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10:28 Uhr, 23.01.2015

China: Konjunktureller Gegenwind schwächt sich zu Jahresbeginn etwas ab

Der HSBC Flash PMI für Chinas Industrie hat sich zum Jahresauftakt robust präsentiert. Dennoch bleibt der viel beachtete Indikator weiterhin unterhalb der Expansionsschwelle. Das Bild einer fortschreitenden Verlangsamung des Wachstumstempos im Reich der Mitte scheint sich auch im neuen Jahr zu verfestigen.

London/ Peking (BoerseGo.de) - Die Stimmung bei den chinesischen Einkaufsmanagern im Verarbeitenden Gewerbe hat sich zum Jahresbeginn etwas aufgehellt. Dies signalisiert die heutige Schnellschätzung des HSBC China Manufacturing Einkaufsmanagerindex (PMI), der sich im Januar zwar nach 49,6 im Vormonat leicht auf 49,8 Punkte verbesserte, aber erneut den Sprung über die Expansionsmarke von 50 Punkten verpasste. Die Daten teilte die britische Großbank HSBC am Freitag in Peking mit. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem leichten Rückgang zu Jahresbeginn gerechnet. Im Dezember stand der Index noch auf dem tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2014.

Die beiden insbesondere für die Beurteilung der Binnenaktivität extrem bedeutenden Subkomponenten „New Orders“ und zum „Output“ schafften zum Jahresbeginn den Sprung in expansives Terrain. Als Sorgenkinder präsentieren sich allerdings weiterhin die Unterkategorien „Output Prices“ und „Employment“. Die Lagebeurteilung belastet erneut die Personalpolitik der Unternehmen, wodurch die Beschäftigungskomponente von 49,3 Punkten auf 49,1 zurückging. Das Umfrageergebnis zum Stand der Auslandsorders ging zugleich von 51,5 auf 51,1 zurück.

Insgesamt scheint sich das Bild einer dezenten aber stetigen Verlangsamung des Wachstumstempos auch zum Start in das Jahr 2015 zu bestätigen. Ob die chinesische Zentralbank gegen die drohenden Wachstumsrisiken der chinesischen Volkswirtschaft zeitnah einschreitet und mit einer weiteren Rücknahme des Leitzinses sowie der Reservesätze reagiert, wie die Experten der HSBC erwarten, bleibt abzuwarten. Die Regierung in Peking dürfte wohl erst einmal die Füße stillhalten und die bisher auf den Weg gebrachten Maßnahmen abwarten wollen. Die Währungshüter um Zentralbankchef Zhou Xiaochuan könnte sich allerdings auch von den jüngsten Entwicklungen in der Eurozone beeindrucken lassen und unkonventionelle Maßnahmen auf den Weg bringen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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