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13:50 Uhr, 20.11.2018

CEP-Konjunkturerwartungen für China brechen ein

Internationale Finanzexperten schauen mit zunehmender Skepsis auf China. Der Wert des CEP-Frühindikators ist im November auf den tiefsten Stand seit Beginn der Umfrage Mitte 2013 gefallen. Der niedrige Wert zeigt das Ausmaß, in dem der Handelskonflikt mit den USA die chinesische Wirtschaft belasten könnte.

Mannheim/ Shanghai (Godmode-Trader.de) - Die Konjunkturerwartungen des ZEW-Instituts für China sind im November geradezu eingebrochen. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, fiel um 28 Punkte auf minus 30,0 Zähler. Dies sei der bislang schlechteste Wert des CEP-Indikators seit Beginn der Umfrage Mitte 2013, betonte das Mannheimer Forschungsinstitut, das den Index zusammen mit der Fudan Universität in Shanghai ermittelt. Der langfristige Durchschnitt von 3,4 Punkten unterschreitet der November-Wert damit deutlich.

Auch die Konjunktursituation Chinas wird nach ZEW-Angaben mit einem Rückgang um 15,4 Punkte und einem Saldo von jetzt minus 19,3 Punkten erheblich schlechter bewertet als noch im Vormonat. Die Punktprognosen für das Wirtschaftswachstum in den Jahren 2018 und 2019 seien ebenfalls weiter nach unten korrigiert worden. Für 2018 rechnen die Experten/-innen demnach nur noch mit einem Wachstum von 6,4 Prozent. Für das kommende Jahr 2019 werden 6,2 Prozent prognostiziert.

Ein Vergleich mit der Umfrage vom Juni dieses Jahres zeigt, wie sehr sich die Einschätzungen verschlechtert haben. Damals wurden für 2018 noch 6,7 Prozent und für 2019 6,5 Prozent angenommen. Inzwischen liegen die Prognosen um jeweils 0,3 Prozentpunkte niedriger. „Die niedrigeren Werte bei den BIP-Prognosen zeigen das Ausmaß, in dem der Handelskonflikt mit den USA die chinesische Wirtschaft belasten könnte“, sagt Michael Schröder, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“.

Inzwischen gehen die befragten Experten nicht nur von schlechteren Entwicklungen bei den chinesischen Exporten aus, sondern sehen auch die Inlandsnachfrage betroffen. Der Indikator für die Einschätzung der Exporte geht um 18,5 Punkte auf minus 22,7 Punkte zurück. Bei den privaten Investitionen bricht der Indikator um 27,3 Punkte ein und liegt nur noch bei minus 2,3 Punkten. Auch die Bewertungen für den privaten Konsum gehen zurück.

Die Experten erwarten, dass der Staatskonsum zur Stützung der Konjunktur weiter steigen wird. Der entsprechende Indikator legt um 19,8 auf 11,4 Punkte zu. Fast im gleichen Maß erhöht sich auch die Prognose für die Inlandsverschuldung: Die Einschätzungen steigen um 17,7 Punkte auf 11,4 Punkte an. „Möglicherweise ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die chinesische Regierung ihre konjunkturstützenden Maßnahmen aufgeben muss und die Konjunktur wegbricht“, so ZEW-Ökonom Schröder.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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