Chinas Wachstumslüge Teil II
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Weltweit machen sich Anleger, Politiker und Institutionen große Sorgen um Chinas Wirtschaft. Grund ist die Intransparenz des Landes. Jeder weiß, dass die offiziellen Wachstumsdaten höchstwahrscheinlich nicht korrekt sind. Kurz nach Ende eines jeden Quartals werden die Wachstumszahlen veröffentlicht. Das geht sehr viel schneller als in allen anderen Ländern weltweit. Selbst die schnellsten und fleißigsten Statistikbehörden dieser Welt brauchen 4 Wochen, um eine erste Schätzung herauszugeben.
Die Erstschätzungen werden über mehrere Monate verfeinert und oftmals deutlich korrigiert. In den USA kommt es so häufiger vor, dass ein Quartal in der Erstschätzung vom endgültigen Wert einen ganzen Prozentpunkt abweicht. Teils ist lange Zeit nicht mit Sicherheit zu sagen, ob die Wirtschaft in einem Quartal gewachsen oder geschrumpft ist.
China ist ein riesiges Land. Hier überhaupt sinnvolle Daten über die ländlichen und abgelegenen Regionen zu erhalten erscheint fast unmöglich. Umso unseriöser wirkt es, wenn die Berechnung der Wirtschaftsleistung für jedes Quartal lediglich 2 Wochen in Anspruch nimmt. Deutlicher könnte es die Regierung eigentlich gar nicht sagen: Die Zahlen sind fabriziert.
Die Zahlen sind vielleicht der Fantasie der Partei entsprungen, doch das heißt nicht, dass sie keinen Wert haben. Sie zeigen eine klare Tendenz an und diese scheint auch mit den von außen berechneten Werten zusammenzupassen. Die Größenordnung der Wachstumszahlen passt jedoch oftmals nicht zusammen. Während China offiziell im zweiten Quartal 7% gewachsen ist, gehen Analysten von einem tatsächlichen Wachstum von 2 bis 4% aus. Wie man auf diese Werte kommt habe ich in Teil I des Artikels beschrieben. Kurz zusammengefasst wird das offizielle Wachstum mit dem Wachstum von Stromverbrauch, Industrieproduktion und Transportaufkommen verglichen und so das reale Wachstum berechnet.
Die Berechnungen aus dem Ausland sind nachvollziehbar. Es gibt dabei jedoch ein ganz großes Problem. Die Modelle, die aus dem Transportaufkommen und anderen Indikatoren das Wirtschaftswachstum berechnen, passen nicht mehr zur chinesischen Wirtschaft.
Faktoren wie die Menge des transportieren Warenvolumens sind aussagekräftig, allerdings vor allem für den Primär- und Sekundärsektor. Wächst der Dienstleistungssektor überproportional, dann spiegelt sich das in der Menge an transportierten Tonnen nicht wider. Die Modelle, die das chinesische Wachstum aufgrund von Stromverbrauch und Transportaufkommen berechnen, sind fehlerhaft, weil sie nur das Wachstum von 50% der Wirtschaft ordentlich beschreiben.
Man kann durchaus sagen, dass die offiziellen Zahlen zur Industrieproduktion konsistent zu den berechneten Zahlen sind. Viele Analysten unterstellen jedoch, dass die Berechnung aufgrund einiger weniger Indikatoren für die gesamte Wirtschaft Gültigkeit haben. Das muss man in Frage Stellen. Je größer der Dienstleistungssektor wird, desto weniger wird die transportierte Warenmenge wachsen.
Der Vergleich von Brasilien und China ist alles andere als ein Beweis dafür, dass sich das Wachstum des Stromverbrauchs abschwächen sollte. Die Annahme macht allerdings Sinn. Vereinfacht und pauschalisiert kann man sagen: ein Aluminiumschmelzer braucht mehr Strom als ein Call Center. Man darf sich also nicht wundern, wenn der Stromverbrauch langsamer wächst, wenn Dienstleistungen einen größeren Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leisten.
Keiner weiß wie schnell oder langsam China wirklich wächst. Persönlich glaube ich nicht an die offiziellen Zahlen. Ich halte jedoch die von einigen Analysten berechneten Zahlen auch nicht für stichhaltiger, weil sie sich fast ausschließlich auf die Betrachtung der Industrie fokussieren und 50% der Wirtschaft ignorieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass die globale Panik und Angst übertrieben ist. Keine weiß das so genau. Vielleicht schrumpft die chinesische Wirtschaft auch schon. Nachvollziehen kann man das nicht. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die Lage jedoch weniger dramatisch als befürchtet.
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