Chinas Industrie brummt

Peking (Gomode-Trader.de) - Nach einer längeren Durststrecke macht Chinas wichtiger Industriezwei derzeit positiv von sich reden. Der von IHS Markit und vom Wirtschaftsmagazin „Caixin" ermittelte Stimmungsindikator für das Verarbeitende Gewerbe im Reich der Mitte legte nach Angaben vom Dienstag im Dezember auf 51,9 Punkte zu. Dies ist der höchste Wert seit fast vier Jahren. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten im Schnitt nur 50,9 Zähler erwartet, was dem November-Wert entsprochen hätte. „Die Lage im Verarbeitenden Gewerbe in China hat sich im Dezember weiter verbessert", fasste Caixin-Volkswirt Zhengsheng Zhong die Umfrageergebnisse zusammen. Die monatliche Umfrage konzentriert sich vornehmlich auf kleine und mittelgroße Betriebe.

Die Stimmung bei den Unternehmen hat besonders von einer positiven Auftragsentwicklung profitiert. So zog die Subkomponente zu den „New Orders“ deutlich an. Bemerkenswert ist auch der Anstieg der Kategorie „Output“, die fast auf ein Jahreshoch klettern konnte. Allerdings kommt die Nachfrage vor allem aus dem Inland, während das Bestellvolumen aus dem Ausland weiterhin stockt. Die Subkomponente „New Export Orders“ konnte keinen nennenswerten Anstieg verzeichnen.

Gemischte Signale kommen auch aus Richtung der Beschäftigungskomponente „Employment“. Die befragten Unternehmen reduzieren demnach weiterhin die Beschäftigung – trotz einer verbesserten Auftragslage. In diesem Zusammenhang bekommt die jüngste Ankündigung des Auftragfertigers Foxconn, in den nächsten Jahren die Fabrikation Schritt für Schritt zu automatisieren, eine zwielichtige Bedeutung. Viele 100.000 Jobs stehen bei nur einem Unternehmen somit auf der Kippe.

Die Experten der NordLB sprechen davon abgesehen von eine positiven Überraschung aus Chinas Industrie. Der von staatlicher Seite erhobene offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe, der bereits am Sonntag veröffentlicht worden war, hatte allerdings eine leichte Verschlechterung ergeben. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex war von 51,7 Punkten im November auf 51,4 Zähler gesunken.