Analyse
09:13 Uhr, 10.01.2015

DAX - Ausbruchbereit, GOLD bullisch, Rußland mit Boden

Die Einschläge kommen näher, der Terroranschlag in Frankreich wird Einiges ändern. Das Chaos in Nordafrika hat Auswirkungen auf Europa.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.648,50 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.047,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 9.648,50 Punkte (XETRA)
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.047,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation)
  • RDX - WKN: 966490 - ISIN: AT0000802079 - Kurs: 911,63 Punkte (Wien)

Der Schaden, den solche geistigen Tiefflieger, wie die 3 Terroristen in Frankreich, die islamistischer Gehirnwäsche unterzogen worden sind, anrichten, ist immens. Bei unklugem Handeln kann dies zu einer Spaltung der Gesellschaft führen. Die Verantwortlichen in der Politik sind Menschen. Und Menschen handeln rational und emotional. Wir Trader wissen nur zu gut, was es bedeutet, wenn die Emotionen das eigene Handeln bestimmen: Man verliert, man hat keinen Erfolg. Insofern läßt sich nur hoffen, dass die europäische Politik die Probleme mit Scharfsinn konsequent löst.

Immerhin scheint etwas Bewegung in die Sache zu kommen.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat gerade gefordert, nachweislich in Kriegshandlungen verwickelten Dschihadisten mit deutschem Pass die Einreise nach Deutschland zu verwehren. Bundesinnenminister Thomas de Maizière fordert schärfere europäische Sicherheitsregeln. Fluggastdaten aus bestimmten Ländern müßten erhoben werden, damit Sicherheitsbehörden sie mit Fahndungslisten abgleichen könnten.

Einer der leitenden Redakteure der BILD Zeitung schreibt einen Artikel mit dem Titel "Warum wir die Überwachung der NSA gegen den Terror brauchen". Da sieht man wieder einmal, wie wichtig der Blickwinkel auf ein Thema ist. Die Terroranschläge 9/11 in den USA waren weit weg. Sie kosteten über 3000 Menschen das Leben. Jetzt sterben rund 20 Menschen in einigen hundert Kilometer Entfernung und schon sieht die Bewertung anders aus. So ist er gestrickt, der Mensch. Den gleichen Gedanken wie der zitierte Redakteur hatte ich auch und sicherlich nicht nur ich.

Die Unruhe bedeutet aber auch eine Radikalisierung des politischen Geschehens.

In Frankreich ist die rechtspopulistische Front Nationale unter anderem wegen der Schwäche der Sozialisten unter Hollande eine echte Größe in der Parteienlandschaft geworden. In Griechenland hat die linkspopulistische Syriza-Partei starken Zulauf. In unsicheren, schwierigen Zeiten radikalisiert sich das politische Klima. Kurzum die Unruhe in der Eurozone birgt ein bestimmtes Risiko für die Marktentwicklung.

Kommen wir zur technischen Marktbeschau.

DAX

Übergeordnet ist der Index seit Ende 2013 in einer ausgedehnten Seitwärtsbewegung gefangen. Der Index ist zuletzt wieder an der roten Widerstandslinie im Bereich von 9.920 Punkten angekommen. Seit Ende 2013 beißt sich der DAX an besagter Widerstandslinie die Zähne aus.

Das große mittelfristige Kaufsignal ergibt sich dann, wenn der Anstieg über das bisherige Fehlausbruchshoch bei 10.090 Punkten gelingt.

Gelingt dem DAX ein Anstieg über 10.090 Punkte, generiert dies ein mittelfristiges Kaufsignal mit Zielen von 10.550 und 11.300 Punkten. Key Supports, also maßgebliche richtungsweisende Unterstützungen, hat der DAX bei 9.219 und 8.354 Punkten.

Am 25. Januar finden in Griechenland Neuwahlen statt. Bereits am 22. Januar ist ein wichtiger EZB Termin, auf dem geldpolitische Entscheidungen bekannt gegeben dürften.

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    L&S

Der französische Leitindex CAC40 und der britische Leitindex, der Fuzzi, gefallen mir technisch nicht. Sie beide laufen in die Spitzen stumpfer symmetrischer Korrekturdreiecke hinein. In der Mehrzahl der Fälle, kündigen solche Muster deutlich fallende Kurse an. Das wollte ich nicht unerwähnt lassen.

Ebenso nicht unerwähnt lassen, möchte ich, dass Risk Off Assets haussieren. In den USA haben die 10jährigen US Staatsanleihen schöne mittelfristige Böden ausgebildet und der Goldpreis bricht seit gestern nach oben aus. Wenn Risk Off gefragt ist, heißt dies noch lange nicht, dass Risk On verschmäht wird. Es kann aber ein Vorbote sein.

GOLD - Das sieht endlich wieder BESSER aus

US Staatsanleihen, ein Top Trading Pick für 2015

In dem Währungsverhältnis Euro gegenüber US-Dollar warte ich noch auf ein ganz bestimmtes Signal. Meines Erachtens kann sich da bald etwas Großes ereignen.

Abschließend ein kurzer Blick auf den russischen Leitindex, den RDX.

Der Index war in den zurückliegenden Wochen aus einem breiten Abwärtstrendkanal, der seit 2012 Bestand hat, nach unten ausgebrochen. Eine gewaltige Hammerkerze hat sich ausbilden können, der sich eine Kursstabilisierung angeschlossen hat. Rein technisch ist eine deutliche Erholung innerhalb des breiten Trendkanals in Richtung 1.222 Punkte möglich. Da ich gegen den Haupttrend argumentiere, nutze ich zur Visualisierung der Prognose einen vorsichtigen grauen Prognosepfeil.

