China: Umweltschutz kostet Wachstum
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Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs, doch die Dynamik flaut ab. Der vom Wirtschaftsmagazin „Caixin“ gemeinsam mit IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor verharrte im Oktober unverändert bei 51,0 Punkten. Diese Entwicklung war von Experten erwartet worden. „Die befragtem Unternehmensvertreter in Chinas Verbarbeitenden Gewerbe attestieren insgesamt noch eine anziehende Dynamik“, kommentierte Frederik Kunze von der NordLB. Gestern war der offizielle Einkaufsmanagerindex des Statistikamtes, der anders große und staatliche Unternehmen erfasst, für Oktober mit 51,6 Punkten allerdings unerwartet schlecht ausgefallen.
Den Angaben von Caixin und Markit folgend, wurde die Dynamik im Oktober insbesondere von der Subkomponente zu den Neubestellungen getragen. Damit profitiere Chinas Industriesektor weiterhin von einem robusten Binnenmarkt und einer dynamischen globalen Konjunktur, bemerkte Kunze. Zugleich aber fiel der Index für die Produktion auf 50,8 Zähler von 52,1 Punkten im September. Damit sank der Produktionsindex auf den tiefsten Stand seit vier Monaten und blieb nur knapp über der Marke von 50 Punkten, ab der das Barometer Wachstum signalisiert. Experten werten dies auch auf verschärfte Auflagen gegen Luftverschmutzung zurück. Diese führten dazu, dass einige Industriebereiche ihre Produktion einschränkten. Das Ministerium für Umweltschutz sieht im September trotz vieler Maßnahmen im Jahresvergleich keine Verbesserungen bei der Luftqualität, das von Smog und Umweltbelastung in den Herbst- und Wintermonaten besonders stark betroffen ist. Weitere Umweltschutzmaßnahmen könnten das Wirtschaftstempo drücken.
Auch die Unterkategorie „Beschäftigung“ zeigt, dass die befragten Unternehmen Stellen streichen. Dies sei nicht zuletzt auf angestrebte und nachvollziehbare Effizienzsteigerungen zurückzuführen, so NordLB-Experte Kunze. „Sollte sich hieraus aber ein Trend entwickeln, der sich auch auf andere Branchen erstreckt, könnte das die Wachstumsziele der Regierung in Peking - insbesondere mit Blick auf die ambitionierten Zuwächse bei den Einkommen - gefährden", warnte er.
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