Fundamentale Nachricht
08:57 Uhr, 10.09.2014

DAX - In der Verlustzone - Apple: So gut, so erwartbar

Eine Vielzahl von Unsicherheiten - Russland-Gegensanktionen, frühere US-Zinswende, Schottland-Referendum, dürfte den deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch belasten. Vorbörslich steht der Dax satt im Minus.

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DAX - Schwächer erwartet

Im Mittelpunkt des Interesses stand gestern Apple. Der Tech-Konzern stellte zwei neue und größere iPhone-Modelle vor sowie die Watch, ein Mini-Computer fürs Handgelenk. Apple hat bei seiner Produktshow in Cupertino exakt das präsentiert, was erwartet worden war. Dies ist wohl auch der Grund, dass die Aktie nach einem kurzen Höhenflug um 0,4 % tiefer aus dem Handel ging.

Die US-Börsen haben am Dienstag insgesamt Verluste hinnehmen müssen. Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Minus von 0,57 % auf 17.014 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,65 % auf 1.988 Zähler. Die Technologiebörse Nasdaq büßte 0,82 % auf 4.552 Zähler ein.

In Europa hatten neue Spekulationen auf eine frühere Zinswende in den USA die Börsen belastet. So schloss der Dax 0,49 % im Minus. Die US-Notenbank strebt laut einer Studie der San Francisco Fed für Ende 2015 einen Leitzins von einem (derzeit: null bis 0,25) Prozent an, der bis Ende 2016 auf 2,5 % steigen soll. Analysten rechneten bislang mit einem Niveau von 0,75 % in 2015 sowie im Schnitt 2,13 % im Jahr 2016.

Diese Unwägbarkeiten dürften die Anleger heute mit in den Handel nehmen, wie vorbörsliche Indikationen signalisieren. L&S taxiert den Dax zur Stunde mit 0,38 % im Minus bei 9.671 Punkten. Ein weiteres Belastungsrisiko sind mögliche Gegen-Sanktionen der Russen, wenn die EU ihre bereits beschlossenen Strafmaßnahmen in Kraft treten lässt.

Geht es nach den New Yorker Banken, ist der jüngste Wertverfall des Euro erst ein Vorgeschmack. Viel größeres Ungemach steht der europäischen Währung möglicherweise bevor. Die Spekulanten hätten sich schon formiert: Aktuell laufen an den Terminmärkten 198.000 Wetten im Volumen von 32 Mrd. Dollar auf einen Absturz der Gemeinschaftswährung. EUR/USD tendiert zur Stunde 0,10 % schwächer bei 1,2829 US-Dollar.

Gabriel kann den Maut-Plänen doch was abgewinnen

Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat Unterstützung für das Maut-Konzept von Bundesverkehrsminister Dobrindt signalisiert. „Die Grundzüge des geplanten Vignettensystems“ würden „keinen durchgreifenden Bedenken“ begegnen, zitiert die SZ aus einem Papier des Ministeriums.

Rocket Internet gibt den Startschuss für IPO mit Kapitalerhöhung

Rocket Internet gibt heute den Startschuss für den Börsengang. Wie die Börsen-Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, sollen 750 Mio. Euro über eine Kapitalerhöhung eingenommen werden.

Japan: Neue Mehrwertsteuererhöhung wird wohl kommen

Obwohl die japanische Konjunktur unter der ersten Mehrwertsteuererhöhung von. April (von 5 auf 8%) leidet, will die Regierung in Tokio die geplante zweite Erhöhung auf 10 % im Oktober 2015 wie geplant umsetzen. Ziel sei es, das Haushaltsdefizit zu verringern und mehr Geld für öffentliche Dienstleistungen zu haben.

Italien: Weiteres Jahr der Stagnation zu erwarten

Die italienische Regierung geht davon, dass die Wirtschaft in Italien in diesem Jahr stagnieren wird. Bisher war noch mit einem Plus von 0,8% gerechnet worden.

BMW stärkt Standort München

BMW will nach Betriebsratsangaben den Standort München stärken und in den kommenden Jahren mindestens 700 Millionen in das dortige Werk investieren. Damit würden bis zu 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Das Geld wird danach in einen modernen Rohbau, in die Erweiterung des Karosseriebaus, in den Ausbau der Montage und in eine neue Lackiererei gesteckt, hieß es.

Schottland steckt an

Kurz vor dem Referendum in Schottland wollen sich auch die Katalanen in Spanien erneut für ihre Unabhängigkeit einsetzen. Am morgigen Donnerstag, dem Nationalfeiertag Kataloniens, werden erneut hunderttausende für die Abspaltung der Region von Spanien demonstrieren. Katalonien ist seit 1714 Bestandteil Spaniens.

Der britische Premierminister Cameron hat derweil erneut für einen Verbleib Schottlands in einem gemeinsamen Staat geworben. Bräche das Vereinigte Königreich auseinander, wäre es für immer zerbrochen, mahnte der Regierungschef in einem Gastbeitrag für die Zeitung „Daily Mail“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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