Fundamentale Nachricht
13:49 Uhr, 01.07.2019

Chinas Industrie im Sommerloch

Die Geschäftsaktivitäten im chinesischen Verarbeitenden Gewerbe haben im Juni nach drei Monaten mit Aufwind wieder an Dynamik verloren. Experten fordern erneut weitere staatliche Impulse, da die Handelsstaus die Verkaufs- und Exportaufträge durcheinanderwirbeln.

Peking (Godmode-Trader.de) - Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie ist im Juni von zuvor 50,2 Punkten auf ein Fünf-Monats-Tief von 49,4 Zählern abgerutscht und fiel damit unter den Wert von 50 Punkten, der Expansion von Kontraktion trennt. Von Reuters befragten Ökonomen hatten einen Wert von 50,0 Punkten prognostiziert.

Laut der Erhebung haben vor allem die Subkomponenten Neugeschäft und der Auslandsumsatz zum Ende des zweiten Quartals Schwäche gezeigt, auch das Exportvolumen ist nach dem Wachstum im Mai wieder geschrumpft. Zhengsheng Zhong, Direktor für makroökonomische Analysen bei der CEBM Group, stellte fest, dass die Inlandsnachfrage zurückgegangen ist und die Nachfrage aus Übersee nur mittels Front-Loading der Exporte gestützt werden konnte. Peking hatte eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft eingeleitet, da der Handelskrieg mit den USA seinen Tribut forderte.

Chinas offizieller PMI, der in erster Linie größere (Staats-)Unternehmen im Blick hat, zeigte sich im Juni bei 49,4 Punkten stabil, wie die am Wochenende veröffentlichten Daten des Handelsverbands CFLP zeigen. „Die PMIs vom Juni unterstützen unsere Einschätzung, dass sich die Stabilisierung des Wirtschaftswachstums im späten ersten und frühen zweiten Quartal als kurzlebig erweisen würde und dass angesichts des bisher begrenzten Umfangs der politischen Impulse und des Gegenwinds durch die US-Zölle und die Abkühlung des globalen Wachstums eine erneute Verlangsamung in Sicht ist", sagte Julian Evans-Pritchard von Capital Economics.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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