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08:55 Uhr, 02.09.2014

DAX: Analysten erwarten erneute EZB-Zinssenkung - Regierungsumbildung in Japan

Der Dax dürfte höher in den Dienstags-Handel starten. Die Anleger bleiben auf die kommende EZB-Ratssitzung am Donnerstag fokussiert.

Erwähnte Instrumente

DAX - Gute Vorgaben aus Übersee

Die Erwartungen an die September-Zinssitzung der Europäischen Zentralbank sind zuletzt gestiegen. Jüngste Aussagen von Präsident Draghi und die immer schwächeren konjunkturellen Aussichten für die Eurozone verstärken den Druck auf die Notenbank. Mit Spannung erwartet werden insbesondere die EZB-Projektionen für die weitere Konjunktur- und Inflationsentwicklung.

Auf der Sitzung am kommenden Donnerstag erwarten Volkswirte jedoch noch überwiegend keine neuen Entscheidungen wie etwa die Ankündigung eines Kaufs von Kreditverbriefungen. Nach Einschätzung der BNP Paribas wird an den Geldmärkten aber die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Zinssenkung der EZB bei 50 Prozent gesehen. Die Hälfte der Volkswirte erwarte eine weitere Lockerung um 10 Basispunkte, hieß es.

Die Anleger bleiben auf den Termin fokussiert, größere Bewegungen sind im Vorhinein deshalb nicht unbedingt zu erwarten. Die Vorgaben für den heutigen Handelstag sind leicht positiv. Feiertagsbedingt hatten die US-Börsen am Montag noch geschlossen. Der dennoch laufende Future auf den Dow Jones Industrial weist aber leicht nach oben. Stärkere Signale sendet Asien, in Japan und China zeigten die Leitindizes deutlicher nach oben. Das Börsenbarometer Dax wird von L&X vorbörslich mit 0,57 % im Plus bei 9.532 Punkten gesehen.

Ukraine-Krise: Der Ton wird noch rauer

Agenturmeldungen zufolge sind die Gespräche im weissrussischen Minsk zwischen Vertretern von Russland, der Ukraine und den prorussischen Separatisten ergebnislos zu Ende gegangen. Im Laufe der Woche soll es ein weiteres Treffen geben.

Auch verbal werden die Töne harscher: Der ukrainische Verteidigungsminister Geletej hat am Morgen vom Ende der „Anti-Terror-Operation“ gegen prorussische Separatisten und vom Beginn eines „großen Vaterländischen Kriegs“ der Ukraine gesprochen, bei dem Zehntausende umkommen könnten. Russland hat die Worte als „Provokation" verurteilt.

Die pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine dringen auf einen Sonderstatus für die von ihnen kontrollierten Gebiete. Die Moskauer Nachrichtenagentur Ria Novosti zitiert aus einem Positionspapier der Aufständischen. Darin heißt es, man respektiere die Souveränität der Ukraine, verlange aber mehr Autonomie.

Eon: Russland wird den Gashahn nicht zudrehen

Eon-Chef Teyssen geht davon aus, dass Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts Deutschland den Gashahn nicht zudrehen wird. Keine Seite habe ein Interesse, Gas zum Teil des Konflikts zu machen, sagte er laut Reuters. Am Wochenende hatte bereits Rosneft-Chef Setschin im „Spiegel“ betont, dass Deutschland keine Lieferstopps von russischem Gas befürchten müsse. „Rosneft und andere russische Unternehmen werden sich streng an ihre Lieferverträge halten, die mit Krediten und Vertragsstrafen abgesichert sind", sagte Setschin dem Magazin.

Russland baut Pipeline nach China aus

Russland hat mit dem Bau einer rund 4.000 km langen Pipeline nach China begonnen, über die ab 2019 russisches Erdgas nach China fließen soll.

Dt. Börse - Hohe Orderumsätze im August

Im August wurde deutlich mehr gehandelt als üblich. Der Orderbuchumsatz auf Xetra, im Parketthandel in Frankfurt und bei Tradegate sei im August auf 94,3 Milliarden Euro und damit u, 11 % zum gleichen Vorjahresmonat, teilte die Deutsche Börse mit. Aufflammende Sorgen über eine Eskalation der Krise in der Ukraine und andere politische Krisenherde hatten zu Kursturbulenzen geführt und daher den Handel von Börsenbetreibern belebt.

Schäuble: Krisen schaden der Konjunktur

Die weltweiten Krisenherde schaden nach Ansicht von Finanzminister Schäuble der Konjunktur. Schäuble sagte auf einer Veranstaltung in Berlin, es sei klar, dass eine Destabilisierung auch Auswirkungen auf das ökonomische Klima habe. Die wirtschaftliche Entwicklung werde schwieriger. Zudem mahnte Schäuble abermals an, die Euro-Staaten müssten sich an die finanzpolitischen Regeln halten, die sie sich gegeben hätten.

Japan: Abe baut sein Kabinett um

Medienberichten zufolge will der japanische Ministerpräsident Shinzu Abe seinen als reformfreudig geltenden Vertrauten Yasuhisa Shiozaki zum Minister für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt ernennen. Er wäre damit auch für den staatlichen Pensionsfonds GPIF zuständig. Es wird erwartet, dass der GPIF dann künftig verstärkt in heimische Aktien investieren wird.

Tipp24 nimmt Gewinnwarnung zurück

Das Management der Tipp24-Beteiligung MyLotto24 hat seinen Bericht über einen Jackpot-Gewinn von 44 Mio. Euro zurückgezogen. Im Laufe weiterer Routine-Kontrollen habe sich herausgestellt, dass der Bericht über den Spielgewinn unzutreffend gewesen sei. Tipp24 kehrt deshalb zu seinen ursprünglichen Prognosen für 2014 zurück.

Schweizer Wirtschaft stagniert

Die Schweizer Wirtschaft stagniert im zweiten Quartal. Das Bruttoinlandsprodukt zeigte sich im Vergleich zum Vorquartal (saisonbereinigt) unverändert, wie das Staatsekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten für das zweite Quartal ein Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent erwartet.

Deutsche Annington vor Zukauf

Die Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington steht offenbar vor einem weiteren Zukauf. Die Gesellschaft übernehme von CitCor Residential Wohnungen und Geschäftsimmobilien in Deutschland für rund 300 Mio. Euro, berichtete Bloomberg am Dienstag.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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