USA drohen mit neuen Sanktionen wegen Nord Stream 2 - Bundesländer lehnen Corona-Ausreisesperren ab
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Erwähnte Instrumente
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- Teamviewer verstärkt sich
- US-lndustrie meldet sich zurück
- Goldman Sachs erreicht Milliardengewinn
- Empire-State-Index signalisiert Wachstum
- Lage zwischen USA und China eskaliert
- Drägerwerk erhöht Jahresprognosen
- Porsche: 15 Prozent Rendite in diesem Jahr nicht möglich
- Rückschlag für EU-Kommission: Apple ist fein raus
- Bafin zeigt Ex-Wirecard-Chef Braun an
- Hapag-Lloyd verdient operativ mehr trotz Corona-Krise
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DAX
- Die Anleger an den Börsen hoffen nach Mut machenden Studiendaten des US-Biotechkonzerns Moderna auf einen Covid-19-Impfstoff. Der Kandidat habe sich als sicher erwiesen und eine Immunantwort bei allen 45 Teilnehmern hervorgerufen, erklärten US-Wissenschaftler am Mittwoch. Bis zur vollständigen wirtschaftlichen Normalisierung bleibt es dennoch noch ein steiniger und langer Weg. Doch die Investoren bleiben zuversichtlich. Der DAX stieg am Mittwoch auf den höchsten Stand seit dem Corona-Crash, scheiterte aber knapp an der Marke von 13.000 Punkten und beendete den Handel mit einem Plus von 1,84 Prozent bei 12.930,98 Punkten. Dass die Anleger angesichts der teilweise schon recht hohen Bewertungen, vor allem im Tech-Bereich, regionalen Corona-Lockdowns, wie z. B. in Kalifornien, und den Spannungen zwischen den USA und China überhaupt sorgenfrei zukaufen, ist zumindest bemerkenswert. Ein Antrieb ist auch die Aussicht auf weitere Hilfen der Notenbanken. Der Fed-Gouverneurin Lael Brainard zufolge sollte die US-Notenbank für einen anhaltenden Zeitraum in großem Umfang Vermögenswerte aufkaufen, um die US-Wirtschaft in der Coronavirus-Krise anzukurbeln. Ebenso sorgen die weiter steigenden Erwartungen an die beginnenden Berichtssaison der Unternehmen für einen Schub, was seit einigen Tagen unter Börsianern schon als wichtige Stütze angesehen wird. Am Vortag hatten in den USA mehrere Banken positive Resultate vorgelegt.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- DAX-Tagesausblick: Kurssprung ans Wochenhoch
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- BRENT ÖL-Tagesausblick: Richtungsentscheidung steht an
Unternehmensnachrichten
- SNP Schneider-Neureither & Partner hat eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft erhöht sich unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre um bis zu 9,2 Prozent auf bis zu 7,212447 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Nettoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung soll mehrheitlich zur Verbesserung der Eigenkapitalausstattung sowie zur Finanzierung der Wachstumsstrategie des Unternehmens eingesetzt werden.
- Der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun steht im Verdacht des unerlaubten Insiderhandels, wie die Finanzaufsicht BaFin am Mittwoch bestätigt hat.
- Der Softwarekonzern TeamViewer übernimmt den Industrie 4.0-Spezialisten Ubimax für 136,5 Mio. Euro. Die Göppinger erweitern damit ihr branchenspezifisches Angebot für große Unternehmenskunden in den Bereichen Augmented Reality (AR) und Internet der Dinge (IoT). Von dem Kaufpreis werden 85,8 Mio. Euro aus liquiden Mitteln von TeamViewer in bar gezahlt, der Rest in Aktien, wie die TeamViewer AG weiter mitteilte. Darüber hinaus erhalten die Ubimax-Gründer neue TeamViewer-Aktien, die aus dem genehmigten Kapital im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage begeben werden.
- Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess sieht in der Corona-Krise eine leichte Aufhellung, sein Unternehmen sei aber noch lange nicht über dem Berg. „Wir haben eine Erholung, die noch weit weg vom Vorkrisenniveau ist", sagte der Manager in einer Gesprächsrunde der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Zwar spüre man auch im Massengeschäft inzwischen eine Belebung im Auftragseingang, doch die Finanzlage sei angespannt. „Wir verlieren Substanz." Im laufenden Jahr habe die Pandemie Volkswagen bereits rund 10 Mrd. Euro an Liquiditätsreserven gekostet.
