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08:50 Uhr, 21.03.2014

DAX: Deutsche Wirtschaft befürchtet wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland - SAP erhöht Dividende

Der Dax wird zum Wochenabschluss anfangs kaum verändert erwartet. Die Wochenbilanz fällt bislang gut aus. Heute ist großer Verfallstag an den Terminbörsen, der Hexensabbat.

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DAX - Vorbörslich kaum verändert

Das alles beherrschende Thema ist wieder die Krim-Krise. In Russland tätige Unternehmen sind mit der Aussicht konfrontiert, ihre Beziehungen mit einem Land aufgeben zu müssen, das ein wichtiger Handelspartner geworden ist - wenn die EU und die USA wirtschaftliche Strafmaßnahmen für die Annexion der Krim-Halbinsel einleiten. Erste Schritte wurden bereits unternommen. So hat die EU aus Protest gegen die Annexion der Krim ihre Sanktionsliste gegen Russland erweitert. Die Staats- und Regierungschefs setzten in der Nacht zum Freitag zwölf zusätzliche Namen auf eine Liste von Personen, gegen die Einreiseverbote und Kontensperrungen verhängt wurden. Zudem unterzeichnete die EU ein Abkommen mit der Ukraine zur engeren West-Anbindung.

Eckhard Cordes, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, hat vor weiteren Sanktionen gegen Russland gewarnt. „Wir kämen im Falle harter Wirtschaftssanktionen in eine Sanktionsspirale, bei der ich nicht sehe, wie wir da wieder herauskommen sollen“, sagte Cordes dem „Handelsblatt“. „Russland ist die achtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Es hat einen hohen Investitionsbedarf und damit ein großes Potenzial“, sagte Cordes.

Die politischen und wirtschaftlichen Folgen der Krim-Krise setzen auch die Bonitätsnote Russlands bei der Ratingagentur S&P in Frage. Der Ausblick für das Rating werde von stabil auf negativ gesenkt, teilte S&P am Donnerstagabend mit. Das Rating Russlands beträgt bei S&P "BBB". Das sind zwei Stufen über dem sog. Ramschniveau.

Der deutsche Leitindex hat am Donnerstag den schwierigen Rahmenbedingungen zum Trotz zum fünften Mal in Folge höher geschlossen - die bisherige Wochenbilanz liegt bei gut 2 1/2 Prozent Plus. Zur guten Stimmung trugen gestern gute Konjunkturdaten aus den USA bei. Dort ist das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im März überraschend deutlich gestiegen und signalisiert wieder eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivität. Zudem hatte der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Februar stärker als erwartet zugelegt. Vor dem großen Verfall an den Terminbörsen dürfte der Dax am Freitag kaum verändert starten. L&S taxiert den Leitindex vorbörslich bei 9.297 Punkten (+0,01 %).

SAP erhöht Dividende

Der Softwarekonzern SAP will an seine Aktionäre für das abgelaufenen Geschäftsjahr 1,00 Euro je Aktie ausschütten. Das wäre ein Anstieg um 18 Prozent verglichen mit den 0,85 Euro für 2012. Neben der höheren Dividende schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung auch die Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) offiziell vor.

Nike präsentiert sich topfit

Der US-Sportartikelhersteller Nike hat im 3. Geschäftsquartal (per Ende Februar) seinen Umsatz m 13 % auf 7,0 Mrd. Dollar gesteigert. Netto verdiente Nike jedoch 21 % weniger als im Vorjahreszeitraum und kam auf 685 Mio. Dollar. Damals hatte sich ein Sondereffekt (Verkauf der Marken Cole Haan und Umbra) positiv in der Bilanz niedergeschlagen.

Drillisch - Nettogewinn springt nach oben

Am Freitag veröffentlicht der Serviceprovider für Mobilfunk, Drillisch, seinen Jahresabschluss für 2013. Den Angaben zufolge wurde der Nettogewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 155,8 Mio. Euro hochgeschraubt. Im Vorjahr standen unterm Strich „lediglich“ 23,5 Mio. Euro. Die Dividende für 2013 wird auf 1,60 Euro (VJ: 1,30 Euro) je Aktie angehoben.

GSW Immobilien schüttet keine Dividende aus

Der Immobilienkonzern GSW Immobilien verzichtet auf die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2013.

Cancom platziert Wandelanleihe

Cancom hat die angekündigte Wandelanleihe im Gesamtnennbetrag von 45 Mio. Euro erfolgreich platziert. Laufzeit bis zum 27. März 2019. Der Zinssatz beträgt 0,875 %.

Deutsche Euroshop will weiter auf breiter Front wachsen

Nach kräftigen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr will der Shoppingcenter-Investor Deutsche Euroshop auch 2014 zulegen. Der Umsatz soll wie schon 2013 um rund sechs Prozent auf dann 198 bis 201 Millionen Euro steigen. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) peilt das Unternehmen eine Steigerung von bisher knapp 166 Millionen Euro auf bis zu 177 Millionen an.

Kontron verkauft Beteiligung

Der Klein-Computerhersteller Kontron hat die Beteiligung an der unbitronix system solutions GmbH in Höhe von 40 % an die Geschäftsführung des Unternehmens verkauft. Zudem will sich Kontron von seinem Anteil an der Affair 000 trennen. Der Umsatzanteil von ubitronix und RTSoft belief sich 2013 auf etwa 80 Mio. Euro und damit auf rund 15 % vom Gesamtumsatz.

Koenig & Bauer meldet hohen Verlust

Der mitten im Umbau steckende fränkische Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer ha am Freitag seine Geschäftszahlen für das Jahr 2013 vorgelegt. Unter dem Strich steht den Angaben zufolge ein Verlust 138,1 Mio. Euro, nach einem Gewinn von 3,7 Mio. Euro im Vorjahr. Eine Dividende wird nicht gezahlt, nachdem im Vorjahr noch 0,40 Euro je Aktie ausgeschüttet wurden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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