Fundamentale Nachricht
12:57 Uhr, 03.11.2014

DAX: Gewinnmitnahmen sorgen für Abschläge

Das Kursfeuerwerk von vergangenen Freitag verleite heute dazu, Gewinne mitzunehmen, heißt es an der Frankfurter Börse. Der Dax kommt zu Wochenbeginn nur schwer in Tritt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Der deutsche Aktienmarkt gönnt sich zu Wochenbeginn eine Rast. Das Börsenbarometer Dax notiert gegen Mittag mit einem knappes halbes Prozent im Minus bei 9.286 Punkten. Das Kursfeuerwerk von vergangenen Freitag rufe heute Verkäufer auf den Plan, um Gewinne mitzunehmen, begründete ein Händler in Frankfurt die etwas schwächere Performance. Darüber hinaus sind Konjunkturdaten aus der Eurozone gemischt ausgefallen.

Charttechnik

Die Käufer im Dax nehmen sich zu Wochenbeginn eine kleine Auszeit. Die bot den Bären die Möglichkeit für eine Korrektur, die sich durchaus noch bis in den Bereich von 9.210 Punkten hinziehen könnte. In der zweiten Handelshälfte wäre jedoch ein Comeback der Käufer zu erwarten, womit dann ein Angriff auf das Hoch bei 9.343 Punkten starten sollte.

Thema des Tages

Arbeitgeber und Gewerkschaften haben die Bundesregierung aufgefordert, mehr in die Infrastruktur zu investieren. Der Bedarf für Straßen, Schienen und Wasserwege liege bei mindestens 14 Milliarden Euro pro Jahr, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und des Deutschen Gewerkschaftbundes (DGB), aus der das „Handelsblatt“ am Montag zitiert. Derzeit gebe es eine Finanzierungslücke von vier Milliarden Euro.

Die Folgen seien fatal: „Die infrastrukturelle Basis der Industrienation Deutschland bröckelt“. Dies sei „nicht länger verantwortbar“. Der Verfall der Infrastruktur gefährde „Wettbewerbsposition, Arbeitsplätze und den Wohlstand unseres Landes,“ befürchten BDI und DGB. Der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) kritisierte zudem, dass die Regierung bisher vor allem Geld für die Sozialpolitik ausgegeben und zu wenig investiert habe.

Aktien im Blick

HeidelbergCement ist im Mittagshandel mit +1,33 % größter Gewinner im Dax. Der KOonzern wird sich nicht am Bieterverfahren um die Assets von Lafarge/Holcim beteiligen.

Erstmals seit der Umbenennung von Premiere in Sky Deutschland erzielte der Münchner Sender einen Gewinn. Die Aktie legt akt. 0,27 % zu.

Konjunktur

Laut dem Forschungsinstitut Markit befindet sich die Industrie im Euroraum im Aufwind. Der das Geschäftsklima abbildende Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone sei im Oktober um 0,3 auf 50,6 Punkte angestiegen. Der Indikator liegt damit weiterhin über der Wachstumsgrenze von 50 Punkten.

Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret hat die deutschen Banken vor der Einführung von Strafzinsen gewarnt. Verbraucher damit zu schrecken, wäre "negativ für die Sparkultur", sagte Dombret laut Reuters auf einer Tagung zur Bankenaufsicht.

Währungen

Der US-Dollar setzt amMontag seinen letztwöchigen Anstieg gegenüber den anderen Hauptwährungen fort. USD/JPY ist infolge der unterschiedlichen geldpolitischen Aussichten zwischen Japan und den USA mit 112,98 in der Spitze in die Nähe eines Siebenjahreshochs geklettert. Andere asiatische Währungen gaben im Zuge der Yen-Schwäche ebenfalls nach.

EUR/USD erreichte bei 1,2440 ein frisches Zweijahrestief, eroberte jedoch im europäischen Handel die 1,25er-Marke zurück. GBP/USD erholte sich dank eines überraschenden Anstiegs des britischen Industrie-Einkaufsmanagerindex von seinem frischen Zweiwochentief bei 1,5926 bis bislang 1,6023 im Hoch.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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