Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 01.12.2014

DAX: 10.000-Punkte-Marke gerät außer Reichweite

Nach dem zuletzt guten Lauf dürfte es am deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn gemächlicher zugehen. Richtungsentscheidend könnten sich am Vormittag wichtige Konjunkturdaten aus der Eurozone erweisen.

Erwähnte Instrumente

DAX – Schwacher Wochenauftakt

Der Wochenbeginn am deutschen Aktienmarkt dürfte schwächer ausfallen. Maue Vorgaben aus China und Übersee bieten den Marktteilnehmern nicht das nötige Fundament, um in Kauflaune zu geraten. L&S taxiert den Leitindex Dax vorbörslich mit 0,65 % im Minus bei 9.915 Punkten. Der Future auf den Dow Jones fällt seit dem Xetra-Schluss am Freitag um aktuell 0,55 %. Die Börsen Asiens fanden keine gemeinsame Richtung, nachdem sich die Stimmung in den chinesischen Industrieunternehmen im November verschlechtert hatte.

Der Euro zeigt sich aktuell leicht tiefer. Aktuell 1,2438 Dollar, nach 1,2439 Dollar am späten Freitagabend. Die Einkaufsmanagerindizes des Verarbeitenden Gewerbes stehen am heutigen Vormittag im Blick. In der Eurozone richtet sich der Blick diesmal nicht nur auf die Zahlen in Spanien und Italien. Marktteilnehmer werden auch beobachten, ob es in Frankreich und Deutschland zu Aufwärtsrevisionen kommt, denn die nationalen Geschäftsklimaindizes hatten sich verbessert, wie auch die Industriestimmung in Italien.

Die Ölpreise setzen hingegen ihre Talfahrt fort. Das Fass Brent-Öl kostet am Morgen 68,40 Dollar (-1,75 USD), das US-Pendant WTI Crude notiert zugleich bei 64,49 Dollar (-1,66 USD). Rohstoffexperten erwarten im kommenden Jahr ein erhebliches Überangebot auf den Ölmärkten.

E.on wagt den radikalen Wandel

Der Energiekonzern E.on macht sein traditionelles Geschäft dicht. Der Bereich konventioneller Energie mit Atom, Kohle und Fas soll in ein eigenständiges Unternehmen überführt und im Jahr 2016 an die Börse gebracht werden. Das beschloss der Aufsichtsrat am Sonntag. „Das bisherige breite Geschäftsmodell von E.on wird den neuen Herausforderungen nicht mehr gerecht. Deshalb wollen wir uns radikal neu aufstellen", sagte Vorstandschef Teyssen. Eon hat Schulden in Höhe von 31 Milliarden Euro angehäuft und will sich nach eigenen Angaben künftig auf Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen konzentrieren. Auf die Zahl der Mitarbeiter soll der Konzernumbau keine Auswirkungen haben.

Zudem teilte der Konzern mit, dass das Spanien- und Portugal-Geschäft an die australische Macquarie zum Unternehmenswert von 2,5 Milliarden Euro verkauft wird.

Lufthansa: Neuer Pilotenstreik - Bahn fordert Schadenersatz.

Wegen eines Streiks der Piloten fallen bei der Lufthansa heute nach eigenen Angaben mehr als 1.300 Verbindungen aus. Laut der Vereinigung Cockpit bestreiken die Piloten ab heute Mittag zunächst Flüge innerhalb Deutschlands und Europas, morgen dann auch Langstrecken und die Fracht-Tochter Lufthansa Cargo. In der Nacht auf Mittwoch endet der Ausstand. Anlass für den Streik sind die festgefahrenen Tarifgespräche zwischen Lufthansa und Cockpit.

Die Bahn fordert von der Lufthansa und mehr als 30 weiteren Fluggesellschaften Schadenersatz in Milliardenhöhe für Preisabsprachen.

Pkw-Maut belastet mittelfristig auch deutsche Autofahrer

Die geplante Pkw-Maut könnte mittelfristig zu Mehrkosten für Autofahrer aus Deutschland führen. Sollte die Infrastrukturabgabe in Zukunft erhöht werden, würde dieser Betrag nicht mehr über eine entsprechend niedrigere Kfz-Steuer ausgeglichen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf einen Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums. Künftige Änderungen der Abgabe sollen demnach losgelöst von der Steuer erfolgen.

EU über neue Griechenland-Hilfen einig

Die Mitgliedstaaten der Eurozone haben sich laut „Spiegel“ auf ein drittes Hilfspaket für Griechenland geeinigt. Demnach soll Athen im Rahmen sogenannter vorbeugender Finanzhilfen rund zehn Milliarden Euro vom europäischen Rettungsschirm ESM bereitgestellt bekommen.

Mega-Fusion in der deutschen Immobilienbranche

Mit der Deutschen Annington und Gagfah wollen zwei der größten deutschen Immobilienkonzerne fusionieren. Die Deutsche Annington bietet den Gagfah-Aktionären hierfür je Anteilsschein 18 Euro in bar und Aktien. Es müssen mindestens 50 Prozent der Anteile zusammenkommen.

DIW-Chef sagt Abschwung voraus

Der Chef des DIW Berlin, Fratzscher, sieht mit Blick auf 2015 große Risiken für die Konjunktur: „Wir sind noch immer nicht aus der Krise heraus. Die Wahrscheinlichkeit, dass Europa im nächsten oder übernächsten Jahr in die Rezession abgleiten könnte, ist enorm", so Fratzscher zur Nachrichtenagentur dpa.

ifo-Sinn fordert Abschaffung des gesetzlichen Renteneintrittsalters

ifo-Chef Hans-Werner Sinn hat sich für eine Abschaffung des gesetzlichen Renteneintrittsalters in Deutschland ausgesprochen. „Die Politik sollte ernsthaft darüber nachdenken, die feste Altersgrenze für die Beendigung des Arbeitslebens vollständig aufzuheben und gegenüber dem Arbeitgeber einen Rechtsanspruch auf Fortsetzung des Beschäftigungsverhältnisses zu gleichen Bedingungen zu ermöglichen", sagte Sinn der „WirtschaftsWoche“.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten