Chinas Wirtschaft: "Soft Rising“
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Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas Wirtschaft wächst weiterhin robust. Im zweiten Jahresviertel wuchs die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft im Quartalsvergleich um 1,3 Prozent (Prognose 1,2 %) nach 0,6 Prozent zum Jahresbeginn. Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 7,9 Prozent (Prognose 8,1 %) nach zuvor 18,3 Prozent. Der ungewöhnlich große Zuwachs erklärt sich damit, dass die Konjunktur im Frühjahr 2020 wegen der Corona-Krise stark eingebrochen war, womit der Vergleichswert niedrig war (sog. Basiseffekt).
Nun ist die Wirtschaftsentwicklung Experten zufolge dabei, zum langfristigen Trend vor der Pandemie zurückzukehren. Im gesamten ersten Halbjahr 2021 lag das Wachstum gegenüber dem Vorjahr somit bei 12,7 Prozent. „Im Allgemeinen hat sich die Volkswirtschaft im ersten Halbjahr stetig erholt", hieß es in der Mitteilung des Statistikamtes, in der zugleich vor Unsicherheiten gewarnt wurde. Als Risiko wurde die unvorhersehbare Entwicklung der Pandemie genannt, die international auf dem Vormarsch sei. Ausbrüche in anderen Teilen der Welt könnten sich schnell auf Chinas Handel auswirken.
Die Weltbank schätzt, dass die chinesische Wirtschaft im Gesamtjahr um 8,5 Prozent zulegen könnte. Nach den Worten von Bernd Krampen, Ökonom bei der NordLB, hat das Land das Ziel eines „Soft Rising“ klar im Blick. Die Aufholphase nach oben werde nun wieder abgelöst von einem bereits jahrelang zu beobachtenden quartalsweisen Zuwachs mit einer ziemlich konstanten Rate um die 1,5 Prozent. Überraschend sei der Wachstumspfad in diesem Frühlingsquartal keinesfalls, so Kampen. Die Stimmungsumfragen von CFPL und Caixin aus dem Unternehmenssektor hätten im Verlauf der vergangenen Monate zwischenzeitlich zwar eine etwas höhere Dynamik angezeigt, seien zuletzt aber auch wieder leicht zurückgegangen. Diese Korrektur gelte insbesondere für den Dienstleistungssektor. Allerdings würden die Umfrageergebnisse zu jeder Zeit über der Expansionsschwelle von 50 Punkten liegen.
Auch andere am Donnerstag vorgelegte Daten zeigten eine weitgehend stabile Entwicklung auf. Die Industrieproduktion legte im Juni im Jahresvergleich um 8,3 Prozent (Prognose 7,8 %) zu. Im ersten Halbjahr stellte sich ein Anstieg um 15,9 Prozent ein. Die Einzelhandelsumsätze nahmen im Jahresvergleich um 12,1 Prozent (Prognose 11,0 %) nach zuvor 12,4 Prozent zu. Im ersten Halbjahr kam es zu einem Zuwachs um 23,02 Prozent. Die Investitionstätigkeit in städtischen Räumen legte im Juni im Jahresvergleich um 12,6 Prozent (Prognose 12,1 %) nach zuvor 15,4 Prozent zu. Die Arbeitslosenrate verharrte im Juni unverändert bei 5,0 Prozent (Tief seit Mai 2019).
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