so Reuters.

Deutsche Telekom kauft Rola Security Solutions

Die Deutsche Telekom hat das Internetsicherheitsunternehmen Rola Security Solutions übernommen. Der Oberhausener IT-Spezialist entwickelt Software und IT-Lösungen, die auch in der nachrichtendienstlichen Aufklärung zum Einsatz kommen. Über den Kaufpreis ist nichts durchgesickert. Mit der Übernahme sei man einem ausländischen Angebot zuvorgekommen, hieß es von der Telekom.

Oracle schluckt offenbar Micros Systems

Oracle steht laut einem Bericht des „Wall Street Journals“ offenbar unmittelbar vor der Übernahme des Softwareherstellers Micros Systems für den Kaufpreis von 5 Mrd. US-Dollar.

BNP Paribas kurz vor einer Einigung mit US-Behörden

Medienberichten zufolge steht die französische Bank BNP Paribas im Streit über mögliche Verstöße gegen US-Sanktionen vor einer Einigung mit den amerikanischen Behörden. Die mutmaßlichen Verstöße werden BNP Paribas zwischen acht und neun Milliarden Dollar kosten.

Grammer hat hohe Ziele

Grammer will seinen Umsatz in den nächsten 5 Jahren um 30 bis 40 Prozent steigern. Dazu sollen auch Übernahmen beitragen, wie Vorstandschef Müller der „Welt am Sonntag“ sagte.

Patrizia Immobilien: Aktionäre dürften nicht auf Bardividende hoffen

Patrizia Immobilien bevorzugt bei der Gewinnausschüttung auch weiterhin die Ausgabe zusätzlicher Gratisaktien gegenüber Dividenden, wie Finanzvorstand Fischer im Gespräch mit der „Euro am Sonntag“ betonte.

Kion will Marktführer werden

Kion will in seine Forschung und Entwicklung investieren und in den nächsten 18 Monaten bis zu 150 neue Entwickler in China einstellen. Bis 2020 will der Gabelstaplerhersteller Marktführer Toyota hinter sich lassen und Branchenprimus werden. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf einen Aufholprozess in Asien und den USA.

Dortmund und Hornbach nun im SDax gelistet

Die Borussia Dortmund- und Hornbach Baumarkt-Titel sind ab heute im SDax vertreten. Die Aktien von König & Bauer und Air Berlin scheiden aus dem Auswahlindex aus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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