- Die Container-Reederei Hapag-Lloyd hat das erste Halbjahr trotz der Corona-Krise besser gemeistert als erwartet. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg von 0,95 auf 1,15 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente Hapag-Lloyd mit etwa 500 Mio. Euro ebenfalls mehr als ein Jahr zuvor, als 389 Mio. erreicht wurden.
- Die EU-Kommission hat vor Gericht eine Niederlage erlitten: Apple muss die strittige Steuernachzahlung in Höhe von 13 Mrd. Euro nicht bezahlen. Das EU-Gericht in Luxemburg annullierte die Nachforderung der Kommission aus dem Jahr 2016, wie die Richter am Mittwoch mitteilten. Die Behörde habe nicht nachweisen können, dass die Steuervereinbarungen von Apple in Irland aus den Jahren 1991 und 2007 eine ungerechtfertigte staatliche Beihilfe darstellten. Der Kommission gelang es auch nicht, das Gericht davon zu überzeugen, dass Apple in Irland Sonderkonditionen bekam, die für andere Unternehmen nicht verfügbar waren. Es gilt allerdings als sehr wahrscheinlich, dass der Streit in nächster Instanz vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) weitergeht. Die Kommission hat zwei Monate Zeit, Berufung einzulegen.
- Goldman Sachs konnte im zweiten Quartal durch stark anziehende Erträge im Geschäft mit Finanzmarktprodukten und im Investmentbanking die deutlich gestiegene Vorsorge für Kreditausfälle mehr als kompensieren. Unter dem Strich fiel der Gewinn mit 2,25 Mrd. Dollar etwas höher aus als vor einem Jahr. Die Erträge seien um rund 41 Prozent auf 13,3 Mrd. Dollar gestiegen. Damit schnitt Goldman Sachs deutlich besser ab, als Experten erwartet hatten.
- UnitedHealth hat im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet. So wurde der Nettogewinn mit 6,6 Mrd. Dollar verdoppelt, was der Krankenversicherer mit der Verschiebung von Behandlungsleistungen im Zuge der Corona-Pandemie begründete. Mit der Wiederaufnahme der verschobenen Behandlungen und Gesundheitsdienstleistungen dürfte sich der Effekt wieder ausgleichen.
- Google investiert 4,5 Mrd. Dollar in den Digitaldiensteanbieter Jio Platforms in Indien. Das entspreche einem Anteil von 7,7 Prozent, teilte der CEO von dessen Muttergesellschaft Reliance Industries Limited, Mukesh Amban, mit. Google teilte mit, dass die beiden Firmen zusammen ein günstiges Smartphone für den indischen Markt entwickelten.
- Goldman Sachs steigt in die Beteiligungsgesellschaft Permira ein, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Dabei gehe es um zusätzlich ausgegebene Anteile und einen prozentual einstelliges Paket, welches die Goldman-Sachs-Tochtergesellschaft Petershill erwerbe. Permira als gesamte Gesellschaft werde dabei mit mehr als 5 Mrd. Dollar bewertet.
- Ein experimenteller Coronavirus-Impfstoff der US-Biotechfirma Moderna zeigt einer Studie zufolge ermutigende Ergebnisse. In der ersten Phase der klinischen Tests hätten alle Probanden Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt, erklärte das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten. Bei den 45 Teilnehmern habe es keine ernsthaften Nebenwirkungen gegeben, hieß es weiter. Letztlich würden die Forschungen von Moderna aber bis Ende Oktober 2022 dauern.
- Drei der größten US-Banken, J.P. Morgan Chase, die Citigroup und Wells Fargo, haben im zweiten Quartal insgesamt 28 Mrd. Dollar für notleidende Kredite zurückgestellt. Das ist das höchste Niveau seit der großen Finanzkrise.
- Die Corona-Krise und das Debakel um den Unglücksflieger 737 Max machen Boeing weiter schwer zu schaffen. Im ersten Halbjahr 2020 wurden 355 Bestellungen für die von einem Startverbot belegte 737 Max storniert, 60 kamen im Juni hinzu. Die Auslieferungen in der Verkehrsflugzeugsparte brachen im 2. Quartal um 80 Prozent auf 20 Maschinen ein.
- Der LKW-Hersteller Navistar ist bei TuSimple eingestiegen und will bis 2024 autonome LKWs auf die Straße bringen. Die Unternehmen haben keine Angaben zur Höhe der Beteiligung veröffentlicht. TuSimple hatte bereits zuvor gemeldet, zusammen mit UPS, Xpress Enterprises und McLane ein Netzwerk von selbstfahrenden Trucks aufbauen zu wollen.
