Fundamentale Nachricht
17:32 Uhr, 13.01.2020

Das edelste Metall der Welt stellt alle anderen in den Schatten

Es ist der unbekannte Star unter den Edelmetallen: Rhodium. Die Preisrally, die zuletzt nochmals rasant an Fahrt aufnahm, geht ohne Gleichen vonstatten. Was sind die Gründe, und wohin kann die Reise noch gehen?

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  • Gold
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    Kursstand: 1.552,42004 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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    Kursstand: 2.115,00 $/oz. (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Der Preis von Rhodium kennt in diesem Jahr nur eine Richtung: die gen Norden! Um mehr als 30 Prozent hat sich das Metall allein im noch jungen neuen Jahr verteuert. Kurzzeitig kostete eine Unze Rhodium bereits wieder mehr als 8.000 Dollar und damit so viel wie zuletzt im Jahr 2008, aktuell sind es rund 7.950 Dollar. Zum Vergleich: Gold kostet derzeit gut 1.550 Dollar/Unze, Palladium knapp 2.120 Dollar/Unze.

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Das silberweiß-glänzende Metall wird vor allem in der Autoindustrie eingesetzt. Strengere Emissionsgrenzen und damit einhergehend die Aussicht auf eine nachhaltig steigende Nachfrage lösten die Preis-Hausse aus, die bereits vor zwei Jahren ihren Anfang nahm. Die Rally hat auch dazu geführt, dass Investoren und Spekulanten auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Zudem kann Rhodium ähnlich wie Gold von seiner Funktion als sicherer Hafen in Krisenzeiten profitieren.

Die Notiz für Rhodium gilt allerdings als recht schwankend. Das Metall wird wie Palladium als Nebenprodukt von Platin und Nickel abgebaut, ist aber ein wesentlich kleinerer Markt und unterliegt daher auch großen Preisbewegungen, wenn sich die Angebots oder Nachfragelage ändern. „Rhodium ist einer verrückten Volatilität ausgesetzt", sagt Anton Berlin, Leiter der Analyse und Marktentwicklung bei der MMC Norilsk Nickel PJSC, die etwa 10 Prozent des weltweiten Rhodiums abbaut, zu Bloomberg. Die Lieferungen sind knapp und die Spekulanten kauften vermehrt Metall, nachdem sich große Industriekunden Ende letzten Jahres höhere Mengen gesichert hatten. „Der Haupttreiber Anfang Januar war die physische Nachfrage aus Asien, die auch mit der Automobilindustrie zu tun haben könnte", erklärt Andreas Daniel, Händler bei Heraeus Holding. „Die Käufe lösten weitere Käufe aus und in einem unregulierten Markt war der Effekt massiv, mit einer Preisbewegung, die man nur vielleicht alle zehn Jahre sieht. Die Nachfrage kühlte dann zuletzt wieder ab.

Afshin Nabavi, Handelsleiter der Raffinerie MKS PAMP Group in der Schweiz erwartet laut Bloomberg, dass trotz einiger preislicher Korrekturen die Rekordmarke von 10.100 Dollar/Unze aus 2008 in diesem Jahr übertroffen werden könnte. Allerdings hätten diese hohen Preise vor einem Jahrzehnt die Hersteller von Autokatalysatoren dazu veranlasst, auf Platin und Palladium umzusteigen, die auch für die Reinigung von Emissionen eingesetzt werden.

Es ist um einiges schwieriger, in Rhodium zu investieren als in andere Edelmetalle. Es wird nicht an der Börse gehandelt, der Markt für Barren oder Münzen ist im Vergleich zu Gold oder Silber sehr klein und die meisten Geschäfte werden zwischen Anbietern und industriellen Nutzern getätigt. Die weltweite Produktion entspricht kaum mehr als einem Zehntel der Platin- oder Palladiumproduktion. Die höheren Rhodiumpreise sind aber eine gute Nachricht für die südafrikanischen Produzenten, die mehr als 80 Prozent der weltweiten Produktion abdecken.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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