Coronavirus – der neue Schwarze Schwan
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Wir hielten einen globalen Deflationsschock seit Langem für ein reelles Risiko. Dadurch war unsere Strategie mit einer Allokation von über 40 Prozent in Staatsanleihen der Ratingklassen AAA und AA bereits vorsichtig positioniert, wobei Short-Positionen in CDS-Körben und Währungsabsicherungen einen zusätzlichen Puffer darstellten. In der Folge weist unsere Strategie in der aktuellen Phase eine sehr gute relative Performance aus.
Das Coronavirus ist ein Extremereignis – ein sogenannter Schwarzer Schwan –, das viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt und zu einer abrupten Risikoneubepreisung geführt hat. Obwohl risikoreichere Anlagen an einigen Tagen stark zulegen konnten, haben wir es weiter mit einem ausgeprägten Risk-off-Umfeld zu tun. In Europa und den USA scheint die Ausbreitung des Virus noch relativ am Anfang zu stehen. „Shutdowns“ wie in vielen Ländern bereits eingeführt, dürften auch andernorts folgen.
Wir sind überzeugt, dass die bisherige geld- und fiskalpolitische Reaktion zu kurz greift und Zentralbanken und Regierungen noch stärker gefordert sein werden, um der Wirtschaft und den Märkten unter die Arme zu greifen. Die Zentralbanken tun, „was immer nötig ist“, verfügen aber einfach nicht über die notwendigen Instrumente, um einen globalen Angebots-/Nachfrageschock zu adressieren. Die Märkte haben am Montagmorgen negativ auf die angekündigten Maßnahmen der US-Notenbank reagiert. Die Investoren erwarten fiskalpolitische Unterstützung, aber die bislang angekündigten haushaltspolitischen Maßnahmen werden nicht ausreichen, um einem massiven deflationären Schock effektiv zu begegnen.
Wir sind in den letzten Tagen sehr vorsichtig an den Märkten tätig geworden und haben selektiv Anlagechancen bei Anleihen mit sehr kurzen Laufzeiten genutzt. Insgesamt warten wir jedoch ab und halten erst einmal Abstand von einem höheren Beta, da wir davon ausgehen, dass es noch etwas dauern wird, bis groß angelegte, koordinierte fiskalpolitische Maßnahmen verkündet werden.
Daher fühlen wir uns mit der aktuellen Positionierung in unserer Strategie wohl. Wir behalten die turbulenten Märkte genau im Auge – jederzeit bereit, die Flexibilität der Strategie zu nutzen, um das Portfolio angesichts neuer Risiken und Chancen anzupassen. Dadurch, dass wir mit einer defensiven Ausrichtung in diese Phase gestartet sind, haben wir ausreichenden Spielraum, um von starken Abverkäufen zu profitieren, zum richtigen Zeitpunkt schnell zu agieren und den Fonds so mit Blick auf die kommenden Jahre optimal aufzustellen.
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