Fundamentale Nachricht
14:15 Uhr, 04.03.2020

Chinas Dienstleistungsgewerbe ist am Boden zerstört

Die Virus-Krise hat die Stimmung in Chinas Wirtschaft einbrechen lassen. Ökonomen mit einem scharfen Konjunktureinbruch.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Virus-Krise schadet der Stimmung kleinerer und mittlerer Dienstleister in China massiv. Das ist laut dem neuen Einkaufsamangerindex des Wirtschaftsmagazins Caixin jetzt amtlich. Wie Caixin und IHS Markit am Mittwoch bekannt gaben, brach der Indikator für den Sektor im Februar von 51,8 auf 26,5 Zähler ein. Das ist der tiefste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2015.

Unternehmen aus allen Sektoren berichteten über die negativen Auswirkungen des Virus auf die Wirtschaft durch Unternehmensschließungen und Reisebeschränkungen. Auch die Zahl der Neuaufträge sei in Rekordtempo zurückgegangen, hieß es.

Die überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer bezeichnete den Ausbruch des Coronavirus als die Hauptursache für die verringerte Geschäftsaktivität, da die Firmen nach dem chinesischen Neujahrsfest mit ausgedehnten Unternehmensschließungen und strengen Reisebeschränkungen konfrontiert waren. Folglich ging auch das gesamte Neugeschäft im Februar erheblich zurück, wobei der Rückgang so stark wie nie zuvor in Umfragereihe verlief.

Die Nachfrage schwächte sich sowohl im In- als auch im Ausland ab, wobei vor allem die neuen Exportaufträge angesichts von Berichten über Kundenstornierungen deutlich zurückgingen. Der Ausbruch des Coronavirus wirkte sich im Februar auch auf das Arbeitskräfteangebot aus, da die Reisebeschränkungen dazu führten, dass viele Unternehmen ihre Stellen nicht mehr besetzen konnten. Obwohl die Zahl der Beschäftigten bei Caixin nur geringfügig zurückging, war der Beschäftigungsrückgang bei Caixin der stärkste seit Beginn der Erhebung Ende 2005.

Ein Rückgang der Verfügbarkeit von Arbeitskräften und Unternehmensschließungen führten zu einem soliden und beschleunigten Anstieg der Arbeitsrückstände. Geringere betriebliche Anforderungen und eine schwächere Nachfrage nach Betriebsmitteln untermauerten einen deutlichen Rückgang der Betriebskosten. Die durchschnittlichen Verkaufspreise wurden im dritten Monat in Folge gesenkt, und zwar in einem hohen Ausmaß.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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