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13:31 Uhr, 31.08.2017

Chinas Erholung ist ungleich verteilt

Experten sind der Auffassung, dass die Erholung der chinesischen Wirtschaft ungleich verteilt ist. Große, eher staatsnahe Unternehmen gehören zu den Profiteuren der aktuellen Dynamik, während die kleinen Betriebe in die Röhre schauen.

Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Geschäftsaktivitäten in den großen und staatlichen chinesischen Industriebetrieben haben im August spürbar an Dynamik gewonnen. Mit 51,7 Punkten überraschte der offizielle CFLP Einkaufsmanagerindex für den Sektor überaus positiv. Der Index für die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe kletterte um 0,3 Punkte - von Experten erwartet wurde hingegen ein Rückgang.

Ein anderes Bild zeigte sich beim August-Stimmungsindikator für den Bereich Dienstleistungen. Der CFLP Non-Manufacturing-Einkaufsmanagerindex gab um 1,1 Punkte nach, konnte sich aber mit 53,4 Zählern aber noch komfortabel oberhalb der Expansionsschwelle bei 50 Punkten behaupten. „Der unerwartet ausgeprägte Zuwachs beim Industrie-Indikator ist insbesondere auf binnenwirtschaftliche Faktoren zurückzuführen“, schreibt die NordLB in einer Notiz. So sei die Subkomponente zum „Output“ um 0,6 Punkte auf 54,1 Zähler geklettert. Auch die „New Orders“ hätten zulegen können, während die darin enthaltenen Bestellungen aus dem Ausland („New Export Orders“) einen Rückgang zu verzeichneten.

Die Experten sind der Auffassung, dass die Erholung ungleich verteilt ist. Die Unterteilung der Umfrage nach der Unternehmensgröße deute darauf hin, dass vor allem die großen eher staatsnahen, Unternehmen zu den Profiteuren der aktuellen Dynamik gehörten („Large Enterprises“: 52,8 Punkte), während die kleinen Betriebe („Small Enterprises“: 49,1 Punkte) ihre Lage weiterhin eher pessimistisch bewerteten. Experte Dirk Gojny von der National-Bank sprach denn auch von ingesamt „durchwachsenen Konjunkturdaten" aus China. Die aktuellen Kennzahlen aus dem Dienstleistungsgewerbe seien enttäuschend ausgefallen.

Mit Blick auf die kommenden Monate rechnet die NordLB mit einer dezenten Wachstumsverlangsamung. Gleichwohl dürfte 2017 vor allem aufgrund des hohen Wachstumstempos in der ersten Jahreshälfte ein auskömmlicher Anstieg der chinesischen Volkswirtschaft zu Buche stehen“, schreibt Ökonom Frederik Kunze.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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