Fundamentale Nachricht
13:42 Uhr, 16.10.2018

Chinas Inflationsdaten bilden nicht die Realität ab

Die politischen Entscheidungsträger dürften die jüngste Erholung der Verbraucherpreisinflation durchschauen und sich stattdessen auf Anzeichen einer Abkühlung der wirtschaftlichen Dynamik konzentrieren, einschließlich einer langsameren Kerninflation und eines schwächeren Preisdrucks auf Herstellerebene.

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  • Hang Seng
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    Kursstand: 25.430,52 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Verbraucherpreise in China kletterten im September von zuvor 2,3 Prozent auf 2,5 Prozent (der Bloomberg-Median lag bei 2,5 %). Abgesehen von saisonalen Spitzenwerten während des chinesischen Neujahrs ist dies der höchste Wert seit Mai 2014. Höhere Lebensmittelpreise aufgrund der afrikanischen Schweinegrippe und Wetterkapriolen haben einen hohen Preisdruck ausgeübt. Die Inflation im Nicht-Lebensmittelbereich und die Kerninflation (die die Nahrungsmittel- und Energiepreise ausklammert) kühlten sich im vergangenen Monat ab, wobei letztere auf ein Zweijahrestief von 1,7 Prozent fiel.

Auch die Erzeugerpreisinflation sank von 4,1 Prozent auf 3,6 Prozent (Bloomberg 3,5 %). Dies ist allerdings auf eine stärkere Vergleichsbasis zurückzuführen. Im Monatsvergleich stiegen die Preis auf Produzentenebene von zuvor 0,4 auf 0,6 Prozent. Dies spiegelt jedoch einen nicht nachhaltigen Anstieg der Ölpreise im September wider, der in diesem Monat bereits teilweise rückgängig gemacht wurde. Übergeordnet scheint sich der Preisdruck der Hersteller neben der schwächeren Konjunktur immer noch abzuschwächen.

Unterm Strich ist der jüngste Anstieg des Verbraucherpreisindexes auf vorübergehende Störungen der Nahrungsmittelversorgung zurückzuführen und die Notenbank PBoC wahrscheinlich nicht daran hindern wird, die Geldpolitik in den kommenden Monaten weiter zu lockern, um das Wirtschaftswachstum zu stützen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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