„Das Ende des Euro“
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Die antizyklische Vorgehensweise ist so unterhaltsam und lehrreich wie keine andere. Wenn man sich mit der Methode etwas intensiver befasst, stolpert man praktisch alle Naselang über geradezu unglaublich anschauliche Beispiele für psychologische Massenphänomene: Man kann dabei immer wieder sehr nachdrücklich lernen, wie die große Herde konstant in die falsche Richtung rennt.
Nehmen wir etwa den Euro. Noch vor wenigen Tagen schien das Ende der Gemeinschaftswährung eine beschlossene Sache zu sein: Keine abendliche Fernsehdiskussion, an dem nicht der Euro als Weichwährung mit lautem Wehklagen bejammert wurde. Und von diesen Fernsehdiskussionen gab es viele: Seit sich die Lage in Griechenland immer mehr zuspitzte, wurden die Zuschauer praktisch täglich mit derartigen Botschaften bombardiert.
Ein weiteres anschauliches Beispiel für ein Meinungsextrem lieferte vor wenigen Tagen die Wirtschaftswoche, nach eigenen Angaben Deutschlands größtes Wirtschaftsmagazin. Das folgende Titelblatt spricht für sich selbst:
Angesichts der desaströsen Stimmungslage hatten wir schon vor einer Woche in unserem Freitags-Interview beim Deutschen Anlegerfernsehen eine mögliche Trendwende bei der Gemeinschaftswährung in Aussicht gestellt.
Prompt kam es in dieser Woche ansatzweise zu einer Bodenbildung bei Euro / Dollar, wie die folgende Grafik zeigt:
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch wir halten die Lage in Griechenland für äußerst prekär. Noch größere Gefahren gehen allerdings von den USA und Großbritannien aus. Vor dem Hintergrund der Verschuldung ist die Wirtschaft im Euro-Raum nämlich weitaus stabiler als in den Vereinigten Staaten oder im Königreich.
Richtig gefährlich könnte es werden, sollten die Spekulanten beim Dollar das machen, was sie zuletzt beim Euro versucht haben: Wenn die USA ihre ausufernden Staatsschulden nicht in den Griff bekommen, wird es spekulative Angriffe gegen den Dollar geben. Dann könnte es richtig ungemütlich werden. Das alles wird uns noch sehr lange beschäftigen und nach Lage der Dinge wird das Ende ziemlich unangenehm werden.
Das Beispiel zeigt aber sehr schön, wie man als antizyklisch agierender Anleger Stimmungsextreme nutzen kann. Wenn der Euro mit großem medialem Getöse zu Grabe getragen wird, dann ist es an der Zeit, zumindest vorübergehend eine konträre Position einzunehmen.
Vergessen wir auch eines nicht: Der (relativ) schwache Euro hat ja auch Vorteile. Insbesondere exportorientierte Firmen, mit einem hohen Auslandsanteil in ihren Umsätzen, könnten davon profitieren. Denken Sie etwa an große Chemiekonzerne wie BASF, Maschinenbauer wie MAN oder international tätige Automobilkonzerne wie Daimler. Diese Erkenntnis könnte schon bald wieder stärker in den Fokus der Anleger rücken.
So lange, bis die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird.
Dieser Hoose Artikel wurde vergangenen Samstag auf der GodmodeTrader Weekendedition veröffentlicht. Jedes Wochenende erscheinen neue Artikel, die Sie allerdings ausschließlich immer nur samstags und sonntags lesen können. Denn nur dann wird die GodmodeTrader Weekendedition freigeschaltet.
Im Antizyklischen Börsenbrief verfolgen wir das Geschehen an den Märkten nun bereits im fünften Jahr. Dabei ist uns zum Nutzen unserer Leser schon so manches Stimmungsextrem aufgefallen.
Erst in dieser Woche hatten wir wegen des hohen Pessimismus eine kurzfristige Erholung an den Aktienmärkten anvisiert. Maßgeblich war für uns der Sprung über die blaue Linie in der folgenden Abbildung. Das Timing war auch dabei wieder recht günstig:
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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