Das Ende der Mythen über Grenzmärkte
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San Mateo (GodmodeTrader.de) - Über Grenzmärkte (die weniger entwickelten Volkswirtschaften der Schwellenländer) werden zahlreiche Mythen erzählt. Unserer Meinung nach könnte dies der Grund sein, aus dem Anleger sie häufig zugunsten von Industrieländern oder traditionellen Schwellenmarkt-Anlagen übersehen haben, wie Carlos Hardenberg, Senior Vice President und Director of Frontier Markets Strategies der Templeton Emerging Markets Group, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Es sei an der Zeit, diese wichtige Nische erneut in Betracht zu ziehen. Denn es sprächen einige gute Gründe dafür, Grenzmärkte noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Viele Anleger dürfte es wohl kaum überraschen, dass die zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt heute zu den Schwellenmärkten zählten. Doch was sie wiederum vielleicht nicht erwartet hätten, sei, dass unter Ausschluss von China und Indien die übrigen acht dieser Länder tatsächlich Grenzmärkte seien, heißt es weiter.
„Unsere optimistische Haltung gegenüber Anlagechancen in Grenzmärkten wird durch Anzeichen echter Reformen in vielen dieser Länder gestützt, ganz im Gegensatz zu den Industriestaaten dieser Welt. In Industrieländern, besonders in den USA und Europa, zeichnen sich neue Handelsbeschränkungen und isolationistische Tendenzen ab, was wir als wirtschaftlichen Rückschritt erachten. In Grenzmärkten und einigen Schwellenländern beobachten wir indes allgemein Anzeichen für stille aber merkliche Reformbestrebungen“, so Hardenberg.
Wenn von der Attraktivität von Anlagen in Grenzmärkten die Rede sei, sei der ausschlaggebende Faktor für viele Investoren in der Regel die Bewertung einer Anlage. Gemessen an Industrie- und Schwellenländern würden Aktien aus Grenzmärkten im Augenblick zu äußerst günstigen Bewertungen gehandelt. Gleichzeitig wiesen Grenzmärkte als Anlageklasse seit jeher eine sehr geringe Korrelation zu Schwellenländern wie China, Brasilien oder Indonesien und zu Industrieländern wie den USA, Japan oder Großbritannien auf, heißt es weiter.
„So wie im Falle der Schwellenländer neigen uneingeweihte Betrachter zum Teil auch dazu, alle Grenzmärkte in einen Topf zu werfen. Wir halten das für einen Fehler. Nach unserem Dafürhalten ist dieser undifferenzierte Ansatz für Grenzmärkte sogar noch verfehlter als für Schwellenländer. Wir halten die Vielfalt dieser Länder für beachtlich. Vietnam ist beispielsweise ein vollkommen anderes Land als die Elfenbeinküste, die sich wiederum von Nigeria unterscheidet, das nichts mit Rumänien gemein hat“, so Hardenberg.
In vielerlei Hinsicht unterschieden sich Grenzmärkte in der Tat noch stärker voneinander als Schwellenländer. Daraus ergäben sich Herausforderungen und Chancen, heißt es weiter. „Insgesamt gehen wir jedoch davon aus, dass die Art von Reformen, die wir augenblicklich in Grenzmärkten sehen, der ideale Nährboden für Verbesserungen hinsichtlich Umschlag und Größe sind und dass sich künftig noch mehr Chancen für Kapitalgeber in diesem dynamischen Bereich eröffnen werden“, so Hardenberg.
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