- Die Corona-Pandemie hat Delta Air Lines im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gedrückt. In den drei Monaten bis Ende Juni fiel ein Verlust von 5,7 Mrd. Dollar an. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Delta noch 1,4 Mrd. Dollar verdient. Der Umsatz brach um fast 90 Prozent ein.
- Die Finanzaufsicht Bafin hat gegen Ex-Wirecard-Vorstandschef Markus Braun Anzeige wegen des Verdachts auf Insiderhandel gestellt. Es gehe um den Verkauf von Wirecard-Aktien für 6,6 Mio. Euro am 24. Juni durch die MB Beteiligungsgesellschaft, hinter der Braun stehe. Einen Tag, bevor Wirecard Insolvenz angemeldet hatte. Weitere Verkäufe für 3,4 Mio. Euro durch MB zwei Tage vorher würden noch untersucht, so eine Sprecherin der Aufsichtsbehörde. Braun war zu diesem Zeitpunkt bereits als Vorstandschef zurückgetreten. Der Ex-Wirecard-Chef, der am 18. und 19. Juni einen Großteil seiner Aktien verkauft hatte, war bis dahin mit 8 Prozent größter Einzelaktionär des Unternehmens.
- Der Sportwagenbauer Porsche wird seine Renditeziel in diesem Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach nicht erreichen. „In diesem Jahr sind die 15 Prozent durch die Corona-Effekte nicht möglich, das ist heute schon klar", sagte Vorstandschef Oliver Blume dem „Handelsblatt“. Man habe aber den Anspruch, das Niveau danach schnell wieder zu erreichen. Porsche setze dabei auch auf die elektrifizierten Modelle. "Ich gehe davon aus, dass das Leben nach der Krise bewusster wird und es einen deutlichen Schub für die E-Mobilität geben wird", sagte Blume.
- Das Medizintechnikunternehmen Carl Zeiss-Meditec hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres stark unter der Corona-Krise gelitten. Das Unternehmen geht daher für das gesamte Jahr 2019/20 (per Ende September) von einem Umsatzrückgang auf ungefähr 1,3 Mrd. Euro aus, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr hatte Carl Zeiss-Meditec fast 1,5 Mrd. Euro erlöst. Seine ursprüngliche Prognose hatte das Unternehmen aus Jena bereits Anfang April zurückgezogen.
- Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk hat nach einem glänzend verlaufenen zweiten Quartal seine Jahresprognose erhöht. Der Umsatz dürfte nun neu im Vergleich zum Vorjahr um 14 bis 20 Prozent zulegen, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Im Zeitraum April bis Juni zog der Umsatz coronabedingt um rund 25 Prozent auf 788 Mio. Euro an. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen lag bei 102 Mio. Euro und damit deutlich über dem Niveau des gleichen Vorjahresquartals (minus 1,5 Mio. Euro).
- Der Chipindustrie-Zulieferer ASML erwartet für das laufende Quartal trotz der schwierigen Umstände weiteres Wachstum. Der Umsatz dürfte auf 3,6 bis 3,8 Mrd. Euro zulegen, wie ASML-Chef Peter Wennink prognostizierte. Im zweiten Quartal hatte ASML 3,3 Mrd. Euro erlöst, rund 36 Prozent mehr als im ersten Quartal. Die branchenrelevante Bruttomarge kletterte von 45,1 auf 48,2 Prozent.Im dritten Quartal soll sie wieder leicht auf zwischen 47 und 48 Prozent sinken. Der Nettogewinn stieg im zurückliegenden Quartal um 92 Prozent auf 751 Mio. Euro.
- Die Heidelberger Softwareschmiede SNP hat im zweiten Quartal starke Zuwächse verzeichnet. Der Trend zur Digitalisierung sorgte dabei für einen hohe Nachfrage. Der Umsatz stieg vorläufigen Zahlen zufolge gegenüber dem Vorjahr um rund 14 Prozent auf 34 Mio. Euro, wie das Unternehmen überraschend mitteilte. Die Software-Sparte sei erneut wesentlicher Wachstumstreiber mit rund 16 Prozent Zuwachs gewesen, hieß es.
