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11:32 Uhr, 09.12.2015

China: Inflationsrate zieht leicht an - Yuan wertet deutlich ab

In der Volksrepublik China hat die Inflation im zurückliegenden November etwas angezogen. Im längeren Vergleich bleibt der Preisauftrieb dennoch weiterhin ungewöhnlich schwach.

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Peking (Godmode-Trader.de) - In China sind die Verbraucherpreise im November etwas schneller gestiegen als im Vormonat und auch als zuvor prognostiziert. Wie die Regierung in Peking am heutigen Mittwoch mitteilte, lag die landesweite Teuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 1,5 Prozent. Analysten hatten für November eine Rate von 1,4 Prozent erwartet. Im Oktober waren es 1,3 Prozent gewesen. Der Grund dafür sind vor allem höhere Ausgaben für Nahrungsmittel wie frisches Obst und Gemüse, deren Preise besonders infolge des Wintereinbruchs im Norden des Landes gestiegen sind.

Demgegenüber ist die Veränderungsrate für Herstellerpreise mit einem Minus von 5,9 Prozent wie bereits in den Vormonaten infolge schwacher Nachfrage erneut gesunken. Zwar hatten Analysten mit einem stärkeren Preisverfall gerechnet. Wegen der hohen Überkapazitäten in der Industrie und vollen Lager fallen die Preise allerdings seit mittlerweile mehr als dreieinhalb Jahren. Besonders die Segmente Bergbau (-19,9 %) und Rohmaterialien (-10,7 %) sind von den Preisabstürzen betroffen. Laut der NordLB lässt sich der Rückgang zwar teilweise durch den anhaltenden Rohstoffpreisverfall erklären, so dass auch jetzt noch nicht von einer dramatischen Lage gesprochen werden sollte. Dennoch bleibe der Abbau der Überkapazitäten "alternativlos" für Peking.

Auf die unveränderten Deflationsgefahren in der Volkswirtschaft wird die Notenbank voraussichtlich mit weiteren deutlichen geldpolitischen Lockerungen reagieren und besonders die Mindestreserve für Banken spürbar senken, was die Kreditvergabe ankurbeln würde, wie die Experten von HSBC Trinkaus annehmen.

Die schwache Konjunktur und die erwartete zusätzliche geldpolitische Lockerung setzt aber die Landeswährung unter verstärkten Abwertungsdruck. Am Mittwoch setzte die chinesische Notenbank den Mittelkurs des Renminbi auf 6,4140 Yuan je US-Dollar fest. Dies ist der höchste Werte seit August 2011 und gleichbedeutend mit einem schwachen Yuan. Von dem täglich festgesetzten Mittelkurs darf der Yuan nach oben und unten je zwei Prozent abweichen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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