DAX 9999 und jetzt? Taktische Betrachtungen, persönliches
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Erwähnte Instrumente
- WTI ÖlKursstand: 44,66 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.794,54 Punkte (XETRA)
- WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 44,66 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation)
Wie sollte man jetzt investieren?
Man nehme 7% Wahrscheinlichkeit für den ersten Zinsschritt der US-Notenbank noch im Oktober (Dezember 36%), Mario Draghis Andeutungen, er wolle noch mehr tun, um die großen Geldhäuser mit noch mehr Geld auszustatten und Sparer noch stärker zu bestrafen, und würze es mit extrem negativen Ergebnissen nahezu aller US-amerikanischer Stimmungsindikatoren und erhält im Ergebnis eine wunderbare Bedrohungslage für die fast mit Rekordsummen short im Markt positionierten US-Trader. JP Morgan schätzte vor fünf Tagen, dass 90 Milliarden USD in Form von Leerverkaufspositionen noch gedreht werden müssten, um bei weiter steigenden Kursen nicht weiter zu bluten.
Diese Bedrohungslage wurde seit der Veröffentlichung bestenfalls zufriedenstellender September-Arbeitsmarktdaten aus den Staaten immer dringlicher. Die Schwellenländer setzten zu einer Gegenbewegung an, die Wahrscheinlichkeiten für eine echte Zinswende vor den US-Präsidentschaftswahlen im November 2016 wurden sukzessive über Bord geworfen und jetzt steuern die von den Zentralbanken angeleiteten Märkte wie die pawlowschen Hunde in eine Richtung: Mehr billiges Geld, stärkerer US-Dollar, Jahresendrally bei Aktien.
Öl müsste eigentlich mit mehr Liquidität auch nach oben drehen. Man muss allerdings die verschobene Zinswende der Federal Reserve auch als versteckten Rettungsversuch für die politisch wichtige amerikanische Fracking-Industrie verstehen. Die Firmen dort sind unterfinanziert, sie können sich höhere Zinsen nicht leisten und sich vor allem nicht mehr über die Terminkurve an der New Yorker Ölbörse absichern, da die Märkte für heute, aber auch für zwei oder vier Jahren in der Zukunft so tiefe Ölpreise wie heute aufrufen.
Im März konnten Öl-Unternehmen den Preissturz im Öl als temporäres Phänomen interpretieren. Das ist vorbei. Die Terminkurve von Oktober ist flach und preist keinerlei bedeutsame Erholung mehr ein. Die verschobene Zinswende bedeutet allerdings, dass das billige Geld weiterhin verfügbar bleibt, daher kann auch weiter "gefrackt" werden - das ist zumindest die Logik wie es der Markt derzeit zu sehen scheint. Daher die bärische Reaktion beim WTI, das technisch Abwärtspotenzial besitzt bis in den Bereich von 36 USD/Barrel. Bedeutet: Neue Tiefs.
Ganz besonders interessant fand ich das Ergebnis der bei DAX-Schlusskursen zwischen 9900 und 10100 durchgeführten Sentiment-Umfragen auf der Börsen Afterwork in München, Dresden, Berlin, Hamburg, Stuttgart und Frankfurt zwischen dem 7. und 21. Oktober. Wir haben die Teilnehmer gefragt, ob sie den DAX zu Jahresende höher als den jeweiligen Schlusskurs am Veranstaltungstermin (9900 bis 10100) erwarten. Wir erhielten 85-95% bullische Handmeldungen!
Und selbst als der DAX gestern schon bei 10500 Punkten notierte kam es auf der Börsen Afterwork in Düsseldorf erneut zu 85% Handmeldungen jener, die den DAX zu Jahresende über eben 10500 Punkten erwarten. Eigentlich müsste man das als Signal zum Short-Einstieg verstehen, nach dem Motto: Wenn schon alle drin sind, dann muss es jetzt fallen. Ich interpretiere es etwas anders: Die Besucher der Börsen Afterwork waren offenbar ganz besonders gut informierte Trader und Investoren, die Bescheid wussten über die oben geschilderte fast einheitlich bärische Grundhaltung amerikanischer Investoren. Ihre bullische Haltung war also das antizyklische Spiegelbild der bärischen US-Trader. Hut ab kann ich da nur sagen: Sie haben alles richtig gemacht!
Daumen Hoch von unserer Team der Börsen Afterwork Abschlussveranstaltung in "Little Tokyo" in Düsseldorf!
Persönliches
Meine Damen und Herren, last but not least möchte ich Ihnen ein paar persönliche Worte niederschreiben. Ich werde nach 17 Jahren, in dem Wunsch etwas Neues zu beginnen, die BörseGo AG verlassen und zu CMC Markets nach Frankfurt wechseln.
Es war eine wundervolle Zeit und ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Treue und die schöne Zeit bedanken. Ebenfalls werde ich alles tun, Ihren Anforderungen an mich weiterhin gerecht zu werden.
Auch wenn es nach Abschied klingt - für Sie geht nichts verloren.
Sie haben die Marken GodmodeTrader und Guidants zu dem gemacht, was sie heute sind, ich bleibe der Firma als Autor erhalten und das Team sowie meine Person via Guidants werden Sie weiterhin in der gewohnten Qualität informieren und - so Sie es wünschen - für die täglichen Turbulenzen an den Märkten ausbilden.
Mein neues Hauptquartier wird ab 2. November Frankfurt sein, wo ich als Chefmarktanalyst Deutschland CMC Markets Sie mit den gewohnten Formaten (GodMorning! aus Frankfurt) aber auch mit neuen Formaten (Sie dürfen gespannt sein) mit den neuesten Informationen, Chart-Trends und Ausbildungsinhalten versorgen werde. Ich lade Sie herzlich ein, mir über unten genannte Medien auf meinem Weg zu folgen.
Herzlichst,
Ihr Jochen Stanzl
jann...viel spaß beim neuen Arbeitsplatz.....^^ und weiterhin ein gutes Händchen ^^
Wie kann man nur München gegen Frankfurt eintauschen? Schade dass jetzt Bayern durch Ihre Person in Finanzsektor gegenüber Hessen verliert. Aber, he, Kariere machen ist legitim und Sie bleiben uns ja als vortrefflicher Analyst und Erklärer von weltweiten finanztechnischen Zusammenhängen erhalten. Gottseidank wenigstens das. Ihnen viel Glück und gutes Gelingen beim neuen Job.
God luck
God luck!
morningansagen kommem da wo?
Danke waren megagut
und gibt eswiterhinmdiensuper Morning Ansagen?!
Jabitte
Dann grüssen Sie mir doch mal den Herrn Seybold :-)
Alles Gute!
Von mir auch alles Gute.