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23 Kommentare

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  • moneymaker22
    moneymaker22

    Eines ist sicher die Reaktion werden kommen Schärfere Sicherheitsregel, mehr Überwachung und wer weis was sich Politiker noch so einfallen lassen​. Plötzlich ist uns wieder bewusst geworden wie anfällig und hilflos unsere Gesellschaft gegen solche Terroranschläge ist. Vergessen werden dabei nur die täglichen vielen unschuldigen Toten in diversen Kriegs und Krisengebieten wo auch wir als Europäer teilweise ohne Not involviert sind und die dann gerne mal als Kollateralschaden bezeichnet werden. Jeder Tote ist einer zuviel egal ob Christ, Jude oder Moslem.

    15:58 Uhr, 11.01.2015
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    live stream ... beeindruckende bilder

    15:48 Uhr, 11.01.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    "Ich bin hier, um zu zeigen, dass die Terroristen nicht gewonnen haben. Im Gegenteil: Sie bringen die Menschen aller Religionen zusammen", sagt die 34-jährige Franko-Marokkanerin Zakaria Moumni, die auf dem Platz der Republik in Paris auf den offiziellen Beginn der Demonstration wartet.

    15:48 Uhr, 11.01.2015
  • Floyd K
    Floyd K

    DAX erst nochmal runter!?

    Seit März 2014 zeigt der Indikator sehr schöne, weil zutreffende Wendepunkte des Daxkurses an, siehe rote Kreise. Diese Punkte liegen jeweils im Überkauft- bzw. Überverkauft-Bereich des Indikators und hätte man sie als Handlungsanweisung für Ein- und Ausstiege genommen, wäre ein tolles Ergebnis zustande gekommen, nicht wahr?

    In die nahe Zukunft projiziert, kann man also schließen, dass der Index zunächst wieder den Überverkauft- Zustand anlaufen sollte, ehe es wieder aufwärts geht. Die nächsten Ziele gehen aus der Fibo-Projektion hervor: 9232 und 9022, da wo auch Herr Gräfe die nächsten Anlaufpunkte sieht. Danach könnte es dann wieder aufwärts gehen, um schließlich das ATH aus dem Dez zu übertreffen.

    Verstärkend kommt hinzu, dass sich am Indikator eine Divergenz ausgebildet hat. Häufig ist das ein Hinweis auf eine Fortsetzung der begonnenen Korrektur.

    Wenn der DAX in den letzten 8 Monaten auch treu dem STORSI- Indikator gefolgt ist, muss er das nicht ewig, aber es ist nun eine gute Möglichkeit gemeinsam zu verfolgen, was passiert. Die Entscheidung wird schnell kommen. Ein erster Hinweis ergibt sich, wenn der Wimpel verlassen wird.

    Die Auswahl des Indikators und die Bestimmung der Wendepunkte lehnt sich stark an Robert C. Miners Buch„Trading-Strategien für jeden Markt und jede Zeit“ an. Allerdings zeigt meine Erfahrung, dass nicht jeder Basiswert dafür geeignet ist. Hat man aber Geeignete gefunden, ist die Freude groß.

    10:20 Uhr, 11.01.2015
  • oneEXITnoRETURN
    oneEXITnoRETURN

    Hallo HW, 50% Ihres Textes setzen Sie auf politische Themen, die anderen 50% auf die Finanzmärkte. Vor nicht all zu langer Zeit hatten Sie einen Kollegen scharf dafür kritisiert, zu unrecht wie ich meine. Ich finde es wirklich klasse, das Sie jetzt auch diese bewegenden Themen immer wieder verstärkt aufnehmen und Ihre persönliche Meinung darlegen. In einer Zeit, vollgestopft mit korrumpierten Mainstream-Medien brauchen wir umso verstärkter unabhängige Meinungen und neutrale Berichterstattung, die dann diskutiert werden können.

    Es ist heute sehr viel mehr in Bewegung und das bestehende System versucht alles um die konzentrierte Macht aufrechtzuerhalten. Jedoch werden die Risse immer tiefer und Informationen dringen mehr und mehr in die breite Gesellschaft. Aufklärung ist die mächtigste und friedlichste "Waffe".

    Hiermit ein großes Danke an Sie und einige Ihrer Kollegen, die sich dieser Aufgabe immer wieder annehmen und einen bedeutenden Beitrag leisten! ​

    08:43 Uhr, 11.01.2015
  • Dieter_HW
    Dieter_HW

    ​Ähmmm...warum brauchen wir denn die NSA? Die dortigen Dumpfbacken haben weder was verhindert noch vereitelt. Im Gegenteil. Man hört zwar das Handy von Angie ab, aber Anschläge wie in Boston oder jetzt in Frankreich gehen munter weiter.

    23:43 Uhr, 10.01.2015
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    ​Die vorherrschende Impulsivität beim DAX spricht für eine Bewegung in Richtung eines längerfristigen ATH. Korrekturen landen nach kurzer Zeit im Aus. Fibonnaci Retracments werden überrannt. 280 Punkte am Tag ? No Problem. Eine Reise nordwärts, mit einem Zielbereich 12000 Punkte zeichnet sich ab, sicherlich durch allfällige Korrekturen unterbrochen und vorausgesetzt es passiert nichts wirklich dummes in diesen aufgeregten Zeiten.

    19:20 Uhr, 10.01.2015
  • 1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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