Brent Rohöl: Wachsende Risikoprämie
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- Brent Crude ÖlKursstand: 108,24 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
München (BoerseGo.de) – Rohöl der Nordseesorte Brent setzt am Dienstag seinen Kursanstieg fort und notierte bislang bei 108,40 US-Dollar je Fass im Hoch. Ein Teil des jüngsten Kursanstiegs ist auf die wachsende Risikoprämie zurückzuführen, die die anhaltenden Unruhen im Irak und die Eskalation der Spannungen zwischen Israel und der Hamas und zuletzt die verschärften Sanktionen der EU und der USA gegenüber Russland notwendig machen, wie die Analysten der UniCredit im aktuellen „Commodity Market Update“ schreiben.
Zuletzt habe die niedrigere Förderung im Irak zwar durch Zuwächse in Saudi Arabien, Iran, Nigeria und Angola ausgeglichen werden können. Die eigentlichen Probleme seien aber eher längerfristiger Natur. Innerhalb der OPEC sei der Irak die zentrale Stütze für Kapazitätserweiterungen. Doch diese Option stehe nun zunehmend auf dem Spiel. So erwarte die Internationale Energieagentur in ihrem aktuellen ‚Medium Term Oil Market Report 2014‘ eine Steigerung der Förderkapazität im Irak um 1,28 Millionen Barrel pro Tag auf 4,54 Millionen Barrel pro Tag bis zum Jahr 2019. Dies stelle 60 Prozent der von der OPEC erwarteten Kapazitätssteigerung dar. Die Regierung des Irak hatte sogar gehofft, die Kapazität bis zum Jahr 2020 auf 8,5 bis 9,0 Millionen Barrel pro Tag steigern zu können. Damit diese Pläne wahr würden, seien aber Investitionen von rund 15 Milliarden US-Dollar notwendig. Hierfür könnte sich die aktuelle politische Situation im Irak allerdings als großes Hindernis erweisen, heißt es weiter.
„Darüber hinaus sind vergangene Woche die Lagerbestände wesentlich stärker gefallen als erwartet (um 7,5 Millionen Fass gegenüber einer Konsenserwartung von minus 2,1 Millionen Fass). Sorgen machen muss man sich jedoch nicht: Zum einen sind die Lagerbestände mit 375 Millionen Fass nach wie vor saisonal sehr hoch. Zum anderen sorgt der Fracking-Boom monatlich für Produktionsrekorde. So stieg die US-Erdölförderung, die noch vor drei Jahren bei rund 5,5 Millionen Barrel pro Tag lag, auf zuletzt bei 8,4 Millionen Barrel pro Tag. Insgesamt halten wir aber aufgrund der geopolitischen Risiken eine Absicherung des aktuellen Preisniveaus aus Sicht der Ölverbraucher weiter für sinnvoll“, so die UniCredit-Analysten.
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