Fundamentale Nachricht
12:39 Uhr, 27.11.2014

DAX: Die 10.000-er Marke bleibt fest im Visier der Anleger

Der Dax bleibt in Treffer-Reichweite zur symbolischen 10.000-Punkte-Marke. Auf Impulse aus den USA müssen die Anleger heute verzichten, dafür können gute Konjunkturdaten aus Europa und Deutschland Impulse liefern.

Erwähnte Instrumente

DAX

Der deutsche Leitindex hat die symbolische 10.000-Punkte-Marke wieder unmittelbar vor der Brust. Bis zur Mittagszeit stieg der Dax um 0,47 Prozent auf 9.962 Punkte. Auf Impulse aus den USA müssen die Anleger heute verzichten, allerdings können einige positive Konjunkturdaten Unterstützung liefern.

Charttechnik

Etwas weniger als 8 Punkte blieb der Dax heute früh vor der runden 10.000er Kursmarke stehen und ging die letzte Stunde in eine kleine Korrektur über. Von einer bärischen Trendwende kann aber noch nicht gesprochen werden. Ein Pullback zurück in Richtung 9.920 Punkte wäre möglich, aber erst wenn diese Unterstützung per Stundenschluss gebrochen wird, wird „größeres“ Korrekturpotenzial frei. Solange dies nicht der Fall ist, ist im weiteren Tagesverlauf nochmals ein Anlauf auf die 10.000-er Marke möglich.

Thema des Tages

Die heute veröffentlichten Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeichnen trotz aller Konjunktursorgen ein widerstandskräftiges Bild vom deutschen Arbeitsmarkt. So ist die Arbeitslosenzahl im November um 16.000 gegenüber dem Vormonat auf 2,717 Millionen gesunken. „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im November weiter zurückgegangen. Somit hat sich der Arbeitsmarkt trotz verhaltenen Wirtschaftswachstums günstig entwickelt“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Ein Rückgang im November sei üblich, er sei in diesem Jahr aber stärker ausgefallen als im Vorjahr.

Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote fiel im November auf 6,6 Prozent. Die Berenberg Bank beschrieb den deutschen Arbeitsmarkt als "kerngesund". Die hohe Zahl der Beschäftigten dürfte zu höheren Steuereinnahmen führen und der Bundesregierung das Erreichen der selbst gesteckten Haushaltsziele erleichtern.

Aktien im Blick

Infineon geben nach Zahlenvorlage 2,11 % ab. Das Unternehmen blickt nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr skeptischer in die Zukunft.

Zalando verbilligen sich um 0,49 %. Tags zuvor waren die Papiere des Online-Modehändlers in Erwartung baldiger Gewinne um 16 % nach oben geschossen.

Konjunktur

Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone verläuft nach Ansicht der EZB schwach, fragil und unstetig, wie es im aktuellen Finanzstabilitätsbericht der Notenbank heißt. Eine Gefahr sieht die EZB in der anhaltenden „Jagd nach Rendite“ unter Investoren. Die Entwicklung sei nicht zuletzt eine Folge der Niedrigzinspolitik aller großen Notenbanken.

EZB-Chef Draghi hat bei einer Rede erneut die Bereitschaft der EZB zu weiteren Maßnahmen im Kampf gegen die Konjunkturflaute und die zu niedrige Inflation bekräftigt.

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone (Economic Sentiment Indicator) ist im November um 0,1 Punkte auf 100,8 Zähler, wie die EU-Kommission mitteilte. Das Geschäftsklima, der Business Climate Indicator (BCI) stieg um 0,12 Punkte auf 0,18 Zähler.

Währungen

EUR/USD gibt am Donnerstag einen Teil seiner dieswöchigen Gewinne bis 1,2532 in der Spitze wieder ab und notierte bislang bei 1,2465 im Tief.

GBP/USD fällt vom frischen Zweiwochenhoch bei 1,5826 zurück und notierte bislang bei 1,5744 im Tief, während USD/JPY seine Verluste der vergangenen Tage auf ein frisches Wochentief bei 117,19 ausweitet.

AUD/USD erholt sich vom gestrigen Vierjahrestief bei 0,8477 bislang bis 0,8615 im Hoch, wobei der Austral-Dollar von einer stärker als erwartet ausgefallenen Investitionstätigkeit im Privatsektor sowie starken Neubautenverkäufen profitiert.

Rohstoffe

Die Ölminister der Organisation erdölexportierender Staaten (Opec) sind sich offenbar über die Kürzung ihrer Förderziele weiter uneinig, wie es zum Auftakt der halbjährlichen Sitzung in Wien zum Vorschein kam. Die Preise der Nordseesorte Brent und für US-Rohöl rutschten am Donnerstag jeweils auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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