Kommentar
14:00 Uhr, 07.12.2020

Das sind die Aktien der Zukunft

Dax, Dow Jones, S&P 500 – das sind die Indizes, auf die Anleger blicken. Dabei entgeht ihnen viel Performance.

Erwähnte Instrumente

  • Xtrackers S&P 500 Equal Weight UCITS ETF 1C - WKN: A1106A - ISIN: IE00BLNMYC90 - Kurs: 53,820 € (Stuttgart)

Leitindizes tragen ihren Namen nicht umsonst. Sie erhalten von Anlegern viel Aufmerksamkeit. Ein Großteil der Assets steck über ETFs oder Fonds in diesen Indizes. Der größte ETF auf den S&P 500 hat ein Anlagevolumen von 350 Mrd. Dollar. Indem sich Anleger jedoch auf diese Indizes konzentrieren, entgeht ihnen viel Performance.

Leitindizes sind nach der Marktkapitalisierung gewichtet. Große Unternehmen haben auch eine hohe Gewichtung. Der Dax enthält 30 Werte. SAP macht aber ein Zehntel aus. Die größten vier Unternehmen machen über ein Drittel des Index aus. Wer einen Index kauft, kauft letztendlich ein konzentriertes Portfolio.

Das ist selbst beim S&P 500 nicht anders, obwohl 500 Unternehmen enthalten sind. Die Top 1 % der enthaltenen Firmen machen 20 % des Index aus. Das kann über bestimmte Zeiträume ein Segen sein. Seit 2014 performen Technologieaktien hervorragend. Diese Unternehmen waren teils 2014 schon groß und sind heute Giganten.

Wenn ein Unternehmen erst einmal eine Marktkapitalisierung von 2 Billionen hat (wie Apple), ist weiteres Wachstum schwierig. Apples Marktkapitalisierung macht 10 % der US-Wirtschaftsleistung aus. Es ist zwar ein globales Unternehmen, aber es ist unrealistisch, dass es unbegrenzt wachsen wird. Irgendwann ist Schluss.

In der Geschichte gab es mehrere Phasen, in denen Großunternehmen immer höher bewertet wurden. Bekannt sind ggf. die Nifty Fifty. Unternehmen wie Coca-Cola, IBM und Pfizer wurden gekauft als gäbe es kein Morgen mehr. Die Bewertung stieg und stieg. Im Vergleich zum Gesamtmarkt nahm die Bedeutung immer weiter zu.

Der Gesamtmarkt ist definiert als ein gleichgewichteter Index. Jede Aktie hat die gleiche Gewichtung. Langfristig steigt das Verhältnis eines gleichgewichteten Index gegenüber einem Index, der nach Marktkapitalisierung gewichtet ist, an (siehe Grafik). Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre (Nifty Fifty) sank das Verhältnis.


Ähnliches haben wir seit 2014 gesehen. Eine Handvoll Aktien hat das Kursgeschehen bestimmt. Es kam zu einer Outperformance von Großunternehmen. Diese spitzte sich im Zuge der Coronakrise noch einmal zu. Inzwischen zeigt sich jedoch ein Rebound des Verhältnisses. Historisch hat die Outperformance von Megacaps immer ein Ablaufdatum gehabt.

Das macht absolut Sinn. Je größer ein Unternehmen ist, desto schwieriger ist Wachstum. Daher performt ein gleichgewichteter Index über weite Strecken besser. Genau das könnte in den kommenden Jahren wieder so sein. Wer einfach einen ETF auf Leitzindizes hält, dürfte enttäuscht werden. Gleichgewichtete Indizes sind die bessere Wahl.

Die Aktien bzw. die Anlage der Zukunft sind nicht die Leitzindizes, sondern gleichgewichtete Indizes. Beim S&P 500 ist das etwa der Xtrackers Equal Weight ETF (ISIN IE00BLNMYC90).

Offenlegung: Ich halte den genannten Equal Weight ETF.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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