Konjunktur & Politik
- Die USA könnten ihre Sanktionen wegen der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ausweiten. US-Außenminister Pompeo kündigte am Mittwoch an, eine Ausnahmegenehmigung aufzuheben, wonach bisher keine Sanktionen wegen der Pipeline im Rahmen des sogenannten CAATSA-Gesetzes ("Countering America's Adversaries through Sanctions") aus dem Jahr 2017 verhängt werden konnten. Künftig könnten danach auch Sanktionen gegen Privatpersonen verhängt werden, die in das Projekt investieren oder auf andere Weise dessen Fertigstellung fördern. Gegen Unternehmen, die am Bau beteiligt sind, wurden bereits zahlreiche Sanktionen verhängt. Russland will deshalb den Bau größtenteils alleine fertigstellen. Die USA sorgen sich insbesondere darum, dass die Ukraine, über die bisher ein Großteil des russischen Gases nach Europa floss, ihre geopolitische Bedeutung verlieren könnte.
- Mehrere Bundesländer haben sich ablehnend zu dem Vorschlag des Bundes geäußert, regionale Ausreisesperren für Landkreise mit hohen Corona-Infektionszahlen zu verhängen. Beratungen zu der umstrittenen Maßnahme soll es am Donnerstag geben. Bundeskanzlerin Merkel befürwortet Ausreisesperren für Landkreise mit hohem Infektionsgeschehen.
- Kanadas Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet auf 0,25 Prozent belassen und setzt ihren Kauf von Staatsanleihen fort. Der Leitzins solle so lange an der Nulllinie gehalten werden, bis das Inflationsziel von zwei Prozent nachhaltig erreicht werde, teilte die Notenbank mit.
- Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in den USA hat einen neuen Höchststand erreicht. Rund 67.400 Menschen wurden am Dienstag positiv auf das Virus getestet, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität am Mittwoch hervorgeht. Der bisherige Spitzenwerte von vergangenem Freitag lag bei 66 .600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.
- Die Industrie in den USA hat im Mai ihre Produktion im Vergleich zum Vormonat um 5,4 Prozent gesteigert, wie die Federal Reserve mitteilte. Volkswirte hatten eine Zunahme um 4,5 Prozent prognostiziert. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich auf 68,6 Prozent von 65,1 im Vormonat. Hier hatten Ökonomen 67,5 Prozent erwartet.
- Die Ausbreitung des Corona-Virus in den USA könnte laut der US-Gesundheitsbehörde CDC mit dem Tragen von Masken innerhalb von Wochen unter Kontrolle sein. „Wenn wir jeden dazu bringen könnten, jetzt sofort eine Maske zu tragen, denke ich, könnten wir diese Pandemie in vier, sechs, acht Wochen unter Kontrolle bringen", sagte CDC-Direktor Redfield. Die USA sind am stärksten von der Corona-Pandemie getroffene Land.
- Der Empire-State-Manufacturing-Index stieg im Juli von zuvor minus 0,2 Punkte auf plus 17,2 Zähler, wie die regionale Notenbank von New York mitteilte. Analysten hatten mit einem Zuwachs auf 10 Punkte gerechnet. Mit einem Stand über der Nulllinie zeigt der Indikator wieder wirtschaftliches Wachstum an.
- Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Importpreise im Juni im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Prozent und lagen um 3,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Ökonomen hatten einen monatlichen Preisanstieg von 1,0 Prozent prognostiziert.
- Der Mittelstand in Deutschland erwartet von der seit Monatsanfang geltenden vorübergehenden Absenkung der Mehrwertsteuer kaum positive Effekte. Nur wenige Mittelstandsverbünde aus Branchen wie Textil oder dem Bauhandwerk rechnen mit positiven Auswirkungen, wie aus einer Umfrage des Mittelstandverbunds ZBV hervorgeht: Rund 17 Prozent erwarten einen positiven Effekt und einen Konjunkturimpuls. Rund zwei Drittel der befragten Verbünde schätzen die vorübergehende Absenkung als negativ ein und beklagen zusätzlichen Aufwand und Kosten.
- Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hofft weiter, dass die EU-Staaten noch im Juli einen Kompromiss im Streit um den Corona-Wiederaufbauplan finden werden. „Es gibt weiter einige Differenzen zwischen den Mitgliedstaaten, aber wir haben ein gemeinsames Ziel, nämlich ein stärkeres Europa", sagte Sánchez bei einem Treffen mit dem schwedischen Regierungschef Stefan Löfven. Auch wenn die Verhandlungen sehr schwierig seien, seien die Staats- und Regierungschefs seiner Ansicht nach verpflichtet, im Juli eine Einigung zustande zu bringen.
