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14:23 Uhr, 14.09.2020

Brent: Finanzspekulanten ziehen sich zurück

Der Rohölmarkt steht weiterhin im Spannungsfeld zwischen Nachfragesorgen und höherem Angebot. Vor allem der Ölverbund OPEC+ steht dabei diese Woche im Blick.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 39,53000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Hinweise auf eine sinkende Nachfrage machen den Ölpreisen zu schaffen. Die Sorte Brent kostet aktuell deutlich weniger als 40 Dollar/Barrel. Allein vergangene Woche musste Brent einen Abschlag von mehr als sechseinhalb Prozent verdauen. Die Stimmung hat sich verschlechtert, da eine Reihe von Produzentenländer, an vorderster Front Saudi-Arabien, in der letzten Woche ihre offiziellen Rohöl-Verkaufspreise gesenkt haben. Diese Entwicklung ist kein gutes Signal für die Rohölnachfrage. Obwohl dies angesichts der Schwäche der Raffineriemargen nicht allzu überraschend sein dürfte.

Es ist auch nicht überraschend, dass die Finanzspekulanten angesichts des Abwärtsdrucks am Markt ihre Netto-Long-Positionen bei Brent abgestoßen haben. In der letzten Berichtswoche schrumpfte Zahl der Long-Kontrakte laut CFTC um 67.314 auf 121.167 (per 08. September). Das ist die niedrigste Position bei Brent seit April. Der Rückgang wurde in ähnlich starkem Ausmaß mittels Liquidation von Longpositionen und dem Abschluss neuer Shortpositionen verursacht.

Auch die aktuelle Corona-Entwicklung dürfte die Öl-Bullen umtreiben. So hat Israel einen zweiten Lockdown beschlossen, inkl. strenger Ausgangsbeschränkungen. Israel ist zwar nur ein kleines Land und doch ist die Maßnahme ein Fanal für die Ölnachfrage. Auch weil die Weltgesundheitsorganisation WHO neue Rekordzahlen bei den Neu-Infiziertenzahlen vermeldete.

Auf dem Ölmarkt ist diese Woche einiges los. Am heutigen Montag veröffentlicht die OPEC ihren Monatsbericht, der die OPEC-Produktionszahlen für August sowie die Nachfrageaussichten der Allianz OPEC+ für den Rest des Jahres und das kommende Jahr enthalten wird. Dem wird am Dienstag der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur IEA folgen. Am Donnerstag schließlich wird der Gemeinsame Ministerielle Überwachungsausschuss der OPEC+ (JMMC) zusammentreten. Angesichts des jüngsten Ausverkaufs am Markt könnte der Druck auf einige Produzentenländer erhöht werden, die Umsetzung des Förderabkommens zu verbessern.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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