Fundamentale Nachricht
13:02 Uhr, 03.04.2014

DAX: Der Markt hofft auf neue Lockerungsschritte der EZB

Warten auf die EZB - lautet die Devise am deutschen Aktienmarkt. Der Dax tritt auf der Stelle, die Umsätze sind von Zurückhaltung geprägt. In einer knappen Stunde verkündet die EZB ihren Entscheid.

Erwähnte Instrumente

DAX

Anleger blicken gespannt nach Frankfurt, wo die EZB in einer knappen Stunde ihren weiteren geldpolitischen Kurs verkünden wird. Die meisten Ökonomen rechnen nicht mit Aktionen. Allerdings könnte es eine knappe Entscheidung werden. Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich bei dünnern Umsätzen abwartend. Der Dax tritt bei 9.625 Punkten quasi auf der Stelle, nachdem er am Morgen mit 9.624 Punkten eröffnet hatte.

Charttechnik

Der Dax in einer grundsätzlich bullishen Verfassung. Die Chance auf einen Ausbruch aus einem symmetrischen Dreieck, welches seit Mitte Dezember 2013 besteht, ist gegeben. Die jüngsten Tageskerzen zeigen eine Pattsituation zwischen Bullen und Bären an. Die Marktteilnehmer warten diese Woche auf Impulse. Ein Ausbruch nach oben über die jüngsten Tops darf aus Sicht der Chartanalyse jedoch favorisiert werden. Negativ wäre ein Rückfall unter ca. 9.540 Punkten.

Thema des Tages

Nach den schwachen Inflationsdaten aus der Eurozone wurde an den Märkten zuletzt über zusätzlich geldpolitische Lockerungen der EZB spekuliert. Dabei wäre für einige Akteure neben einer weiteren Leitzinssenkung oder einer Senkung des Einlagensatzes für Banken auch die Einführung eines Quantitative-Easing-Programms denkbar. Dem Vernehmen nach gibt es im EZB-Rat allerdings keinen klaren Konsens, ob bereits auf der heutigen Sitzung geldpolische Schritte unternommen werden sollen.

Nach einer Umfrage der Finanznachrichtenagentur Bloomberg erwarten nur 3 von 57 befragten Ökonomen eine Leitzinssenkung beim heutigen Zinsentscheid. Auch andere diskutierte Lockerungsmaßnahmen werden allgemein nicht für wahrscheinlich gehalten. EZB-Präsident Draghi war in der Vergangenheit aber stets für eine Überraschung gut.

Aktien im Blick

Dank einer positiven Broker-Empfehlung legen die FMC-Aktien um 0,93 % zu.

Die Analysten von JPMorgan streichen ihre Empfehlung für die Papiere der Deutschen Bank und senken das Kursziel. Der Titel verliert aktuell 1,57 %.

Vossloh könnte von Chinas neuem Mini-Konjunkturprogramm profitieren. China will mit dem Programm auch den Ausbau seines Schienennetzes beschleunigen. Vossloh-Titel steigen um 1,01 %

Die Nachricht von einer Aktienplatzierung schickte Jenoptik dagegen auf Talfahrt (-4,39 %).

Konjunktur

Der Einkaufsmanagerindex der Unternehmen im Euroraum fiel laut endgültigen Zahlen im März um 0,2 Punkte auf 53,1 Zähler. In einer ersten Schätzung war ein Rückgang auf 53,2 Punkten ermittelt worden. Im Dienstleistungssektor fiel der entsprechende Indikator von 52,6 Punkten im Vormonat auf 52,2 Punkte, nachdem zunächst nur ein Rückgang auf 52,4 Punkte ermittelt worden war. In Frankreich legte der Dienstleistungsindikator nach endgültigen Zahlen stärker zu als zunächst ermittelt, während er in Deutschland stärker fiel als erwartet.

Nach Ansicht des US-Notenbankers John Williams sollte die Fed die Zinsen erst in der zweiten Jahreshälfte 2015 anheben und dann auch nur langsam und in kleinen Schritten. Ende 2016 könnte dann „eine Zwei vor dem Komma stehen“, sagte er zu Reuters.

Währungen

Der Euro notiert am Donnerstag kaum verändert. Der Devisenmarkt wartet auf geldpolitische Entscheidungen der EZB. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3769 US-Dollar (+0,02 %).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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