- Im Streit um die Autonomie Hongkongs hat US-Präsident Donald Trump ein Sanktionsgesetz gegen China unterzeichnet. Damit solle Peking für „repressive Aktionen“ gegen die Menschen in Hongkong zur Rechenschaft gezogen werden, sagte Trump am Dienstag. Das Gesetz gebe der Regierung wirksame Mittel, um gegen Personen und Institutionen vorzugehen, „die Hongkongs Freiheit auslöschen“. Das Repräsentantenhaus und der Senat hatten das Hongkong-Autonomiegesetz zu Monatsbeginn ohne Gegenstimmen verabschiedet. Das US-Gesetz sieht Schritte vor, nach denen Eigentum von Betroffenen in den USA eingefroren und ihnen die Einreise in die USA verwehrt werden kann. Auch gegen ausländische Banken, die aus US-Sicht zu Chinas Bestrebungen beitragen, die Autonomie Hongkongs zu untergraben, können Strafmaßnahmen verhängt werden.
- Im Mai ist in Deutschland der Bau von insgesamt 32.000 Wohnungen genehmigt worden, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Angaben mitteilte. Das waren 3,9 Prozent mehr Baugenehmigungen als im Mai 2019. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten.
- Die Regierung in Peking kündigt nach der Unterzeichung umgehend Vergeltungsmaßnahmen an. China werde Sanktionen gegen US-Personen und Unternehmen verhängen, erklärte das Außenministerium in Peking. Die Volksrepublik fordere die Regierung in Washington auf, sich nicht mehr in Chinas innere Angelegenheiten einzumischen, berichtete das staatliche Fernsehen.
- In Großbritannien ist die Inflation im Juni auf 0,6 Prozent gestiegen, nach auf 0,5 Prozent im Mai, teilte das Statistikamt ONS mit. Analysten hatten hingegen mit einer Inflationsrate von 0,4 Prozent gerechnet. Damit zog die Inflation in Großbritannien erstmals in diesem Jahr an.
- Die Bank von Japan (BoJ) gab am Mittwoch nach zweitägigen Beratungen bekannt, dürfte die wirtschaftliche Leistung in dem noch bis zum 31. März 2021 laufenden Fiskaljahr um 4,7 Prozent einbrechen. Angesichts dieser ernsten Situation entschied die Zentralbank, an ihrem Kurs einer extrem gelockerten Geldpolitik unverändert festzuhalten.
- Die weltweite Nachfrage nach Öl könnte in diesem Jahr laut der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) etwas weniger stark einbrechen als zuletzt angenommen. Das Ölkartell korrigierte seine Bedarfsprognose leicht nach oben. Der tägliche weltweite Ölbedarf soll in diesem Jahr im Schnitt nur noch um 8,9 Mio. Barrel sinken statt um 9 Mio. Barrel wie zuvor erwartet.
- Wenn Staat und Wirtschaft nach der Coronavirus-Pandemie sich auf eine nachhaltige Entwicklung konzentrieren, können bis 2030 rund 395 Mio. neue Arbeitsplätze geschaffen werden, heißt es in einer Studie der Stiftung Weltwirtschaftsforum (WEF). Mit Geschäftsideen, die die Natur im Blick haben, könnten Geschäfte im Wert von 10 Bio. Dollar realisiert werden und damit genauso viel, wie Regierungen in aller Welt zur Stützung in ihre Volkswirtschaften ausgegeben haben. „Wir können unsere Nahrungsmittelressourcen schonen, unsere Infrastruktur besser nutzen und neue Energiequellen anzapfen, indem wir Lösungen suchen, die positiv für die Natur sind", sagte WEF-Autorin Akanksha Khatri.
- Die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie wird nach Einschätzung von SNB-Präsident Thomas Jordan Zeit beanspruchen: Eine expansive Geld- und Fiskalpolitik sei daher weiterhin erforderlich. Gleichzeitig werde der starke Anstieg der Neuverschuldung auch Länder wie die Schweiz, die mit tiefen Staatsschulden in die Krise gekommen seien, „über Jahre hinaus" beschäftigen.
- Die Weltbevölkerung könnte im Jahr 2100 bei nur 8,8 Mrd. Menschen liegen, wie eine neue Studie von Wissenschaftlern der University of Washington in Seattle zeigt. Das wären 2 Mrd. weniger als bislang angenommen. Grund sind die sinkende Fruchtbarkeit und die Überalterung in den Industrienationen. Fast alle Länder dürften bis dahin sinkende Populationen aufweisen. Länder wie Spanien, Italien, Portugal, Polen, Thailand, Südkorea und Japan dürften die Hälfte ihrer Bevölkerung verlieren. In China könnten es ebenfalls fast 50 Prozent sein.
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