China steigt in den Terminhandel am Rohölmarkt ein

Peking (Godmode-Trader.de) - China ist in den Terminhandel am Rohölmarkt eingestiegen und macht damit den bislang führenden Öl-Handelsplätzen Konkurrenz. Seit Montag werden die ersten Futures auf zukünftige Öllieferungen im Finanzzentrum Shanghai gehandelt. Der Terminhandel wird in Yuan abgewickelt, nicht in US-Dollar, steht aber auch ausländischen Investoren offen. Ein Barrel Rohöl zur Lieferung im September wurde nach Handelsstart laut dpa-AFX bei rund 428 Yuan gehandelt. Umgerechnet sind das rund 68 Dollar. Es wurden weit mehr als 18.000 Transaktionen abgearbeitet.

Der Schritt, einen chinesischen Terminhandel für Rohöl zu etablieren, ist der erste seit einem gescheiterten Versuch im Jahr 1993. Aktuell findet der Öl-Terminhandel vor allem an Rohstoffbörsen in den USA und Großbritannien statt. Der Käufer eines Futures sichert sich das Recht zu, Rohöl zu einem späteren Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Der Vorteil liegt in der Verringerung von Preisrisiken, die sowohl Käufer als auch Verkäufer treffen können. Bislang wird der Öl-Handel von zwei Terminkontrakten dominiert, die sich auf das Nordseeöl Brent beziehungsweise auf das US-Öl WTI beziehen. Beide Kontrakte werden in Dollar abgewickelt.

China ist der größte Rohölnachfrager der Welt. Die hohen chinesischen Ölimporte sind ein wichtiger Grund für die Intention Pekings, bei der Preisbildung am Ölmarkt ein Wörtchen mitzureden.