DAX: Anleger feiern noch immer eine Party - Euro taumelt von Tief zu Tief
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Erwähnte Instrumente
DAX
Mit kräftigem Rückenwind der EZB übersprang der Dax am Vormittag erstmals in seiner Geschichte die Marke von 10.600 Punkten und markierte damit den 6. Handelstag in Folge ein Rekordhoch (bei 10.624). Zuletzt setzte das Börsenbarometer wieder etwas zurück auf 10.590 Punkte, was aber noch immer ein Plus von 1,50 Prozent bedeutet. Seit dem Beschluss der EZB zum breitangelegten Kauf von Staatsanleihen im Kampf gegen die Konjunkturflaute ging es mit dem Dax in der Spitze knapp 400 Punkte nach oben. Der Kursanstieg am Aktienmarkt geht allerdings mit einem weiteren Einbruch des Euro-Kurses einher. Die Gemeinschaftswährung bewegt sich am Freitag in der Nähe von 1,12 Dollar.
Charttechnik
Nach einer guten ersten Handelsstunde steckt der Dax seit 10 Uhr in einer Konsolidierung im Aufwärtstrend. Unterhalb von 10.540 Punkten würden die Korrekturrisiken hin zum heutigen Aufwärtsgap zunehmen. Solange der Index oberhalb dessen notiert, könnten kurzfristig neue Hochs im Bereich von 10.650 Punkten folgen.
Thema des Tages
Noch ist völlig unklar, wie sich sich die Marktteilnehmer nach den am Sonntag anstehenden Neuwahlen in Griechenland verhalten werden. Am wahrscheinlichsten ist ein Wahlsieg der linken Oppositionspartei Syriza. Deren Chef Tsipras hatte mehrfach angekündigt, den bisherigen Sparkurs aufzugeben und mit den internationalen Geldgebern über einen Schuldenschnitt verhandeln zu wollen. In jüngsten Umfragen kam Syriza auf 32 Prozent der Stimmen und lag damit knapp fünf Prozentpunkte vor der konservativen Nea Dimokratia von Ministerpräsident Samaras.
Euro-Gruppen-Chef Dijsselbloem hat in einem Interview die Griechen vor überzogenen Forderungen gewarnt. „Wer Unterstützung braucht, um seine Wirtschaft und seine öffentlichen Ausgaben zu finanzieren, der muss sich auch an Bedingungen halten“, sagte er „Spiegel Online“. Wenn alle führenden Politiker des Landes beteuerten, das Land in der Eurozone halten zu wollen, dann bedeute das auch, „dass man die Regeln und Vereinbarungen akzeptiert“. Einfach nur nach Krediten zu fragen, ohne irgendwelche Bedingungen zu erfüllen, das werde nicht funktionieren.
Aktien im Blick
Die Aktien der Commerzbank verteuern sich um 3,72 %. Die EZB dürfte vor allem den Banken die Anleihen abkaufen.
Die Adidas-Aktie erfreut sich heute großer Beliebtheit (+3,76 %). Der Sportartikelkonzern verkauft den US-Lederschuhhersteller Rockport und teilte zudem mit, das im Sommer artikulierte Gewinnziel für 2014 erreicht zu haben.
Xing kauft den Betreiber von Jobbörse.com, was die Anleger frohlocken lässt (+2,41 %).
Die zu 10 Euro ausgegebenen Papiere des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus zogen zuletzt auf 11,25 Euro an.
Konjunktur
Laut dem Forschungsinstitut Markit hat sich der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone im Januar um 0,8 Punkte auf 52,2 Zähler verbessert. Erwartet wurden 51,7 Punkte. Der Anstieg beim Gesamtindex beruht sowohl auf einer Verbesserung des Teilindizes für das Verarbeitende Gewerbe als auch desjenigen für die Dienstleister.
Preisveränderungen haben immer weniger Einfluss auf das tatsächliche Konsumverhalten. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Markenberatung Prophet. Demnach meinen fast sechs von zehn befragten Bundesbürgern, ihnen sei es letztlich gleichgültig, ob die Preise steigen oder fallen. Die große Mehrheit achtet mehr auf Qualität und Nutzen der Produkte.
Währungen
Der Euro stürzt auf ein Tief von 1,1221 US-Dollar (1,26 %). Das ist der tiefste Stand seit September 2003. Seit dem gestrigen Beschluss der EZB ging es mit der Gemeinschaftswährung bereits mehr als drei Cent nach unten.
GBP/USD weitet seine Verluste unterhalb der 1,50er-Marke aus und notierte bislang bei 1,4955 im Tief – ein Sechsmonatstief. Die britischen Einzelhandelspreise sind im Dezember überraschend um 0,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. USD/JPY hat bislang bis 118,04 im Tief nachgegeben. Der japanische Einkaufsmanagerindex ist im Januar um 0,1 auf 52,1 Punkte gestiegen.
Rohstoffe
Die zuletzt stark gefallenen Ölpreise erholen sich am Freitag nach dem Tod des saudi-arabischen Königs Abdullah etwas. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet am Mittag 49,42 US-Dollar und damit 1,14 Prozent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 0,60 Prozent auf 46,38 Dollar.
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