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12:20 Uhr, 07.12.2016

CEP-Indikator: Konjunkturerwartungen für China legen weiter zu

Der vom ZEW-Institut ermittelte CEP-Indikator attestiert Chinas Konjunktur weiteres Wachstum. Als Wachstumstreiber der sehen die im Panel befragten Experten aber nicht mehr die Exportwirtschaft, sondern den Binnenkonsum. Diese könnte sogar die zentrale Stütze der chinesischen Wirtschaft werden.

Mannheim/ Shanghai (Godmode-Trader.de) - Die Konjunkturerwartungen für China sind im November weiter gestiegen. Dies signalisiert der vom ZEW-Institut ermittelte CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler FinanzexpertenInnen für China in den nächsten zwölf Monaten wiedergibt und aktuell um 5,1 Punkte auf insgesamt 5,0 Zähler zulegte. Der Wert des langfristigen Durchschnitts von 5,4 Punkten wird somit nur knapp unterschritten. Die aktuelle Situation in China wird von den befragten Experten allerdings um 8,3 Punkte schlechter beurteilt als noch vor einem Monat, der Saldo liegt hier jetzt bei minus 5,2 Punkten

Mit Blick auf die prognostizierte Wachstumsrate hat sich laut ZEW für das kommende Jahr 2017 ein Wert von 6,5 Prozent ergeben. Das ist im Vergleich zum Vormonat eine leicht höhere Projektion. Etwas schwächer werde aber das erste Quartal 2017 beurteilt, für das die Prognose von 6,6 Prozent auf aktuell 6,4 Prozent zurückgenommen worden sei.

Der Export wird von den Umfrageteilnehmern übrigens immer weniger als Wachstumstreiber der chinesischen Wirtschaft eingeschätzt. Das ZEW-Institut vermutet einen Zusammenhang mit dem Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl und befürchteten Einschränkungen des Welthandels. Der Saldo des Export-Sentiments fiel demnach um 13,6 Punkte. Auch den chinesischen Anteil am Welthandel schätzen die befragten Experten deutlich ungünstiger ein. Der Binnenkonsum könnte nach Beurteilung der teilnehmenden Experten hingegen an Bedeutung gewinnen und sogar die zentrale Stütze der chinesischen Wirtschaft werden. Diese Annahme steht im Einklang mit dem Bestreben Pekings, die Wirtschaft auf neue Füße zu stellen, weg von der „Werkbank der Welt“ hin zu einem stärkeren Gewicht von Binnennachfrage und Dienstleistungen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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