DAX: Adidas-Titel rauschen ins Bodenlose - Argentinien ist "technisch insolvent"
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DAX
Für die Anleger gilt es eine regelrechte Flut von Zahlen zu verarbeiten, die zumeist heftige Kursbewegungen auslösten. Insbesondere Adidas-Titel zeigten sich nach der Prognosesenkung wankelmütig und brachen zeitweise um sage und schreibe 16 % ein. Marktbeeinflussend waren zudem die technische Staatspleite Argentiniens und die schwachen Zahlen der angeschlagenen portugiesischen Bank Espirito Santo, die im ersten Halbjahr einen Milliardenverlust verzeichnet hatte. Gegen Mittag liegt der Dax mit 0,92 % im roten Bereich bei 9.505 Punkten.
Thema des Tages
Argentinien hat sich mit den Hedgefonds-Gläubigern im Schuldenstreit nicht auf einen Vergleich einigen können. In der Nacht zum Donnerstag lief die Frist für eine Verhandlungslösung aus. „Unglücklicherweise konnte keine Einigung erzielt werden, und die Republik Argentinien steht vor dem Default“, sagte der gerichtlich bestellte Schlichter in dem Streit. Es geht um 1,5 Milliarden Dollar.
Ist Argentinien infolge der Rechtslage außerstande, die anstehenden Zahlungen für die unter US-Recht begebenen Staatsanleihen zu leisten, bedeutet dieser „technical default“ die zweite Zahlungsunfähigkeit des Landes innerhalb von 13 Jahren. Argentinien bleibt weiter von den internationalen Kapitalmärkten abgeschnitten. Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hatte die Kreditwürdigkeit Argentiniens schon vor Ende des Treffens auf „teilweisen Zahlungsausfall“ („Selective Default“) herabgestuft.
Aktien im Blick
Wegen der Ukraine-Krise und Probleme im Golf-Geschäft hat Adidas seine Prognosen senken. Das Ausmaß der Warnung überraschte. Die Aktie rauscht um 13,16 % ab.
Ein überraschend schwaches Quartal belastet die Aktien der Lufthansa. Diese brechen um 5,37 % ein.
VW-Vorzüge setzen nach Quartalszahlen zu einer kräftigen Erholung an und lagen zuletzt mit 1,45 % im Plus. Der Überschuss war höher als erwartet.
Fresenius und die Dialyse-Tochter FMC steigen nach Zahlen um 4,25 % bzw. 3,67 %.
Höhere Belastungen aus Währungsentwicklungen vermiesen Metro den Umsatz. Der Titel verbilligt sich um 3,84 %.
Konjunktur
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat im Juli leicht gegenüber dem Vormonat um 39.000 auf 2,871 Mio. zugelegt, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6 %. Die Zahl der Unterbeschäftigten, zu denen unter anderem Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zählen, ging auf 3,75 Millionen zurück.
Die Inflationsrate des Euroraums ist im Juli um 0,1 Punkte auf 0,4 % gesunken. Gedrückt wurde der Preisauftrieb durch Nahrungsmittel und Energie. Die Kerninflationsrate ohne diese Komponenten blieb konstant bei 0,8 %.
Währungen
Der US-Dollar hat nach den zuletzt deutlichen Gewinnen gegenüber dem Euro und dem Yen am Donnerstag eine Verschnaufpause eingelegt. Nachdem EUR/USD am Mittwoch nach starken US-BIP-Daten bei 1,3350 ein frisches 2014er-Tief erreicht hatte, nutzte EUR/USD die guten deutschen Arbeitsmarktdaten für eine kurzfristige Rückeroberung der 1,34er-Marke.
USD/JPY konsolidiert mit 102,58 im Tief die jüngsten Gewinne, die das Währungspaar zur Wochenmitte 103,08 im Hoch erreichen ließen – der höchste Stand seit dem 8. April 2014. Zudem stellen die Gewinne der letzten neun Handelstage die längste Gewinnstrecke seit 2005 dar.
GBP/USD fällt hingegen weiter zurück und hat nach schwachen Daten aus Großbritannien (GfK-Verbrauchervertrauen und Nationwide-Hauspreisindex) bei 1,6868 ein frisches Siebenwochentief erreicht.
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