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12:35 Uhr, 18.01.2021

Chinas Bedeutung für die Weltwirtschaft nimmt weiter zu

Laut Berechnungen des britischen CEBR-Instituts wird die Volksrepublik die USA wegen der Pandemie wahrscheinlich schon deutlich früher als gedacht als größte Volkswirtschaft der Welt ablösen.

Peking/ Washington (Godmode-Trader.de) - Als einzige große Volkswirtschaft ist China im Corona-Krisenjahr gewachsen - nach Angaben des Pekinger Statistikamts um 2,3 Prozent. Der Anstieg fällt damit noch stärker aus, als die meisten Analysten erwartet hatten, die im Konsens mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent gerechnet hatten. Dabei hat sich die Wirtschaftsdynamik im Jahresverlauf noch beschleunigt. Nach einem Plus von 4,9 Prozent im dritten Quartal legte die Wirtschaft Chinas im Zeitraum von Oktober bis Dezember im Vorjahresvergleich um 6,5 Prozent zu und damit noch schneller als vor dem Ausbruch des Coronavirus.

Mit einem Wert von 101,6 Bio. Yuan (13 Bio. Euro) habe das chinesische Bruttoinlandsprodukt erstmals in einem Jahr die Marke von 100 Bio. Yuan überschritten, sagte Ning Jizhe, Chef der Nationalen Statistikbehörde, am Montag. Die jüngsten Erfolge zeigten, dass die wirtschaftliche, wissenschaftliche und allumfassende Stärke Chinas einen weiteren großen Sprung gemacht habe. „Die chinesische Wirtschaftsentwicklung 2020 bot sicher einen der wenigen Lichtblicke in der Welt", sagte Max Zenglein vom China Institut Merics in Berlin. Deutschen Unternehmen habe der Aufschwung in China geholfen, Einbrüche auf anderen Märkten zu kompensieren.

Zum Jahresende hin blieb die Entwicklung robust. Die Industrieproduktion legte im Dezember im Jahresvergleich um 7,3 Prozent (Prognose 6,9 %) nach zuvor 7,0 Prozent zu. Im Gesamtjahr 2020 ergab sich ein Anstieg um 2,8 Prozent nach zuvor 2,3 Prozent. Die Einzelhandelsumsätze nahmen im Berichtsmonat Dezember im Jahresvergleich um 4,6 Prozent (Prognose 5,5 %) nach zuvor 5,0 Prozent zu. Im Gesamtjahr 2020 kam es zu einem Rückgang um 4,78 Prozent nach einem Rückschlag von 5,75 Prozent. Die urbane Investitionstätigkeit legte im Gesamtjahr 2020 im Jahresvergleich um 2,9 Prozent (Prognose 3,2 %) nach zuvor 2,6 Prozent zu. Die Arbeitslosenrate verharrte im Berichtsmonat unverändert bei 5,2 Prozent.

China, so sind die meisten Analysten überzeugt, wird im laufenden Jahr einen wirtschaftlichen Boom erleben, wie ihn selbst die Chinesen seit Jahren nicht mehr erlebt haben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem BIP-Zuwachs von 7,9 Prozent. Damit dieses Wachstum zustande kommt, muss das Virus aber unter Kontrolle bleiben. In der Volksrepublik bleibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen noch stabil. Für die letzten 24 Stunden meldete die Gesundheitsbehörde in Peking 109 neue Covid-19-Fälle. Am Freitag war mit 138 der höchste Wert seit Anfang März 2020 gemeldet worden.

Derweil nimmt Chinas Bedeutung für die Weltwirtschaft weiter zu. Laut Berechnungen des britischen CEBR-Instituts wird die Volksrepublik die USA wegen der Pandemie wahrscheinlich schon deutlich früher als gedacht als größte Volkswirtschaft der Welt ablösen. Dies könnte laut CBER demnach bereits 2028 erfolgen und nicht erst in den 30er Jahren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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