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08:55 Uhr, 29.07.2014

DAX: Erholungstendenz - Deutsche Bank schneidet besser ab als erwartet

Der deutsche Aktienmarkt wird zum Auftakt fester erwartet. Im Verlauf stehen politische Entscheidungen und Wirtschaftsdaten im Mittelpunkt. In Brüssel beraten die Botschafter der EU über Wirtschaftssanktionen gegen Russland. In den USA stehen Zahlen vom Immobilienmarkt und zur Verbraucherstimmung an.

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DAX - Erholungstendenz

Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag zwischenzeitlich abgetaucht, konnte sich aber gegen Handelsende etwas erholen und die Verluste eingrenzen. Der Erholungstrend dürfte sich heute zunächst fortsetzen. L&S taxiert den deutschen Leitindex zum Auftakt mit 0,14 % im Plus bei 9.611 Punkten. Unterstützung kommt auch von den Überseebörsen: An der Wall Street hatten sich die Indizes nach anfänglichen Verlusten noch ins Plus gerettet.

Die heute beginnende Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank verheißt Spannung. Mit einer Veränderung der Zinspolitik wird zwar nicht gerechnet. Marktteilnehmer werden das Statement der Notenbanker aber daraufhin untersuchen, ob sich Indizien für eine Zinswende ergeben. Vor allem stellt sich die Frage, ob die Geldpolitiker die Arbeitslosenquote noch immer als erhöht ansehen. Zudem ist heute das Verbrauchervertrauen des Conference Boards in den USA von Interesse.

Die Deutsche Bank mit Licht und Schatten

Die Deutsche Bank steigerte im 2. Quartal ihren Vorsteuergewinn verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 16 % auf 917 Mio. Euro. Dazu trugen vor allem Kosteneinsparungen bei. Analysten hatten mit weniger gerechnet. Zudem hielt sich das schwankungsanfällige Investmentbanking besser als gedacht. Unter dem Strich stand trotzdem ein deutlicher Gewinnrückgang um 29 % auf 238 Mio. Euro. Das Institut ist schätzungsweise in 1.000 Rechtsfälle verwickelt. Im abgelaufenen Quartal erhöhte die Bank denn auch ihre Rückstellungen für Rechtsrisiken um 470 Mio. auf 2,2 Mrd. Euro. Neben den schon gebuchten Rückstellungen könnten weitere Belastungen von 3,2 Mrd. Euro kommen, für die der deutsche Branchenprimus noch keine Vorsorge in der Bilanz getroffen hat.

BGH entscheidet über Postbank-Übernahme

Der Bundesgerichtshof entscheidet am Vormittag darüber, ob die Deutsche Bank bei der Übernahme der Postbank Kleinaktionären zu wenig für ihre Anteilsscheine bezahlt hat. Der Kläger, die Düsseldorfer Verlagsgesellschaft Effecten Spiegel, ist der Ansicht, dass das Geldhaus 2010 das gesetzlich vorgeschriebene Pflichtangebot umgangen hat und beklagt einen Verlust von 4,8 Mio. Euro.

Linde leidet unter starkem Euro

Der Gasehersteller Linde hat im im zweiten Quartal unter dem starken Euro gelitten. Das operative Ergebnis (Ebitda) ging um 3,6 % auf 1,896 Mrd. Euro zurück. Unter dem Strich blieb ein für die Aktionäre anrechenbarer Gewinn von 624 Mio. Euro, nach 660 Mio. im Vorjahreszeitraum.

EU-Freihandelsabkommen mit Kanada könnte noch scheitern

Das geplante EU-Freihandelsabkommen mit Kanada stößt kurz vor der Verabschiedung auf ungeahnte Probleme. Im schlimmsten Fall könnte es sogar ganz scheitern. Bei Klauseln zum Investorenschutz und den Mechanismen zur außergerichtlichen Streitbeilegung zwischen Investoren und Behörden sieht die Bundesregierung noch „einigen Klärungsbedarf“, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf diplomatische Kreise.

Puma im Rahmen der Erwartungen

Der Sportartikelhersteller Puma hat im zweiten Quartal währungsbedingt knapp 6 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um diese Effekte stiegen die Erlöse um 0,6 %. Das Operative Ergebnis im zweiten Quartal lag zugleich über den Erwartungen. Puma erwartet 2014 weiterhin einen währungsbereinigten Jahresumsatz auf Vorjahresniveau sowie einen leichten Anstieg der Rohertragsmarge. Die operative Marge soll bei rund 5 % liegen, die Netto-Umsatzrendite bei rund 3 %.

DIW: Erneuter Schuldenerlass für Griechenland wäre fatal

DIW-Präsident Fratzscher hat sich gegen einen Schuldenerlass für Griechenland ausgesprochen. Es wäre fatal, wenn sich die Bundesregierung der Forderung des griechischen Premierministers fügen würde, schreibt er in einem Gastbeitrag für die FAZ. Ein solcher Schritt würde das Staatsschuldenproblem nicht lösen.

Renault stabilisiert sich

Vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten verdiente der französische Autobauer Renault im ersten Halbjahr 729 Mio. Euro. Das war ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Renault hatte seine Kosten um mehr als 400 Mio. Euro gedrückt. Unter dem Strich legte der Überschuss auf 749 Mio. Euro zu.

Argentinien stemmt sich gegen die Pleite

Im Streit mit mehreren Hedgefonds hat Argentinien eine erste Tranche zur Begleichung seiner Schulden bei einer Gläubigergruppe gezahlt. Die im Pariser Club zusammengeschlossenen Staaten hätten 642 Mio. Euro bekommen, berichtet Reuters.

Die Regierung in Buenos Aires erklärte, heute werde sich eine staatliche Delegation mit einem gerichtlich bestellten Schlichter in New York treffen. Dabei geht es um Forderungen amerikanischer Hedgefonds in Höhe von rund 1,5 Mrd. Dollar. Ein US-Gericht hatte den Anlegern diese Summe als Entschädigung für Verluste nach der argentinischen Staatspleite im Jahr 2001 zugesprochen.

Symrise erhöht Grundkapital

Symrise erhöht das Grundkapital durch Ausgabe von 489.274 neuen Aktien gegen Sacheinlage. Im Gegenzug erhält Symrise 2.847.558 Aktien der Kerisper S.A.S., der Muttergesellschaft der Diana-Gruppe.

UBS zahlt Rekordstrafe

Dank eines harten Sparkurses und geringer Kosten für Rechtsstreitigkeiten steigerte die UBS ihren Gewinn im zweiten Quartal um 15 % auf 792 Mio. CHF. Das Ergebnis wurde durch einen 300 Mio. Euro teuren Vergleich mit den deutschen Steuerbehörden belastet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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