Kommentar
13:31 Uhr, 05.05.2022

Britisches Pfund stürzt nach BoE-Zinsentscheid ab

Die Bank of England hat den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent erhöht. Für Ernüchterung sorgt, dass die Notenbank eine schrumpfende Wirtschaft erwartet und den Zins trotzdem weiter anheben will.

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Die britische Notenbank strafft ihre Geldpolitik im Kampf gegen die hohe Inflation weiter. Die Bank of England entschied am Donnerstag, den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent anzuheben. Es handelt sich im Vereinigten Königreich bereits um die vierte Zinsanhebung seit dem Corona-Crash.

Die meisten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses (MPC) erwarten weitere Zinserhöhungen. Drei von neun MPC-Mitgliedern wollten den Leitzins heute sogar um 50 Basispunkte anheben, sechs Mitglieder stimmten für die Erhöhung um 25 Basispunkte.

Für Ernüchterung sorgt in Kombination mit der Erwartung weiterer Zinserhöhungen der Wachstumsausblick der Notenbank. So wird für das laufende Jahr nun ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,25 Prozentpunkte erwartet, nachdem zuvor ein BIP-Wachstum von 1,25 Prozent erwartet wurde.

"Der globale Inflationsdruck hat sich nach Russlands Invasion in der Ukraine deutlich verschärft. Dies hat zu einer erheblichen Verschlechterung der Aussichten für das weltweite und britische BIP-Wachstum geführt", so der geldpolitische Rat der BoE. "Es wird erwartet, dass sich das britische BIP-Wachstum in der ersten Hälfte des Prognosezeitraums stark verlangsamen wird", heißt es. "Das spiegelt vor allem die erheblichen negativen Auswirkungen des starken Anstiegs der weltweiten Preise für Energie und handelbare Güter auf die Realeinkommen der meisten britischen Haushalte und die Gewinnmargen vieler britischer Unternehmen wider."

Auch in Großbritannien ist die Inflation zuletzt explodiert. So lag die Inflationsrate im März bei 7,0 Prozent. Bis Jahresende dürfte die Inflationsrate auf über 10 Prozent steigen, erwartet der MPC.

Das britische Pfund stürzte gegenüber dem US-Dollar nach dem Zinsentscheid deutlich ab (GBP/USD).

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Der Euro legte entsprechend gegenüber dem britischen Pfund deutlich zu (EUR/GBP).

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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