Brasilien: Notenbank sitzt zwischen Baum (hohe Inflation) und Borke (Rezession)
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Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - Wie überwiegend erwartet, hat die brasilianische Zentralbank Central do Brasil (BCB) auf ihrer September-Sitzung in dieser Woche einstimmig entschieden, ihren Leitzins von 14,25 Prozent unverändert beizubehalten. Die Währungshüter wiederholten, dass sie für eine ausreichend lange Periode den Leitzins unverändert belassen werde und dies als notwendig erachte, um bis Ende 2016 das Inflationsziel zu erreichen. Die BCB hat sich in ihren Statuten einem Inflationsziel von 4,5 Prozent verschrieben. Mit zuletzt 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr lag die Inflationsrate im Juli und auch bereits im gesamten Jahresverlauf weit über dieser Zielmarke.
Nach Rückgängen des Bruttoinlandsprodukts von 0,7 Prozent im ersten Quartal und 1,9 Prozent im Zeitraum von April bis Juni befindet sich Südamerikas größte Volkswirtschaft technisch betrachtet in einer Rezession. Diese Kontraktion verunsichert die ohnehin pessimistischen Einkaufsmanager des Landes: Der entsprechende Indexwert für das Verarbeitende Gewerbe fiel im August von 47,2 auf 45,8 Punkte. Im Dienstleistungssektor ist die Stimmung noch angespannter, hier lag der Wert im Juli zuletzt gerade noch bei 39,1 Punkten. Erst Werte über 50 Punkten indizieren Wachstum. Die negative Unternehmensstimmung schlägt sich auch am Arbeitsmarkt nieder: Im Juli betrug die offizielle Arbeitslosenquote 7,5 Prozent, während es im Juni noch 6,9 Prozent waren.
Aufgrund der aktuellen Konfliktsituation der sich die Notenbank gegenübersieht – sehr hohe Inflation in Rezessionszeiten rechnen die Experten von HSBC Trinkaus erst im kommenden Jahr mit Zinssenkungsschritten der brasilianischen Notenbank.
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