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14:15 Uhr, 11.01.2021

China: Deflation vorerst überwunden

Nachdem die chinesischen Verbraucherpreise im November in den negativen Bereich abgerutscht waren, konnten sich zum Jahresschluss wieder etwas ansteigen. Auch, weil die Corona-Krise als überwunden gilt und der Konsum anzieht, nehmen die Verbraucherpreise nach dem ungewöhnlichen Rückgang wieder Fahrt auf.

Peking (Godmode-Trader.de) - In China zieht die Preisteuerung auf Verbraucherebene wieder an. Grund sind stark steigende Lebensmittelpreise. Wie das Statistikamt am Montag in Peking mitteilte, lag die Inflation im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 0,2 Prozent. Volkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet.

Vor allem die Lebensmittelpreise verteuerten sich überdurchschnittlich. Die hier stark gewichteten Schweinefleischpreise kletterten um 6,5 Prozent gegenüber dem Vormonat, da die Einfuhrbestimmungen für Fleisch verschärft wurden. Die Preise sind immer noch niedriger als vor einem Jahr, als das Schweinefleischangebot aufgrund der Afrikanischen Schweinepest noch knapper war, aber der Rückgang im Jahresvergleich hat sich von deutlich abgeschwächt.

Der Preisdruck auf der Nachfrageseite hat sich ebenfalls verstärkt. Zwar ging die Kerninflation der Verbraucherpreise leicht auf 0,4 Prozent zurück, doch stabilisierten sich die Preise im Monatsvergleich nach Rückgängen in den Vormonaten. Höhere Energiepreise trieben die Inflation bei Nicht-Nahrungsmitteln in die Höhe. „Die Verbraucherpreise könnten in den nächsten Monaten aufgrund des Anstiegs der Schweinefleischpreise vor einem Jahr wieder in die Deflation abrutschen, was sich jedoch als vorübergehend erweisen sollte“, kommentierte das Analysehaus Capital Economics.

Unterdessen verringerte sich der Rückgang der Erzeugerpreise. Bei den Preisen, die Hersteller für ihre Produkte verlangen, meldete das Statistikamt für Dezember eine Jahresrate von minus 0,4 Prozent. So schwach waren Chinas Produzentenpreise seit dem vergangenen Februar nicht mehr gefallen. Analysten waren für Dezember im Schnitt von einem Rückgang um 0,7 Prozent ausgegangen. Im November waren die Erzeugerpreise im Jahresvergleich noch um 1,5 Prozent gesunken. Besonders die Energiepreise (Ölpreis) zogen zuletzt wieder deutlich an.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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