China steht vor einer zähen und langwierigen Erholung
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Peking (Godmode-Trader.de) - Die Geschäftsstimmung in der chinesischen Industrie hat sich im März auch nach dem Caixin-Einkaufsmanagerindex überraschend insgesamt deutlich verbessert. Der PMI stieg von 40,3 Punkten im Februar auf 50,1 Zähler im vergangenen Monat, wie das Wirtschaftsmagazin zusammen mit IHS Markit mitteilte. Von Bloomberg befragte Analysten hatten nur eine Erholung bis auf 45,0 Punkte erwartet. Der sprunghafte Anstieg des Gesamtindex deutet allerdings nur darauf hin, dass die Unternehmen im letzten Monat eine Verbesserung ihres Geschäftsumfelds spürten. Der aktuelle Wert bedeutet dagegen nicht, dass sich die Produktion wieder auf dem Niveau im Vorfeld des Virusausbruchs befindet.
Der Erhebung zufolge hat etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen im letzten Monat eine direkte Aufhellung des Geschäftsumfelds festgestellt. Somit hat sich die Aktivität im Vergleich zu den düsteren Ergebnissen vom Februar zwar verbessert, bleibt aber weiterhin recht schwach ausgeprägt. Die Subindizes zu den Auftragseingängen aus dem In- und Ausland blieben unter 50 Punkten, was darauf hindeutet, dass sich die Nachfrage noch nicht wesentlich erholt hat, auch wenn die angebotsseitigen Produktionsunterbrechungen seltener geworden sind.
Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 hatten die chinesische Wirtschaft praktisch zum Erliegen gebracht. Nach und nach nahmen Fabriken und Unternehmen jedoch die Arbeit wieder auf.
Im Vergleich zum offiziellen PMI des Verarbeitenden Gewerbes, der im März auf 52,0 Punkte gestiegen ist, deutet die schwächer ausgefallene Caixin-Umfrage (die sich stärker auf kleinere und private Unternehmen konzentriert) darauf hin, dass der private Sektor im Allgemeinen stärker unter der Krise leidet als Großbetriebe und Staatsunternehmen.
Aus Sicht von Capital Economics steht China vor einer langwierigen Erholung von der Folgen der Virus-Krise. Nicht nur werde die Nachfrage aus dem Ausland in naher Zukunft weiter niedrig bleiben, sondern dürfte sich auch die schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt negativ auf die Inlandsnachfrage auswirken.
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