Brasilien-Titel lohnen einen näheren Blick
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Investmentgesellschaft J.P. Morgan Asset Management richtet den Fokus auf den lateinamerikanischen Aktienmarkt und sieht dort Chancen für Anleger. Dabei setzen die Fondsmanager des JPM Latin America Equity Fund vor allem auf den Binnenkonsum und das Thema Infrastruktur. Insbesondere Einzelhandelswerte seien interessant, sagt Christian Preussner, Experte für Schwellenländer-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management: „Lateinamerika befindet sich trotz der volatilen Märkte in einem langfristigen Aufwärtstrend. Dabei sind die Bewertungen vieler Unternehmen immer noch attraktiv und liegen teilweise sogar unter dem langfristigen Durchschnitt“. Insgesamt repräsentiert Lateinamerika zwar sieben Prozent der globalen Wirtschaftsleistung, jedoch erst 4,8 Prozent der globalen Marktkapitalisierung – eine Lücke mit Renditepotenzial für Investoren.
Besonderes Augenmerk verdient laut dem Experten dabei Brasilien. „Die treibende Kraft der Region ist eindeutig Brasilien und die brasilianische Börse fungiert als Leitmarkt für ganz Lateinamerika“, meint Preussner. Allein seit 2005 gingen dort 113 Unternehmen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 53 Millliarden US-Dollar an die Börse. Da ist deutlich mehr als im restlichen Lateinamerika zusammen. Einer der Gründe, warum Investoren im letzten Jahr Brasilien zurückhaltend beobachteten, war die Unsicherheit über den politischen Kurs. Mit der neuen Präsidentin Dilma Rousseff kehrt das Vertrauen jedoch zurück. Sie setzt ebenso wie der frühere Präsident auf die Reduzierung der Arbeitslosigkeit, Investitionen in Bildung und Verstärkung der Industrieproduktion. Auch dem erhöhten Inflationsdruck stemmt sich Brasilien durch eine solide Fiskal- und Geldpolitik entgegen – ein wichtiger Faktor bei der aktuellen Beurteilung der gesamten Region.
„Mittlerweile machen nicht mehr Rohstoffe, sondern Dienstleistungen den größten Teil der Wirtschaftsleistung Brasiliens aus“, erklärt Preussner. Zwar profitiere das Land weiterhin von der anhaltend großen Nachfrage nach Rohstoffen, doch viele Unternehmen seien zunehmend auf den großen und wachsenden Inlandsmarkt fokussiert. „Interessante Branchen sind deshalb klassische Industriewerte, der Einzelhandel, aber auch Privatanbieter im Bildungs- und Gesundheitswesen, die von der neuen Mittelschicht zunehmend genutzt werden“, so Preussner weiter. Darüber hinaus boomen die Infrastrukturmaßnahmen. Die Wirtschaft profitiert von milliardenschwere Investitionen in Immobilien, die Energieversorgung und den Straßenbau.
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