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08:55 Uhr, 19.05.2014

DAX: Impulsarmer Handelstag - Deutsche Bank erhöht massiv ihr Kapital

Die Deutsche Bank ist das Gesprächsthema am Montagmorgen. Das Institut erhöht massiv sein Kapital und lädt einen Scheich aus Katar als neuen Ankeraktionär ein. Ansonsten droht den Marktteilnehmern ein impulsarmer Handelstag.

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DAX - Tritt auf der Stelle

Den Marktteilnehmern steht heute von Konjunkturseite ein recht impulsloser Handelstag bevor, entscheidende Wirtschaftsdaten stehen nicht an. Damit rücken andere Themen in den Mittelpunkt. Zum einen dürfte die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank für Gesprächsstoff sorgen, außerdem kursieren Gerüchte um eine neue geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank.

Nach einem Bericht des „Spiegel" erwägt die EZB im Kampf gegen schwaches Wirtschaftswachstum und drohende Deflation eine weitere Leitzinssenkung. Der Zins könnte demnach in der Ratssitzung Anfang Juni von derzeit 0,25 % auf 0,15 % gesenkt werden, berichtet das Magazin unter Berufung auf Empfehlungen von EZB-Chefvolkswirt Praet. Außerdem überlege der EZB-Rat, Banken für das Parken von überschüssigem Geld bei der Notenbank erstmals einen negativen Einlagezins aufzubürgen, berichtet der „Spiegel“ weiter.

Der deutsche Leitindex dürfte sich zum Handelsauftakt zunächst richtungslos präsentieren. L&S taxiert den Dax unmittelbar vor Börsenstart 0,14 % tiefer bei 9.616 Punkten.

Der Euro bewegt sich leicht über der Marke von 1,37 US-Dollar und zeigt sich stabilisiert. Am Montag dürfte es auch wenig Impulse für den Devisenhandel geben.

Deutsche Bank erhöht ihr Kapital - Ankerinvestor aus Katar steigt ein

Die Deutsche Bank erhöht ihr Kapital massiv. Isgesamt sollen acht Milliarden Euro erlöst werden. Das Golf-Emirat Katar soll dabei neuer Ankeraktionär werden und bezieht für 1,75 Mrd. Euro neue Aktien. Den Rest will die Bank über die Ausgabe neuer Anteile mit Bezugsrecht für Altaktionäre einsammeln. Mit dem Geld soll die Kapitalbasis der Bank stabilisiert werden. Die Kapitalerhöhung soll am 6. Juni beginnen.

Pfizer kommt bei AstraZeneca nicht zum Zuge

Der US-Pharmakonzern Pfizer beißt bei AstraZeneca auf Granit. Der britische Konzern hat auch das neue, erhöhte Gebot der Amerikaner abgelehnt. Auch die auf insgesamt 69,4 Milliarden Pfund bzw. 55 Pfund je Aktie erhöhte Offerte spiegele den Wert des Unternehmens nicht wider, teilte AstraZeneca am Montag mit.

Alstom-Angebot - Siemens wird aktiv

Laut Reuters wird Siemens aller Voraussicht nach noch in dieser Woche ein konkretes Angebot für den französischen Industriekonzern Alstom machen. Geplant ist, die Energiesparte der Franzosen gegen die Zugsparte zu tauschen. Die französische Regierung würde ein Engagement der Münchner befürworten.

Ryanair verdient weniger

Die Billigfluglinie Ryanair hat in dem am 31. März 2014 beendeten Geschäftsjahr einen Umsatz von 5,037 Mrd. Euro (VJ: 4,884 Mrd.) und einen Nettogewinn von 523 Mio. Euro (VJ: 569 Mio.) erzielt. Analysten hatten mit 515 Mio. Euro weniger erwartet. Im laufenden Geschäftsjahr soll das Nettoergebnis auf 580- bis 620 Mio. Euro steigen.

China verschärft im Konflikt mit Vietnam den Ton

Nach den schweren antichinesischen Krawallen in Vietnam hat die Volksrepublik 16 schwer verletzte Landsleute mit einer Sondermaschine ausgeflogen. Zudem seien rund 3.000 Chinesen aus dem Nachbarland in Sicherheit gebracht worden, berichteten chinesische Staatsmedien. Die vietnamesische Polizei hat am Wochenende anti-chinesische Demonstrationen in Hanoi und Ho Chi Minh City gestoppt.

Aus dem chinesischen Außenministerium hieß es, die gewalttätigen Proteste in Vietnam hätten die Basis für Kooperationen beider Länder zerstört.

Japan: Maschinenaufträge steigen vor Steuererhöhung rasant an

In Japan sind die Aufträge des privaten Sektors für Maschinen im März um 19,1 % (m/m) gestiegen, nach einem Rückgang um 4,6 % im Februar.

Constantin Medien sagt Transaktion mit Sky Deutschland über den Verkauf von Plazamedia ab

Der Medienkonzern Constantin Medien hat die Verhandlungen mit der Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG im Zusammenhang mit der vereinbarten Transaktion abgesagt. Die Vereinbarung sah den Verkauf von 100 Prozent der Anteile an der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion sowie den Verkauf von jeweils 25,1 Prozent der Anteile an der Sport1 GmbH und der Constantin Sport Marketing GmbH vor.

Der Konzern aktualisiert wegen des Wegfalls der geplanten Transaktion mit Sky Deutschland die finanziellen Ziele für das Geschäftsjahr 2014. Der Umsatz soll nun 460 bis 500 Mio. Euro (bisher: 420 - 460 Mio.) betragen. Das Konzernergebnis der Anteilseigner soll zwischen -13 Mio. und -15 Mio. Euro liegen (bisher: +13 - 15 Mio.).

Außerdem kündigte Constantin Medien an, eine Kapitalerhöhung um bis zu 10 % des Grundkapitals gegen Bareinlage durchführen zu wollen. Vorstand und Aufsichtsrat hätten allerdings noch keinen entsprechenden Beschluss gefasst, hieß es.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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