Analyse
15:04 Uhr, 08.03.2018

CRISPR-AKTIE EDITAS - Das war ein heißer Ritt!

Die Analyse vom Januar 2018 ging hervorragend auf. Doch brauchte man gute Nerven, die Achterbahnfahrt auch durchzuhalten. Nun sollten Anleger so langsam Gewinne mitnehmen. Denn die Bewertungen der CRISPR-Aktien haben Niveaus erreicht, die nicht mehr nachvollziehbar sind.

Erwähnte Instrumente

  • Editas Medicine Inc. - WKN: A2AC4K - ISIN: US28106W1036 - Kurs: 42,280 $ (NASDAQ)

In einer der ersten Analysen im neuen Handelsjahr 2018 stellte ich Ihnen die Aktie Editas Medicines vor. Das Biotech-Unternehmen ist im Bereich der Gentherapie CRISPR tätig. Auffallend war, dass diese Aktien sofort zum Jahreswechsel von Seiten der Institutionellen gespielt wurden und Geld in den Sektor geflossen ist. Wenn Sie sich für die Hintergründe zur CRISPR-Technologie interessieren, verweise ich gerne auf diesen Artikel meines Kollegen Frederik Geiger.

Wenngleich ich ein großer Biotech-Fan, kann ich den Hype in dem Sektor derzeit nicht ganz nachvollziehen. Klar, die Technologie klingt hochspannend und vielversprechend. Einige kritische Punkte möchte ich hier aber trotzdem kurz anreißen:

  • Die CRISPR-Technologie, so vielversprechend sie sein mag, befindet sich größtenteils noch nicht einmal in klinischen Studien. Es gibt durchaus warnende Wissenschaftler, die von großen Nebenwirkungen ausgehen, sollte die Technologie am Menschen angewandt werden.
  • Editas & Co. erzielen kaum Umsätze. Es werden noch hunderte von Mio. USD an Kapital benötigt werden und viele Jahre vergehen, bis eine erste Anwendung überhaupt die Zulassung bekommen wird. Die Verwässerungen werden sich auch in den Kursen widerspiegeln (siehe Intellia im vergangenen Jahr).
  • Bei den einzelnen Unternehmen ist zum Teil überhaupt nicht klar, in welche Richtung sie gehen wollen. Editas baut zum Beispiel bei seiner Pipeline auf die Behandlung von Augenkrankheiten, ist aber auch im T-Zellen-Ansatz aktiv bis hin zu seltenen Krankheiten, wie der Muskeldystrophie. Dort ist in meinen Augen eine Sarepta aber bereits etabliert und testet ebenfalls den CRISPR-Ansatz. Sarepta hat also einen klaren Fokus, fungiert als starker Konkurrent. Mir fehlt bei Editas & Co. also eine gewisse Klarheit in der Ausrichtung.
  • Bei drei Unternehmen, Editas, Intellia, CRISPR Therapeutics, ist es schwer zu sagen, wer überhaupt das Rennen machen wird, sollte sich die Technologie überhaupt durchsetzen. Man müsste im Prinzip in alle drei investieren, um sein Risiko zu streuen.

Auf der anderen Seite sind die Chartbilder der CRISPR-Aktien Editas, CRISPR Therapeutics und Intellia Therapeutics weiterhin ein Traum. Der Geldfluss ist ungebrochen. Editas hat mein Kursziel bei 44,00 USD aber nahezu erreicht. Dort befindet sich das bisherige Allzeithoch. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 2 Mrd. USD sehe ich das Unternehmen für das jetzige Stadium als fair bewertet an. Wer den Ritt also weiter wagen möchte, sollte sich im Klaren sein, dass hier bereits einiges an Fantasie eingepreist ist. Zumindest eine Stoppanhebung auf 29,92 USD macht Sinn.

Was in der Nachbesprechung im Übrigen so aussieht, also wäre es ein leichter Trade gewesen, muss man etwas relativieren. Der Wert schoss zwischenzeitlich auf 41,60 USD nach oben, um im Anschluss wieder auf 29,92 USD abzugeben. Für Anleger mit schwachen Nerven ist der Biotech-Sektor im Allgemeinen und der CRISPR-Subsektor im Speziellen also nicht geeignet. Mit kleinen Positionen können solche Werte aber natürlich das Salz in der Suppe eines Depots darstellen.

GodmodeTrader wird die Entwicklung in der Branche weiter engmaschig verfolgen. Ich persönlich sehe den Hype aber zunehmend mit Skepsis.

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  • Faro8
    Faro8

    Hallo,

    Und das war wirklich ein heisser Ritt, in der Tat! Ich überlege mir nun den Ritt auf der Long-Seite zu beenden und wollte fragen, ob zu heiss wäre, jetzt short zu gehen. Bin kein Fan, Aktien mit starkem Momentum zu shorten, doch in Anbetracht der 45% Steigung seit dem 9.2.18, wäre das nicht eine interessante Möglichkeit? Was ist Ihre Meinung?

    Besten Dank im Voraus für eine Antwort.

    11:42 Uhr, 09.03.2018

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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