China: Zentralbank pocht auf strengere Kreditkontrolle

Peking (BoerseGo.de) - Die chinesische Zentralbank (PBoc) hat ihre Einschätzung einer nach wie vor ausreichenden Liquidität des chinesischen Bankensystems erneuert. Die Banken seien jedoch dazu aufgefordert worden, die Risiken aus der Kreditexpansion zu kontrollieren und die Steuerung der Liquidität zu optimieren, teilte die PBoc in einer heute veröffentlichten Erklärung mit Datum vom 17. Juni mit. „Alle Finanzinstitutionen müssen ihr Liquiditätsmanagement weiter stärken, um im geldpolitischen Umfeld für Stabilität zu sorgen", heißt es in dem Schreiben.

Am vergangenen Donnerstag war der Geldmarkt quasi zum Erliegen gekommen. Am Freitag entspannte sich die Lage wieder etwas, da die Zentralbank kurzfristig mit zusätzlicher Liquidität aushalf und damit einen Rückgang des Shibor-Geldmarktzinssatzes und der 7-Tage-Repo-Rate auf 8,5 Prozent bzw. 5,5 Prozent von 13,4 Prozent bzw. 11,2 Prozent am Vortag auslöste. Zeitweise schossen die Zinsen vergangene Woche bis auf 28 Prozent in die Höhe. Die Situation der Interbanken-Liquidität hat dennoch noch kein Normalmaß erreicht. Die Zinsen sind trotz saisonaler Faktoren insgesamt nach wie vor hoch.

Derweil hat die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum Chinas im laufenden Jahr auf 7,4 Prozent zurückgenommen. Bisher war man noch von 7,8 Prozent ausgegangen. Die Ökonomen begründeten die Prognosesenkung mit den verschlechterten Finanzierungsbedingungen.

Die chinesischen Aktienmärkte sind am Montag stark unter Druck geraten. Der Shanghai Composite verliert am Montag 5,2 Prozent.